100 Jahre Wasserversorgung Hardtgruppe – Großer Tag der offenen Tür

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3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 1

Wassermeister R. Kübler, Oberbürgermeister Wolfgang Ernst (Leimen), Wassermeister H.-P. Schilling, Verbandsgeschäftsführer Bruno Sauerzapf

(bs – 13.5.14)  Trotz wechselhaften, sogar stürmischen Wetters mit Hagel und Regenschauern kamen nahezu 2.000 Besucher zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem speziell eingerichteten Pendelbus oder mit dem PKW zum anläßlich des 100jährigen Jubiläums durchgeführten Tag der Offenen Tür des Zweckverbandes „Wasserversorgung Hardtgruppe“ am 11. Mai.

Angeboten wurden informative Führungen durch das gesamte Wasserwerk, was rund 500 Besucher nutzten. Besichtigt wurden die Schaltzentrale, die Betriebsbehälter, die Filteranlage und die Schlammabsatzbecken. Sehr interessiert zeigten sich die Besucher an den umfangreichen technischen und elektronischen Einrichtungen, die dafür sorgen, dass bei den Verbrauchern stets genügend gutes und einwandfreies Wasser aus den Zapfhähnen fließt. Filme über die „Hardtgruppe“ und ihre Einrichtungen, ausgezeichnet kreiert durch den Wassermeister Ralph Kübler, waren ein gerne genutztes Angebot.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 4Die Stadt- und Feuerwehrkapelle Leimen spielte auf, gut geschützt unter einer Überdachung, unter der auch die Besucher bei den sporadischen Regengüssen gerne Platz nahmen. Für die Besucher gab es alkoholfreie Getränke, Bier, Wurst, Steak und Pommes frites zu Jubiläumspreisen. Für die Getränke sorgte Welde-Bräu Schwetzingen und für Wurst, Steak, Weck und „Pommes“ die Metzgerei Balles, Sandhausen.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 2Für die Kinder und Jugendlichen sorgte das beliebte Spielmobil der AWO Rhein-Neckar mit Kistenstapelturm, Hüpfburg, Kinderschminken und Buttons mit dem Logo der „Hardtgruppe“ für gute Unterhaltung, was sehr von den kleinen und großen Gästen sehr gut angenommen wurde.

Die Stadtwerke Walldorf waren mit Entenangeln und einem Infostand vertreten. Der Eishockey-Club Wiesloch lockte mit einem Eishockeytor inkl. Torwart so manchen zukünftigen Eishockeyspieler auf die improvisierte Eisfläche.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 7Eine besondere Attraktion war die Echtdampf-Eisenbahn, die über das Gelände des Wasserwerks schnaufte. Lokführer Ludwig zog mit seiner Dampflock „Waldenburg“ Runde um Runde und musste so manche Schippe Steinkohle in den Dampfkessel nachlegen. Kinder, Jugendliche und auch viele Erwachsene nahmen Platz und genossen die Fahrt.

Auch für die Mütter am Muttertag war gesorgt. 500 Rosen wurden erfreut entgegen genommen. Alle Besucher erhielten ein Fläschchen Jubiläums-Hardtgruppenwasser, und die Informationsbroschüre zum 100jährigen Bestehen.

Der Jubiläums-Tag der Offenen Tür war sehr gelungen. Die zahlreichen Besucher waren begeistert von der sehr guten Organisation und den umfangreichen Informationsmöglichkeiten.

Verbandsvorsitzender Wolfgang Ernst und Verbandsgeschäftsführer Bruno Sauerzapf danken allen Gästen für ihren Besuch, den Akteuren, insbesondere den Wassermeistern Hans-Peter Schilling und Ralph Kübler, den Auszubildenden der Stadt Leimen, den Feuerwehren Sandhausen und Leimen, dem Roten Kreuz Sandhausen und der Arbeiterwohlfahrt Rhein-Neckar, dem Eishockey-Club Wiesloch, den Stadtwerken Walldorf für die mehr als tatkräftige Unterstützung. Kurzum. eine gut gelungene Veranstaltung, die dazu beitrug, den hohen Stellenwert der Trinkwasserversorgung einer großen Öffentlichkeit vor Augen zu halten.

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 Zur Geschichte des Zweckverbandes:

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 6Am 5. Mai 1914 wurde der „Bezirksverband zwecks zwischen den Gemeinden Walldorf, Sandhausen und St. Ilgen ein gemeinsamer Wasserversorgung mit der Bestellung der Verbandsorgane gebildet. Die Anfänge der Wasserversorgung „Hardtgruppe“ reichen jedoch bis in die Zeit vor 1900 zurück, als es darum ging, die Wasserversorgung zusätzlich zur örtlichen durch eine überörtliche Einrichtung sicherzustellen. Auf Drängen des großherzoglichen Amtsvorstandes von Wiesloch, des großherzoglichen Bezirksarztes und des großherzoglichen Baurates ließ man sich schließlich davon überzeugen, dass eine gemeinsame Anlage wesentlich wirtschaftlicher ist als getrennte Anlagen. Am 5. Mai 1914 war soweit, die Verbandsorgane wurden bestellt

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 9Der Bau des Wasserwerks war von Schwierigkeiten begleitet, da der erste Weltkrieg Einschränkung bei dem Bau mit sich brachte. Trotzdem konnte die Ende 1914 die Anlage in Betrieb genommen werden

Die Kapazität des Wasserwerkes reichte bis zu den Jahren 1947/1948 zur Deckung des Wasserbedarfs aus, jedoch musste schon zu diesem Zeitpunkt in heißen Sommermonaten eine Überbeanspruchung der Brunnen zur Bedarfsdeckung in Kauf genommen werden. Ersatzbrunnen wurden gebaut, 1960 wurde das Wassergewinnungsgebiet 2 im Gemeindewald „Distrikt Bandholz“ und im „Zugmantelfeld„ mit drei Brunnen erschlossen.

Am 6. März 1961 wurde die Aufnahme der Gemeinde Leimen in den Verband beschlossen. Der Wasserbedarf stieg. Weitere Brunnen wurden notwendig, in Leimen wurden Hochbehälter gebaut.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 8Um eine reibungslose Wasserversorgung in den Verbandsgemeinden zu garantieren, wurde am November 1971 mit dem Bau des heutigen Wasserwerks begonnen und im Jahre 1973 in Betrieb genommen. 1983 wurde das Wassergewinnungsgebiet III westlich der Autobahn erschlossen. Der Anschluss des Leimener Ortsteils Lingental wurde in Verbindung mit der Leitung nach Gaiberg und dem Anschluss des Wasserversorgungsverbandes „Unteres Elsenztal“ hergestellt. Zum gleichen Zeitpunkt wurden der Bruchhäuser Hof auf Gemarkung Sandhausen und die Kirchheimer Mühle auf Gemarkung Heidelberg angeschlossen.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 4Als weitere Maßnahme wurde der Bau des dritten Betriebsbehälters mit einem Volumen von 5.000 m3 am 15. Juli 1996 fertiggestellt. Außerdem wurden die Außenanlagen des Wasserversorgungsverbandes erneuert und ein Dienstwohngebäude errichtet.

Mit Wirkung vom 1. Juli 1998 trat die Stadt Leimen für die Stadtteile Gauangelloch und Ochsenbach aus dem Zweckverband Gruppenwasserversorgung Elsenztal aus. Die Verbandsanlagen wurden von der Hardtgruppe übernommen, so dass die Stadt Leimen nunmehr komplett Versorgungsgebiet des Zweckverbandes ist.

Der Verband versorgt Walldorf, Sandhausen und Leimen mit Trinkwasser – über 54.000 Einwohner.

Die Hardtgruppe hat Vorsorge für die Zukunft getroffen. Die Förderkapazität beläuft sich derzeit auf 5,7 Millionen m3 im Jahr. Benötigt werden derzeit 3,1 Millionen m3.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 5Auf Redundanz wird im Zweckverband Hardtgruppe großen Wert gelegt. Deshalb wurde 2011 eine zweite Versorgungsleitung nach Walldorf gelegt. Verbundleitungen bestehen mit dem Wasserwerk Wiesloch und der Elsenzgruppe um in Notfällen sich gegenseitig aushelfen zu können.

Bis weit über das Jahr 2.030 hinaus ist die Wasserversorgung gesichert. Dies zeigt auch der Vergleich der maximalen Förderkapazität pro Tag. 18.000 m3 Wasser könnten täglich gefördert werden, 10.000 m3 beträgt die durchschnittliche Tagesabgabe.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 2Die zentrale und hygienisch einwandfreie Versorgung mit Trinkwasser ist für uns alle heute selbstverständlich. Deshalb sollte an dieser Stelle einmal daran erinnert werden, dass dies nicht immer so war. Die früheren dezentralen Wasserversorgungen aus unbewachten Einzelbrunnen verursachten oft Krankheiten und Epidemien. Nicht selten gelangten Abwasser in die Einzelbrunnen. Deshalb ist die ordnungsgemäße Entsorgung und die Aufbereitung in Kläranlagen eine wichtige Aufgabe. Die Einzugsgebiete der Brunnen beim Wasserversorgungsverband „Hardtgruppe“ werden durch Schutzzonenerlasse vor möglichen schädigenden Einflüssen geschützt.

3719 - 100 Jahre Wasserversorgung - 3Um den hohen Anforderungen Rechnung zu tragen, ist die Trinkwasserüberwachung eine wichtige Aufgabe. Das Trinkwasser des Zweckverbandes wird regelmäßig kontrolliert. Die Untersuchungsergebnisse werden dem Wasserversorgungsverband, den Verbandsgemeinden, dem Staatlichen Gesundheitsamt und der unteren Wasserbehörde zugeleitet. Der Verband stellt Trinkwasser von einer hervorragenden Güte in einer ausreichenden Menge zur Verfügung. Das Trinkwasser liegt im Härtebereich bei 20 Grad und ist somit dem Härtebereich III nach dem Waschmittelgesetz zuzuordnen. Die aktuellen Analysedaten des Trinkwassers sind für jeden Verbraucher im Internet unter www.hardtgruppe.de/downlaod jederzeit abrufbar.

 

 

 

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