Das wandernde Klassenzimmer: Reisebericht der Klasse 7a der Otto-Graf-Realschule

(von Klasse 7a – OGRS – 3.8.17) „Nach Neuland führen keine Trampelpfade“. Mit diesem einfachen Satz fing unser Abenteuer an, unsere Challenge oder wie wir gerne sagen: Unsere Herzensangelegenheit! Mit Worten ist es schwer, die Zeit zwischen dem 10. und 14. Juli zu beschreiben. Man kann es so sagen: Manchmal ist es nicht gerade einfach, wenn man klatschnass durch den Wald läuft und der Regen einem über das Gesicht rinnt. Doch dann erkennt man das kraftspendende Lächeln seiner Freunde, die neben einem gehen und man erhält dadurch die nötige Kraft und Ausdauer, um die restlichen Meter, von denen es viele gab, zu schaffen und nicht einfach stehen zu bleiben!

Montag

So starteten wir am Montag, dem 10. Juli, nach monatelanger Planung in das Abenteuer, von dem wir in 50 Jahren noch unseren Enkeln erzählen werden. Um halb acht traf sich die ganze Klasse am Schulhof der OGRS. Nach den letzten Umarmungen von Mama und Papa stiegen die Letzten in den Reisebus, der uns nach Neckargerach transportierte. Dort angekommen, empfing uns schon das schönste Regenwetter zum Wandern. So zogen wir uns die Regenkleidung oder Behelfsmüllsäcke über und machten uns auf den Weg, die 18km, die vor uns lagen, zu bestreiten.

Am Anfang kamen uns 18km schon viel vor, aber dass es so kraftaufreibend war, konnten wir uns vor dem ersten Kilometer nicht vorstellen. Als wir dann am späten Nachmittag mit einer kleinen Abkürzung unser Ziel erreichten, waren alle glücklich wieder „festen Boden“ unter den Füßen zu haben sowie eine warme Dusche und ausnahmsweise nur am Montag ein warmes Bett.

Nachdem wir alle gemeinsam am Tisch saßen und die mit viel Liebe und Spaß selbstgekochten Spaghetti in einem Zug verspeisten, freuten wir uns schon auf den  aufwendig vorbereiteten Spieleabend von Herrn Jeske-Hess. Nach einem langen Tag freuten wir uns alle, in unsere Betten zu fallen und zu schlafen.

Dienstag

Am Dienstag wurden wir ,,liebevoll“ von unseren Mitschülern geweckt, die bereits wach waren.Unten im Esszimmer bereitete die verantwortliche Gruppe des Tages schon mit viel Mühe das Frühstück vor. Als wir das Frühstück beendeten, gingen alle ihren Pflichten nach, entweder Zimmer aufräumen, Betten machen oder in der Küche Geschirr spülen, denn wenn man für über 30 Personen kocht, bleibt eine MENGE GESCHIRR übrig.

Ab diesem Moment freuten wir uns alle auf das Geräusch der Spülmaschine von Zuhause. Mit Sack und Pack machten wir uns auf zum Campingpark Eberbach. Es schien, als wollten uns alle Naturgewalten helfen, den Weg möglichst kühl und gewaschen zu bestreiten, egal an welchem Tag, es regnete häufig oder es schüttete aus Eimern.

Der wilde Waibelsberg war eine schöne Überraschung. Es kam uns so vor, als hätten wir einen Ausflug in das Jump-In gemacht, so stürzten wir uns in den ,,Abenteuer Parcours“. Nach Pi mal Daumen 18 km erreichten wir mit dem Campingpark Eberbach unser Etappenziel. Alle freuten sich über den Anblick des  Kiosks mit Schockolade und anderen Leckereien. Am Abend rundeten wir den Tag mit leckeren Pizzen beim Italiener ab. Jeder wird wahrscheinlich sein eigenes besonderes Gespräch am Abend geführt haben, doch die interessantesten Gespräche fanden mit Herrn Kohler statt. Darauf schlenderten manche noch mit durch die Innenstadt von Eberbach und wir konnten die Bäckerei bestaunen, in der schon Geburtstagskuchen für die Queen gemacht wurde.

Mittwoch

Mittwoch! Um kurz nach sieben wurden wir wieder von den bereits wachen Mitschülern geweckt. Anschließend, als wir ,,ausgeschlafen“ an einer etwas  zu klein geratenen Bank gefrühstückt hatten, packten wir unsere Sachen. Mit den Iso-Matten und den Zelten auf dem Rücken sahen wir wahrscheinlich aus, wie überladene Kamele. Die Etappe heute, die uns von Eberbach nach Hirschhorn führte, verlangte noch einmal alles von uns ab und erfüllte, ein wenig übertrieben dargestellt, unsere schlimmsten Vorstellungen.

In unseren Knochen spürten wir noch den gestrigen Tag, der schon einiges von uns abverlangte. Aber das, was uns am Mittwoch widerfahren ist, können wir bis heute noch genauestens beschreiben: Mit der Kraft, die uns noch blieb, versuchte jeder irgendwie einem anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und dann (schon etwas lustig, wenn man sich das heute im Trockenen erzählt) setzte der Regen schlagartig ein. Als hätte jemand Eimer auf den Bäumen positioniert.

Die Gruppe versuchte, den Weg verzweifelt mit einer durchnässte Karte und immer dem Gefühl im Nacken, dass 30 Personen inständig hoffen, dass sie den Weg so schnell wie möglich  finden, zu bewältigen. Endlich kamen wir in Hirschhorn  an. Nach dem Zeltaufbau hingen wir unsere Sachen nach draußen, um sie trocknen zu lassen und natürlich fing es dann wieder sofort an zu REGNEN! Wir konnten in dieser Zeit nur warten, bis sich der Regen wieder legte.

Manche entschieden sich, in der Zeit zur Dusche zu gehen und sich frisch zu machen. Darauf gingen manche in die Innenstadt von Hirschhorn, um dort etwas zu essen, manche entschieden sich dafür, beim Campingplatz zu bleiben und ihre Mahlzeit im dortigen Restaurant zu genießen. Zu unserer Überraschung mietete Herr Kohler uns eine Grillhütte, in der manche sich Marshmallows über einem warmen Feuer rösteten. An diesem Abend stellte sich heraus, dass es einige sehr gute Geschichtenerzähler in unserer Klasse gibt, denen wir gespannt lauschten.

Donnerstag

Der Donnerstag begann, wie jeden Morgen, um 7 Uhr. Der Zeltabbau ging diesen Morgen recht schnell voran und wir konnten zügig aufbrechen. Jede Etappen-Gruppe erhielt von der Donnerstags-Gruppe 20 Euro, sodass wir uns etwas für das Frühstück und das Mittagessen kaufen konnten. Nachfolgend stiegen wir in die S-Bahn und fuhren nach Neckarsteinach, den Zug nahmen wir  aus dem Grund, da uns die morgige Etappe von Neckarsteinach nach Leimen 20 km abverlangen sollte. Einige Meter liefen wir dann noch zu unserem Campingplatz.

Dort angekommen bauten wir unsere Zelte auf und machten uns dann allesamt auf den Weg in die Innenstadt. Manche wanderten hoch in die Burgen der Vierburgenstadt, manche blieben in der Stadt, um ein Eis zu schlecken. Nach einer Stunde trafen wir uns wieder und die ersten machten sich auf den Weg zurück zum Campingplatz.

Gruppenbild 7a mit Stefan Walter (EDEKA Walter)

Im Anschluss kam Herr Walter, der Besitzer des Leimener EDEKA, wie versprochen zu unserem Campingplatz angefahren und brachte alle nötigen Dinge für einen schönen Grillabend vorbei. Wir empfingen ihn schon sehnsüchtig. Somit verbrachte die Klasse den Abend mit Putenbrust, Brötchen und Ketchup. Pappsatt machten sich einige auf den Weg in ihre Zelte, andere blieben noch lange putzmunter am Feuer.

Freitag

Am nächsten Morgen stürzten wir uns alle so schnell wie möglich aus unseren Zelten, der Endspurt stand an. Herr Steiner brachte Luis zu uns, der am Mittwoch und Donnerstag leider ausfiel, doch wie versprochen am Freitag wiederkam. Nach dem Frühstück begann wohl die schwierigste Etappe der ganzen Woche. Einen kleinen Teil des Weges fuhren wir mit dem Zug, doch dies änderte nichts daran, dass wir an diesem Tag 20 km gelaufen sind.

Nach einem fast nie endenden Weg kamen wir am Waldsportplatz Leimen an. Man könnte es so sagen, wir sahen aus wie kleine Hulks, man könnte auch sagen, wir haben uns so gefühlt. So endete das Abenteuer am Freitag Abend und wir waren froh, unsere Familien wieder in die Arme schließen zu können. Jeder hat diesen Abend auf seine Art verbracht, aber irgendwie waren wir alle miteinander fest verbunden, weil wir es als Klasse geschafft haben, ohne Zusammenhalt hätten wir das niemals geschafft.

An dieser Stelle möchten wir herzlich Herrn Kohler, unserem Klassenlehrer, danken, ohne den das alles hier gar nicht möglich gewesen wäre. Wir alle mussten erst mal die 75 km erleben, um zu verstehen, was er sich mit dieser Idee gedacht hat und jeder, jeder einzelne von uns, der das geschafft hat, kann stolz auf sich sein und wird diese Erinnerung wohl nie in seinem Leben vergessen.

Auch danken möchten wir Herrn Distelrath, der mit seiner Supercap uns allen den Tag rettete und als begeisterter Fotograf alles gab. Ohne Frau Wilde als weibliche Begleitperson wäre es gar nicht möglich, so ein Projekt zu bestreiten, ein Geheimnis bleibt aber immer noch, wie sie es jede Sekunde geschafft hat, ein Lächeln im Gesicht zu haben.

Herrn Jeske-Hess möchten wir auch Danke sagen, denn ohne seine nützlichen Ratschläge wäre manche Situation nicht so reibungslos gelaufen. Einige fanden am Ausflug die Abende am besten, an denen wir immer viel gemeinsam lachten und redeten, andere freuten sich einfach nur darüber, dass wir es immer ans Ziel schafften.

Ein großes Dankeschön verdienen sich viele Geschäfte aus Leimen und Umgebung, die unser Abenteuer mit tollen Spenden unterstützen sowie Herr Walter, der Inhaber des Leimener EDEKA, der uns fast das ganze Projekt begleitete. Die Zeit verging wie im Flug und wir freuen uns immer noch, dass wir wieder in unseren Betten sind, aber wir alle sind STOLZ und froh sagen zu können: Wir sind den Neckarsteig entlang gelaufen, wir haben alle Etappen selbst geplant, genau so haben wir uns um Verpflegung und Unterkunft selbst gekümmert und das Wichtigste ist:

WIR HABEN ES ALS KLASSE GEMEINSAM GESCHAFFT!

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