Savoir vivre in Leimen – Beim Boule französisches Lebensgefühl genießen

Für die Freunde der französischen Lebensart in Leimen ist der Donnerstag wohl Feiertag. Ab 14.30 spielten bereits die „Senioren“, organisiert vom Seniorenbeitrat der Stadt, im Menzerpark. Eine fröhliche Gruppe die sich im Gruppenboule übte, standesgemäß versorgt mit einem Schluck Rotwein oder Sekt. Das Lebensgefühl war eindeutig wichtiger als der sportliche Aspekt – man wähnte sich bei so viel Gelassenheit bereits in der Provence, von der Frau Hinrichs auch mit viel Begeisterung zu erzählen weiß, führte doch die letzte Gruppenreise des Seniorenbeirats dorthin.

Man trifft sich jeweils am 1. Donnerstag des Monats zum Boule – auch in der kühlen Jahreszeit. Dann allerdings muß auch schon einmal ein frisch bereiteter Glühwein helfen. Kurz und gut – beim Boule läßt es sich hier aushalten!

Genauso sahen es prinzipiell die Teilnehmer am Boule der Freizeitsparte der KuSG, die sich ab 19.00 Uhr auf der Boule-Anlage des TC Blau-Weiß Leimen trafen. Auch hier – natürlich – savoir vivre mit Rot- und Roséwein, Kräckern – lediglich der Camembert fehlte möglicherweise. Allerdings wurde hier durchaus auch gekämpft und präzise mit Maßband nachgemessen, wer den nächsten Punkt verdiente. Dennoch: Lebensart statt Wettkampf war auch hier die Devise.

Schade nur, daß die Boulespieler im Menzerpark und auf der Bouleanlage des TC nicht von der Öffentlichkeit, gemein ist von Cafés und Bistros aus, beobachtet werden können. Denn auch das öffentliche Zusehen und Kommentieren gehört zum französischen savoir vivre und belebt das Stadtbild. Auch die Bouleanlage in Gauangelloch ist ja leider nicht im öffentlichen Raum. Boule spielen ist zwar gut, aber Boule als Lebensart öffentlich sichtbar, wäre einfach noch schöner und interessanter. Vielleicht ist das noch eine Überlegung bei der geplanten Stadtsanierung wert.