Gebäudeampel der evangelischen Kirche betrifft auch Gauangelloch
(ckr – 29.6.23) Vielerorts sinken die Zahlen der Kirchenmitglieder und stellt die Finanzierungen in der Landeskirche vor eine große Herausforderung. Rund 1/3 weniger Kirchenmitglieder ergeben eben auch folglich 1/3 weniger Einnahmen, die eingespart werden müssen.
Bleiben die Kirchenbänke weiterhin leer, sieht es noch für viele andere Ortsgemeinden schlecht aus.
Um die Gemeinde darüber in Kenntnis zu setzen, was diese Umstände für die Kirchengemeinde Gauangelloch bedeuten, lud der Pastor Martin Schäfer die Gemeindemitglieder am Sonntagabend in die kühle Kirche ein.
Die Gemeinden Gaiberg und Gauangelloch sind zwar selbstständige Kirchengemeinden, gehören aber zusammen zum Kirchenbezirk Neckargemünd-Eberbach und teilen sich den Pfarrsitz in Gauangelloch. Momentan vertritt Martin Schäfer die Pastorin Dr. Saskia Lerdon, während sie sich in Elternzeit befindet.
Mit dem Ziel, sich den veränderten Bedürfnissen und Rahmenbedingungen der Kirche anzupassen, entstand das Projekt „ekiba 2032“ der evangelischen Kirchen in Baden, der Gauangelloch angehört. Die Landessynode entschloss sich, bis 2032 30 % aller Haushaltsmittel einzusparen und eventuelle Einsparungen in klimafreundliche Sanierungen von Gebäuden und in Digitalisierung zu investieren. Dies gelingt jedoch nur mit einer Reduktion der bestehenden Gebäude und des Personals.
Um diese Ziele zu erreichen, soll eine Gebäude-Ampel sichtbar machen, welche Anlagen in Zukunft eingespart werden können und sollen.
Eine grüne Farbe steht demnach für wirtschaftlich tragbare Gebäude. Gelbe Gebäude können leider nicht aufatmen. Sie sind zwar zunächst nicht von einer Reduktion betroffen, erhalten aber keinerlei Zuschüsse mehr als Landesmitteln. Alle notwendigen Instandhaltungen müssen von der Gemeinde selbst getragen werden. Rote Gebäude müssen anderweitig verwertet oder finanziert werden. Im zugrunde liegenden Sparplan soll die Verteilung auf 30% grün, 40% gelb und 30% rot liegen.
Martin Schäfer informierte die Gauangellocher, dass die Gauangellocher Kirche als „grün“ sicher in die nächsten Jahre schauen kann. Anders sieht es hingegen mit dem Pfarrhaus aus. Die klimafreundliche Sanierung des Gebäudes ist nur mit hohen finanziellen Mitteln möglich, dazu ist die Außenfassade denkmalgeschützt, eine Dämmung ist kaum möglich. Im Hinblick auf die Wichtigkeit einer Wohnstätte für die örtlichen Pastoren wurde das Gebäude mit „orange“ eingestuft.
„Rot“ heißt es leider für das Gemeindehaus am Hanfackerweg. Hier wird sich die Gemeinde Gedanken machen müssen. Mehrere Möglichkeiten stehen zur Auswahl und müssen geprüft und abgewogen werden.
„In der Konsequenz muss auch in Gauangelloch über eine gemeinsame Nutzung von Einrichtungen von allen Gemeinden nachgedacht werden“, regt Pastor Schäfer an. Gemeinsam könne man den Standort und auch die Dorfentwicklung positiv beeinflussen.
Auch über die Entwicklung der evangelischen Kirche in Gauangelloch muss nachgedacht werden. Zwar ist die ältere Generation mit vielen attraktiven Angeboten sehr aktiv und präsent, doch der Nachwuchs fehlt. Der vielfache Wunsch, einfach wieder näher zusammen zu rücken, soll in den nächsten Wochen ausführlicher besprochen und auch umgesetzt werden.
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