Das Bitcoin-Verbot in der EU wurde abgewendet
Die aktuellen Debatten um ein Bitcoin-Verbot in der EU beunruhigte und überraschte viele Investoren und Anleger. Jetzt reagierte der zuständige Ausschuss auf die Kritik – und intervenierte.
Schon seit Beginn der Einführung von Kryptowährungen sind Anleger strenge Regulierungen gewohnt. Als Ende Februar die Pläne der EU veröffentlicht wurden, den Bitcoin de facto innerhalb der Europäischen Union zu verbieten, reagierten etliche Krypto-Begeisterte entrüstet. Einem Kompromissvorschlag des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON) war zu entnehmen, dass nicht-ökologische Kryptowährung-Dienstleistungen verboten werden sollen.
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Paragraf wurde gestrichen
Diese Nachricht schreckte zahlreiche Investoren in der EU auf, worauf die Politik nun reagiert. Die geplante Abstimmung fiel aus und das Fachmedium „BTC Echo“ meldete, dass der entsprechende Paragraf gestrichen wurde. Dieser beinhaltete, Dienstleistungen mit Kryptowährungen zu verbieten, welche auf ökologisch nicht nachhaltigen Mechanismen basieren, wie es bei dem Bitcoin der Fall ist.
Ein Verbot hätte in erster Linie Kryptowährungen getroffen, die wie der Bitcoin nach dem Proof-of-Work-Mechanismus agieren. Auch die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum greift aktuell noch auf dieses Konsensmodell zurück, steht aber kurz vor der Einführung des weniger energieintensiven Proof-of-Stake-Mechanismus. Andere Kryptowährungen, wie der Cardano-Coin Ada hingegen, nutzen diesen schon jetzt, weswegen sich viele mit dem Cardano Wallet Vergleich 2022 auseinandersetzen.
Was genau ist aber der Proof-of-Stake-Mechanismus? Dabei werden neue Coins nicht durch Rechenleistung freigegeben, sondern durch Validatoren im Netzwerk. Fintechs hat das anscheinend aber wenig geholfen. Mit einer Marktdominanz von circa 40 % ist der Bitcoin nach wie vor der Spitzenreiter am Kryptomarkt. Ein Verbot hätte einen großen Teil des eigentlichen Geschäftsfeldes zerschlagen.
Krypto-Anleger können durchatmen
Ein Verbot des digitalen Zahlungsmittels wie dem Bitcoin bleibt durch die Streichung des Paragrafen vorerst aus. Der verantwortliche Ausschuss räumt ein, dass die Ziele irreführend formuliert wurden. Der Ausschuss-Berichterstatter, Stefan Berger von der CDU, betonte, dass die Pläne nicht als Bitcoin Verbot interpretiert werden sollten. Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler, ein Blockchain-Experte, äußerte sich kritisch gegenüber den Plänen des EU-Ausschusses.
Es wird vom Ausschuss nun weiter über das Vorgehen in Bezug auf Bitcoin-Regulierung beraten. Wann darüber im EU-Parlament abgestimmt wird, ist aktuell offen. Anschließend folgt eine Sitzung zwischen der EU-Kommission, dem Europäischen Parlament und dem EU-Rat. Bis jetzt stand die Kommission einem Bitcoin-Verbot wenig aufgeschlossen gegenüber.
Das ursprüngliche Konzept des Ausschusses sah vor, dass es ab dem 1. Januar 2025 untersagt wäre, nicht-ökologische Krypto-Assets in der Europäischen Union zu erschaffen oder zum Handel freizugeben. Kryptowährungen, hieß es, könnten die Bemühungen der EU und dem Rest der Welt bei der Realisierung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele behindern. Der Besitz der digitalen Währungen wäre offenbar trotzdem gestattet.
Warum sind Bitcoins umweltschädlich?
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Das liegt im Großen und Ganzen am Prozess des Minings. Beim Mining werden neue Bitcoins geschürft (erzeugt). Dieser Prozess ist außerordentlich energieintensiv, da enorme Rechenleistungen benötigt werden. Die Cambridge Universität kam zu dem Schluss, dass der Stromverbrauch beim Bitcoin-Mining jährlich bei 130 Terawattstunden liegt. Im Vergleich gesehen verbraucht die Bitcoin Produktion somit mehr Strom als Holland. Hinzu kommen die angesammelten Massen an umweltschädlichem Elektroschrott, da Mining-Rechner und sonstige Hardware regelmäßig ausgetauscht werden müssen
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