CDU: „Jede Oberstufe an Gemeinschaftsschulen ist eine zu viel“

(17.1.17) Klares Bekenntnis zur Berufsschulausbildung – Schebesta sieht Handlungsbedarf in vielen Bereichen.

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v.l.n.r. Albrecht Schütte, MdL, Geschäftsführender Schulleiter Reinhard Müller, Fraktionsvorsitzender Bruno Sauerzapf, Staatssektär Volker Schebesta, MdL, Landrat Stefan Dallinger, Karl Klein, MdL

„Jede Oberstufe an Gemeinschaftsschulen ist eine Zuviel“ – mit diesem Satz brachte Landrat Stefan Dallinger die Stimmungslage der Teilnehmer einer Infoveranstaltung der CDU-Kreistagsfraktion am letzten Donnerstag im großen Sitzungssaal des Landratsamtes auf den Punkt. Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, stellte sich den Fragen der Schulleiterinnen und Schulleiter der beruflichen Schulen aus dem Rhein-Neckar-Kreis, Neckar-Odenwaldkreis, Mannheim und Heidelberg.

Fraktionsvorsitzender Bruno Sauerzapf hob in seiner Begrüßung die gute Unterstützung aller Kreistagsfraktionen für die kreisangehörigen Berufsschulen hervor. Die Ausstattung mit Lernmitteln sei gut, die räumliche Situationen habe sich in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert. Weitere Investitionen, etwa beim Digitalen Lernen durch den Ausbau der Lernfabrik 4.0, seien notwendig, um die Zukunftsfähigkeit der Berufsschulen zu sichern.

Schebesta betonte den Handlungsbedarf in vielen Bereichen der Berufsschulen. Dem zunehmenden Mangel an qualifizierten Lehrern insbesondere im Ländlichen Raum müsse entgegengesteuert werden. In einigen Bereichen seien die baden-württembergischen Berufsschulen in den zurückliegenden Jahren stehen geblieben, der Ländervergleich sei nicht zufriedenstellend. „In der letzten Koalitionsvereinbarung wurde vereinbart, die Zahl der Akademiker zu erhöhen, in der aktuellen Koalitionsvereinbarung ist die berufliche und akademische Ausbildung gleichwertig“, gab Schebesta ein klares Bekenntnis für die Berufsschulen ab. Allerdings müssten die Eltern noch überzeugt werden, dass auf den Realschulen mit Übergang zu den Berufsschulen eine starke Ausbildung angeboten wird, die später auch monetär „mehr bringen kann“ als manche akademische Ausbildung. Die neuen Bildungspläne für die beruflichen Schulen müssten aufbauen auf den Bildungsplänen der allgemeinbildenden Schulen und der Unterrichtseinsatz von Tablets müsse so gestaltet werden , dass auch ein Mehrwert im Unterricht herauskomme. Laut Koalitionsvertrag dürfe es in Baden-Württemberg maximal 10 Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe geben.

In der anschließenden Diskussion betonte Landrat Stefan Dallinger, dass der Landkreis allein in den Jahren 2015-2017 über 20 Millionen Euro in die Berufsschulen investiert in Barrierefreiheit, Fachräume und energetische Sanierung der Schulgebäude. Alleine dieses Jahr fließen 1,5 Mio. Euro in die Digitalisierung der Schularbeit. Die anstehenden Aufgaben seien aber nur in einer Partnerschaft zwischen Land und Landkreisen zu meistern mit finanzieller Beteiligung und logistischer Unterstützung des Landes, appellierte der Landrat auch an die anwesenden Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte und Karl Klein.

Der Geschäftsführende Schulleiter der Beruflichen Schulen des Rhein-Neckar-Kreises, Reinhard Müller, plädierte für die Schaffung von Pädagogischen Schulentwicklungsleiterstellen als Stabstellen zur Entlastung der Schulleiter von ihren vielfältigen Aufgaben. Nur so könnten die zukünftigen zusätzlichen Aufgaben wie die Digitalisierung des Unterrichts oder Lernfabrik 4.0 erfolgreich gemeistert werden. Leistungsanreize für die projektverantwortlichen Lehrer würden eine nachhaltige systematische Qualitätsentwicklung im Rahmen der Operativ-Eigenständigen-Schule (OES) durch entsprechende Projektarbeit stärken. Martin Dannemann, Leiter der Hotelfachschule Heidelberg, kritisierte die Zusammenlegung verschiedener Richtungen und die zeitliche und regionale Ausdünnung der Ausbildungsangebote, die das Gesamtsystem der Fachschulen zurückwerfen würden. Nicht durch rückläufigen Bedarf in der Wirtschaft, sondern in erster Linie durch die demographische Entwicklung, auch durch den Zug zur Hochschule, seien die Bewerberzahlen an vielen Schulen rückläufig.

In Anbetracht der begrenzten zur Verfügung stehenden Zeit wurde vereinbart, einen schriftlichen Fragenkatalog an Schebesta zu senden, damit alle angesprochenen Themenkomplexe ausreichend beantwortet werden können. Die Teilnehmer der Veranstaltung, darunter auch zahlreiche Kreisräte und Bürgermeister, zeigten sich zufrieden mit der Behandlung der Thematik, denn – da waren sich alle einig – Bildung in unserer Gesellschaft ist eine entscheidende Ressource.

Horst Althoff, Bürgermeister a. D.

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