Leimens Bundeswehr-Paten-Bataillon beim Hochwassereinsatz in PASSAU

(bw – 12.6.13) Den Hilferuf aus Bayern ereilte das Luftwaffenausbildungsbataillon (LwAusbBtl) am Mittwoch, den 05. Juni 2013 am Morgen. Dass bei dem zweiten „Jahrhunderthochwasser“ innerhalb von 11 Jahren wieder die Hilfe der Bundeswehr notwendig werden würde, war früh klar. Wie ernst sich die Lage dann vor Ort darstellte, übertraf die Erwartungen aller Beteiligten.

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Marschbereitschaft hergestellt

Bereits am 2. Juni 2013 wurde das LwAusbBtl aufgefordert, Personal und Material für den Hochwassereinsatz zu identifizieren und an das Kommando Territoriale  Aufgaben Bundeswehr (KdoTerrAufg Bw) zu melden. In enger Zusammenarbeit mit der Führung des LwAusbBtl wurden die drei Grundausbildungskompanien des Bataillons in GERMERSHEIM und ROTH festgelegt. Es folgten zwei Tage relativer Ruhe, die genutzt wurden, dass zur Disposition stehende Material bezüglich der Einsatzfähigkeit zu prüfen, die Kfz noch einmal zu warten und persönliche Angelegenheiten zu regeln.

538 - BW_14796Am 5. Juni 2013 um 08.55 Uhr erfolgte der Marschbefehl des KdoTerrAufg Bw für die Germersheimer Kompanien. Ziel: Erreichen von ROTH, um dort eine vorgeschobene Basis für das Bataillon einzurichten, da ein exakter Einsatzraum noch nicht festgelegt war. Der Ausbildungsbetrieb in der Grundausbildung wurde zur Mittagszeit eingestellt, letztmalig in der Truppenküche verpflegt und die 1. und 2. Kompanie stellten bis 14.15 Uhr ihre Marschbereitschaft her. Während im Anschluss beide Kompanien unter der Führung von Oberstleutnant Dietmar Hinze nach Roth verlegten, bereitete die dort beheimatete 7. Kompanie  die Aufnahme der Truppe vor. Am späten Abend des 5. Juni gegen 22.30 Uhr war die Verlegung abgeschlossen, über 200 Soldaten des LwAusbBtl standen mit Material und Fahrzeugen für den Einsatz bereit. Eine letzte Nacht in angespannten Ruhe.

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Lageeinweisung vor Ort

Der Einsatzbefehl durch die Panzerbrigade 12, den Leitverband unseres Einsatzkontingentes, erging am nächsten Morgen um 10.15 Uhr. Das LwAusbBtl verlegt nach PASSAU. Bis 18.00 Uhr sollte sich der Verband vor Ort in der Eissporthalle eingerichtet haben und einsatzbereit sein. Doch die Verkehrsverhältnisse machten diesen Plan zunichte und so waren die Verlegemaßnahmen erst gegen 22.00 Uhr abgeschlossen. Oberstleutnant Hinze koordinierte direkt den bevorstehenden Einsatz seines Bataillons mit den verantwortlichen Entscheidungsträgern vor Ort. Schnell stand fest: Dies wird eine kurze Nacht und ein erster langer Einsatztag.

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Der Kommandeur verschafft sich einen Überblick

Der 7. Juni 2013 markierte den ersten Einsatztag des LwAusbBtl. Um 07.30 Uhr rückten die ersten Soldaten aus ihrem Quartier ab und nahmen ihren Arbeit auf. Auftrag: Aufräumarbeiten in den Stadtteilen Hals und Innstadt.

Doch wer dachte, diese Aufräumarbeiten beschränken sich auf das „Schlammschippen“ in den Straßen und Gassen PASSAUS, sah sich getäuscht. Ein Bild der Zerstörung fanden die Soldaten im Einsatzgebiet vor. Ausräumen von leergepumpten Kellern und Wohnungen, Sammeln von angeschwemmtem Unrat aus Höfen und Gärten und vielfältige andere Aufgaben erwarteten die Soldaten vor Ort.

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Mitten drin

Neben der körperlich anstrengenden Arbeit kam immer wieder die persönliche, psychische Anstrengung  der jungen Rekrutinnen und Rekruten hinzu. Es ist belastend, wenn die eingesetzten jungen Soldatinnen und Soldaten fremden Personen helfen, ihre Existenz, ihr gesamtes Hab und Gut zu entsorgen und nur bedingt in der Lage sind, durch ihre Anwesenheit Trost zu spenden. Umso mehr danken alle Eingesetzten des Bataillons für die scheinbar grenzenlose Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der betroffenen Bürger Passaus. Ob mit Tränen, Applaus oder Dankesrufen, die Dankbarkeit drückte sich den verschiedensten Facetten aus. Selbst die Kleinsten der Gesellschaft, nämlich unsere Kinder, waren von dieser Stimmung erfasst.

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Hand in Hand

Es war immer wieder ergreifend mit welchem Einsatzwillen, Motivation und Anstrengung die Bürger und die Soldaten, Hand in Hand dem Hochwasser versuchten Herr zu werden. Egal wie schlimm die Zerstörung auch war, die Zusammenarbeit zwischen den Bürgern und den Soldaten war beispielgebend für alle. Dass die Bundeswehr aus der Mitte unserer Gesellschaft nicht wegzudenken ist, wird durch die hervorragende Kooperation mit allen Helfern vor Ort vom Technischen Hilfswerk, den Maltesern, den Feuerwehren und allen anderen Beteiligten zum wiederholten Male herausragend dokumentiert.

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Lob von General Keller

Eingesetzt im Zwei-Schicht-Dienst, koordiniert von Oberstleutnant Hinze und unter der Führung der vor Ort befindlichen Kompaniechefs, Frau Hauptmann Herrmann, Herrn Hauptmann Strelau und Herrn Oberleutnant Galle arbeiteten sich jeweils 100 Soldaten durch die wie eine Mondlandschaft wirkende Innenstadt Passaus, während die andere Hälfte versuchte, ein wenig Ruhe zum Kräftetanken zu finden. In diesem Rhythmus vollbrachten die eingesetzten Soldaten eine herausragende Leistung, von der sich der kurzentschlossen angereiste Kommandeur des LW-AusbildungskommandosLwAusbBtl, Herr Brigadegeneral Keller, am Samstag, 8. Juni und Sonntag, 9. Juni vor Ort ein Bild machte. General Keller zeigte sich vom Engagement und der uneingeschränkten Einsatzbereitschaft seiner Soldaten sichtlich beeindruckt.

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Hilfe im Anmarsch

Unter teilweise gesundheitsgefährdenden Bedingungen (Kontamination des Unrats mit Chemikalien, Kraftstoffen aller Art, Fäkalien….) führte das LwAusbBtl diesen Auftrag bis einschließlich Sonntag, den 9. Juni 2013 spät abends aus.

An diesem Abend entschlossen sich die Entscheidungsträger unter Beteiligung des Oberbürgermeisters von PASSAU, Herrn Jürgen Dupper, des bayerischen Staatssekretärs im Bayerischen Innenministerium, Herrn Gerhard Eck, des Kommandeurs der Panzerbrigade 12, Herrn Brigadegeneral Laubenthal, des Kommandeurs Luftwaffenausbildungskommando, Herrn Brigadegeneral Keller sowie des Kommandeurs LwAusbBtl, Herrn Oberstleutnant Hinze, den Einsatz des Luftwaffenausbildungsbataillon mit Ablauf des 9. Juni 2013 zu beenden.

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Dank vom Staatssekretär

Herr Dupper bedankte sich im Namen aller Einwohner PASSAUS bei unseren Soldaten für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, für die Betroffenen bis an die eigenen Grenzen der Belastbarkeit zu gehen. Auch der angereiste Staatssekretär nutzte die Gelegenheit und bedankte sich persönlich für die hervorragende Unterstützung durch das LwAusbBtl, beim Kommandeur Herrn Oberstleutnant Dietmar Hinze.

Bereits an diesem Tag kehrten die ersten knapp 70 Soldaten der 7. Kompanie wieder an ihren Heimatstandort ROTH zurück.

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Abschlussappell

Am 10. Juni 2013 wurde nach dem abschließenden Appell und der Verabschiedung durch die Panzerbrigade 12 der Einsatz für die verbliebenen Soldaten des LwAusbBtl beendet und auch diese kehrten nach erfolgreich durchgeführter Mission erschöpft aber um viele außergewöhnliche Erfahrungen reicher in ihre Kaserne nach GERMERSHEIM zurück.

Ein Nachkommando von 12 Soldaten blieb jedoch noch einen Tag länger und räumte den benutzten Bereich der Unterbringung wieder auf und  führte das ausgeliehene Material wieder den Besitzern zu. Weiterhin galt es noch alle Feldbetten in der Eishalle in der das Bataillon untergebracht war, zusammen zu bauen und auch diese wieder zurück zu geben. Gegen 08.00 Uhr des 11. Juni meldete sich dann auch das Nachkommando ab und trat die Verlegung nach GERMERSHEIM an.

Somit war dieser Einsatz in PASSAU für das LwAusbBtl beendet.

Text und Bilder: LwAusbBtl Germersheim

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