„Tim und Toby“ – Die Weihnachtsgeschichte am 1. Advent – von Rosalinde Grimm

1223 - Rosalinde Grimm

Rosalinde Grimm

Rosalinde Grimm schickte uns die folgende Weihnachtsgeschichte, die wir für den 1. Advent ausgewählt haben.

„Tim und Toby“

Das Jahr neigte sich mal wieder dem Ende zu. Es war schon sehr viel Schnee gefallen. Berge und Wälder hatten ihr schönstes Kleid an. Knecht Ruprecht packte, wie in jedem Jahr, sein Gabensäcklein mit Äpfel, Nüsse, Mandeln und viel viel Spielzeug, um den Kindern auf Erden eine große Freude zu bereiten.

Am heiligen Abend spannte er seine Rentiere vor seinen Schlitten und begann seine alljährliche Reise. Als er so durch den Wald fuhr, sah er an einer Wegbiegung eine prächtige große Tanne. Diese Tanne war so ausladend, das sich unter ihr kein Schnee sammeln konnte und viele Tiere hatten dort einen Unterstand gefunden.

Plötzlich hörte Knecht Ruprecht ein leises Wimmern, als er genau hinsah, erblickte er unter der Tanne ein in sich zusammen kauerndes Bündel. Er traute seinen Augen nicht, irgendjemand hatte doch tatsächlich ein kleines Hundebaby ausgesetzt. Das vor Kälte zitternde Hündchen schaute Knecht Ruprecht mit großen braunen Augen an, als wolle er sagen: „ bitte nimm mich doch mit“.

Knecht Ruprecht nahm ganz behutsam den kleinen Hund in seine Hände und wärmte ihn unter seinem dicken warmen Mantel auf. Nun stieg er auf seinen Schlitten und setzte seine Reise fort.

Am Ende des Waldes stand ein kleines altes Forsthaus. Dort begann Knecht Ruprecht mit seiner Bescherung, denn er wusste, dass wie in jedem Jahr ein lieber kleiner Junge auf ihn wartete. Am Forsthaus angekommen klopfte er ganz laut an die Eingangstür. Der Besitzer des Hauses öffnete die Tür und begrüßte Knecht Ruprecht mit einer mürrischen Stimme. Voller Erwartung und mit ganz weit geöffnetem Mund stand der kleine Junge namens Tim hinter seinem Vater. Schon das ganze Jahr freute sich Tim auf diesen Augenblick. Tim dachte sich: „Bin mal gespannt, was ich dieses Jahr geschenkt bekomme“.

Knecht Ruprecht griff in seinen Mantel und nahm das kleine Hündchen heraus, das noch immer vor Angst und Kälte zitterte. „Hoho!!!!!!“- ruft Knecht Ruprecht. „ – dieses kleine Hundebaby braucht ein Zuhause und ich bin mir sicher, dass es ihm bei dir sehr gut gehen wird“.

Jedoch schrie der Vater entsetzt auf: „ was ein Hund? – so was kommt mir nicht ins Haus-“. Der Vater fügte noch fest entschlossen ein zorniges „ basta „ hinzu. Tim fing an zu weinen und flehte seinen Vater an: „ Bitte, bitte Vater lass uns den Hund nur für eine Nacht behalten, denn draußen ist es kalt und das kleine Hundebaby brauch doch einen warmen Platz zum Schlafen“. Knecht Ruprecht zwinkerte mit den Augen und legte das Hündchen in Tims Arme.

Plötzlich stand mit großer Begeisterung Tims Mutter im Raum und meinte: „ ach ist das ein süßer Hund“. Sie war natürlich sofort auf Tims Seite. Und schon war der Vater überstimmt und der Hund durfte für eine Nacht bei der Familie im Forsthaus bleiben. Knecht Ruprecht sprach: „ Gute Leut‘ ich bin in Eile, denn die Kinder im Ort warten schon alle sehnsüchtig auf ihre Geschenke“. Die Eltern bedankten sich beim Weihnachtsmann und schlossen die Tür.

Mit großer Liebe setzte Tim den kleinen Kerl vor den Kamin, um ihn aufzuwärmen. „Vater, Vater“- schrie Tim durch das Wohnzimmer, -„ wir brauchen doch für den Hund noch einen Namen“. Der Vater, ein bisschen skeptisch, gab sich einen Ruck und sagte: „ ja Tim du hast Recht – einen Namen können wir ihm trotzdem geben“. Vater entschloss sich für den Namen seines verstorbenen Jagdhundes, dieser hieß Toby.

Tim beugte sich über das schlafende Hündchen und flüsterte ihm ins Ohr: „ Hallo Toby, herzlich Willkommen in unserer Familie“.

Schon sehr spät geworden, war es jetzt für alle an der Zeit schlafen zu gehen. Sie gingen alle ins Obergeschoss, wo sich das Kinderzimmer und das Schlafzimmer der Eltern befanden. Tim sagte den Eltern noch gute Nacht und nahm seinen Vater ganz fest in den Arm. Tim bedankte sich noch einmal bei ihm, in der Hoffnung, das er Toby doch noch behalten könne.

Toby lag immer noch auf seiner dicken Wolldecke vor dem Kamin und schlief ganz fest, als er plötzlich durch die Kirchturmuhr, die gerade zwölf Uhr schlug, wach wurde. Er räkelte sich wohlig fühlend auf dem warmen Platz vor dem Kamin. Doch dann wurde er sehr unruhig, als er eine unangenehm riechende Rauchwolke in seine kleine Nase bekam.

Im Kamin war noch etwas Glut und die Funken spritzten auf Tobys Decke. Es entstand eine immer größer werdende dichte Wolke im Raum und Toby sprang, mit seinen doch noch etwas kurzen Beinen, die Treppe hoch in das Obergeschoss, wo die Familie friedlich schlief. Er bellte und kratzte ganz wild an die Schlafzimmertür der Eltern. Die Eltern wurden natürlich durch den heftigen Lärm sofort wach und rannten auf den Flur.

Da sahen sie die nicht so schöne Bescherung. Eine riesige Rauchwolke stand im Raum. Der Vater nahm 3 Stufen auf einmal, um schnell in das Wohnzimmer zu kommen, wo der Rauch herkam. Er sah, dass der Teppich vor dem Kamin Feuer gefangen hatte. Sofort nahm er eine Decke und erstickte das,- Gott sei Dank -, noch nicht allzu große Feuer. Das war vielleicht ein Schreck.

Tim ist mittlerweile von dem heftigen Lärm auch wach geworden und ging hinunter ins Wohnzimmer. Er war sehr erschrocken über das was da geschah. Aber zum Glück war ja nicht viel passiert.

Die Eltern streichelten den kleinen Toby und waren sehr glücklich darüber, das Knecht Ruprecht ihnen das Hündchen gebracht hatte, denn Toby bewahrte sie vor großen Schaden. Der Vater war so dankbar, das er beschloss, dass Tim das Hundebaby behalten durfte. Tim hüpfte vor Freude im Raum herum und schrie ganz laut: „ Danke, Danke Vater, Danke!!!“.

Am nächsten Tag besuchte die Familie die alte Scheune im Ort, die jedes Jahr zur Weihnachtszeit festlich geschmückt wurde. Aber dieses Jahr war sie besonders schön. Die Weihnachtsbeleuchtung war so üppig, das man es schon von weitem sehen konnte.

Als Vater die Tür der Scheune öffnete, waren alle über diese sich zeigende Pracht erstaunt. An der Stirnseite der Scheune waren 12 große Stufen angebracht und sehr festlich geschmückt. Auf der höchsten Stufe saß Knecht Ruprecht auf einem silbernen Thron. Die Stufen waren weiß wie Schnee und glitzerten uns entgegen. Seitlich an den Stufen standen silberne Engel mit großen weißen Flügeln. Es war eine himmlische Erscheinung. Bei diesem Anblick wurde es uns allen warm um das Herz.

Knecht Ruprecht erhob sich von seinem Thron und begrüßte mit seiner tiefen und wohlig klingenden Stimme den kleinen Tim. Er sagte: „ Lieber Tim, verliere niemals die Liebe zu den Tieren, denn sie sind der wertvollste Freund der Menschen und du kannst dich immer auf sie verlassen“. – und er fügte noch hinzu: „ ich bin sehr froh, dass ich das Hundebaby zu dir gebracht habe“. Es war für Tim das schönste Weihnachtserlebnis, es war als hätte sich Tür und Tor im Himmel geöffnet.

Frohe Weihnachten allen Menschen auf Erden

  • Lesehinweis: Märchenwettbewerb – Ein Adventsgeschenk an Alle – Bitte Märchen und Geschichten einsenden

 

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