Bortz-Gartentips: Stauden – Alleskönner im Ziergarten
(hb – 14.4.16) Folgende Definition habe ich 1984 zu Beginn meiner Gärtnerlehre gelernt:
„Stauden sind krautige Pflanzen, deren oberirdische Teile zum Winter hin absterben und im Frühjahr neu austreiben.“
Das „Absterben“ besteht dabei aus dem Rückzug der im Blatt gespeicherten Energie in die Wurzel / Zwiebel / Knolle oder das Rhizom. Das Staudenreich umfasst Bodendecker, Polsterstauden, Beet- und Rabattenstauden, Pracht- oder Solitärstauden sowie die Familien der Gräser und Farne. Dazu noch sogenannte Halbgehölze wie Lavendel, Sonnenbraut, Salbei etc., deren „Skelett“ aus verholzenden Trieben besteht. Ergänzt werden Stauden durch Zwiebelpflanzen wie Tulpen, Narzissen und Krokus.
Eine allumfassende Farbpalette der Blüten, von flachwachsend 2 cm (Fiederpolster) bis stolzen 200 cm Höhe (Silberkerze), unzähligen Blattfarben und -formen, Standorte von feucht bis trocken, von schattig bis vollsonnig. Stauden sind die Alleskönner im Ziergarten. Gute Beispiele kann man auf Gartenschauen bestaunen, aber bitte nicht verwechseln mit den Wechselflor-Beeten aus Stiefmütterchen & Co.
Wenn auch der Garten durch Bäume, Sträucher, edle Rosen, Hecken, Formgehölze, Mauern oder Skulpturen Struktur und Charakter erhält, sind Stauden doch das Salz in der Suppe. Stauden können zum Einen die Untermalung von einzelnen oder die Verbindung mehrerer Gartenteile sein, zum Anderen aber auch Akzente setzen durch flammendes Farbenspiel im Sommer oder rauhreifbesetzte Fruchtstände / Gräserhorste im Winter.
Falls Sie Ihren Garten „langweilig“ finden und „aufpeppen“ möchten, werden Sie in Gärtnereien und Baumschulen ein großes Sortiment an passenden Stauden finden. Manchmal hilft der Blick in die Landschaft: Wie erfreut sich das Auge an wie dahingestreut wirkende Duftveilchen am Herrenberg, aus Mauerfugen ragen Zimbelkraut und Lerchensporn, blauer Wiesenstorchschnabel und gelbe Nachtkerze blühend am Rand der B3.
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