1. September – Gottesdienst erinnert an Schicksal der Spätaussiedler

Zu einem besonderen Gottesdienst mit Abendmahl lädt die evangelische Kirchengemeinde Leimen am Sonntag, 1. September 13, um 10 Uhr in die Mauritiuskirche (Turmgasse 19) ein: Ein Team aus Spätaussiedlern um Pfarrer Steffen Groß nimmt dabei die Geschichte und Gegenwart der deutschstämmigen Menschen aus Osteuropa und der Sowjetunion in den Blick. Hintergrund ist der 60. Jahrestag der Verabschiedung des Bundesvertriebengesetzes, das die Basis für Zuzug und Integration der Spätaussiedler bildet.

Wilhelm Schunn (geboren in Rumänien) und Ilona Nauman (geboren in der Sowjetunion) werden in kurzen Statements ihre Erfahrungen als Teil eines „Volks auf dem Weg“ vorstellen. Bruno Sauerzapf, ehemaliger Erster Bürgermeister, wird aus Sicht der Leimener Bevölkerung von der Geschichte der Integration der Deutschen aus dem Osten in der neuen Heimat Kurpfalz berichten.

„Es geht uns zum einen darum, an die oft bitteren Erfahrungen der Spätaussiedler bei Flucht und Vertreibung zu erinnern“, sagt Pfarrer Groß, und Wilhelm Schunn ergänzt: „Wir wollen deutlich machen, dass Vertreibung immer Leid und Not bedeutet, egal für wen.“ Die Deutschen in Rumänien und der UdSSR waren im 2. Weltkrieg nach dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben worden, viele hatten die Strapazen dieser Zeit nicht überlebt.

Andererseits soll die Dankbarkeit für die gelungen Integration in der neuen alten Heimat Deutschland im Mittelpunkt stehen. „Wir sind hier in Deutschland ganz und gar angekommen“, betonen Naumann und Schunn. Und Pfarrer Groß ergänzt: „Es ist gut, dass wir diese Menschen mit all ihren Erfahrungen und Talenten unter uns haben – auch und gerade in der Kirche!“.

Zum Gottesdienst sind alle Interessierten eingeladen, ganz gleich, ob sie einer christlichen Kirche angehören oder nicht. Im Anschluss gibt es Informationen und Gespräche, auch einige Erinnerungsstücke werden gezeigt.