Rot-Grüne Gebietsreform: Leimen, Nußloch und Sandhausen bilden „Leimbachstadt“
(fwu – Aprilscherz – 1.4.14) In den Kommunen wurde es im Vorfeld bereits heiß diskutiert und es war bis zuletzt fraglich, ob die Rot-Grüne Landesregierung ihr Prestigeprojekt einer umfassenden Gebiets- und Kommunalreform noch rechtzeitig vor der kommenden Kommunalwahl umsetzten könnte. Doch mit dem überraschenden Schwenk der Landes-CDU, die der Großen Koalition in Berlin auf Landesebene keine Steine in den Weg legen wollte, passierte die entsprechende Gesetzesvorlage am vergangenen Freitag das Landesparlament und trat heute um Mitternacht in Kraft. Die Gebietsreform soll lt. Landesregierung hohe Synergieeffekte freisetzen und damit den Landeshaushalt maßgeblich entlasten. Bereits für das kommende Jahr sind wieder Überschüsse im Haushalt geplant.
Die säkulare Gebietsreform und der Neuzuschnitt der Städte und Gemeinden orientiert sich dabei an den Großen Seelsorgeeinheiten der katholischen Kirche. Hierdurch ergibt sich auch der neue Stadtnamen „Leimbachstadt„. Die neu zugeschnitte Gesamt-Kommune besteht jetzt aus den vormalig selbständigen Städten und Gemeinden Leimen (Verwaltungssitz), St. Ilgen, Nußloch (ab sofort „Leimbachstadt-Süd“) und Sandhausen (ab sofort „St. Ilgen-West“). Gauangelloch ging im Gegenzug um Mitternacht an die neu gebildete Nachbar-Kommune „Gagaba“ (Gauangelloch, Gaiberg, Bammental).
Oberbürgermeister Wolfgang Ernst, der bis zur Neuwahl (2016) eines gemeinsamen Stadtoberhauptes der Großen Kreisstadt Leimbachstadt vorsteht, begrüßte den mutigen und richtigen Schritt der Landesregierung (siehe Video) und begrüßte die neuen Bürger in seiner vergrößerten Großen Kreisstadt.
Der Neubau des Leimbachstadt-Rathauses in Leimen wurde bereits unbemerkt von der Öffentlichkeit den neuen Verhältnissen entsprechend großzügiger geplant, so daß hier die ab 2016 die gesamte Stadtverwaltung untergebracht werden kann.
Der SV Sandhausen, der laut Planung bis dahin in der Ersten Bundesliga spielen und auch entsprechend erweiterte Verwaltungsaufgaben haben wird, hat bereits einen Vormietvertrag für das bisherige Sandhäuser Rathaus unterschrieben.
Unklar ist die Situation noch in Leimbachstadt-Süd (vorm. Nußloch), da hier gleich mehrere Bieter das Rathaus übernehmen wollen.
Gesichert ist hingegen der Leimbachstädter Bäderpark, der künftig zu einem Besuchermagnet für die gesamt Große Kreisstadt werden wird und dessen weitere Finanzierung im Gesamthaushalt nun gesichert ist.
Vertreter aller in den betroffenen Stadtparlamenten vertretenen Parteien begrüßten die Reform, lediglich Joachim Buchholz (dieLINKE) meldete wie immer grundsätzliche Bedenken an, während der neue Fraktionssprecher der GALL Kai-Uwe Kalischko (von der FDP übergetreten – siehe Bericht) den neuen und jetzt zentral gelegenen Stadtwald (künftig „Leimbachstadt – Central Park“) als ökologisch und ökonomisch gleichermaßen wichtig beschrieb und begrüßte.
Lediglich Pfarrer Arul Lourdu (kath. Kirche) äußerte sich kritisch und bedauerte die Ausgliederung des zu seiner größeren Seelsorgeeinheit gehörenden Gagaba-Stadtteils Gauangelloch. Ein „großer Wurf“ sei das Ganze nicht – da sei die kath. Kirche doch spätestens seit Limburg anderes gewöhnt. Die große Chance auf einen Bischofssitz mit entsprechenden Neubauten sei damit wohl vertan, so Pfarrer Lourdu bedauernd.
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