70 Jahre CDU Leimen – Matinee
Matinee 70 Jahre CDU Leimen – 11. Oktober, 11 Uhr KCL Leimen
Geschichte der CDU Leimen
Nachdem die Turbulenzen der Gemeindereform und der nachfolgenden Wahlen überwunden waren, setzten sich die Verantwortlichen, Bürgermeister, Gemeinderäte und die örtlichen Parteien, zusammen, um für die Bürger in allen Ortsteilen eine ersprießliche Kommunalpolitik zu gewährleisten. Was von vielen bezweifelt wurde, wurde erreicht. In verhältnismäßig kurzer Zeit ist es gelungen, die Bürgerschaft aus allen Ortsteilen zusammenzuführen, gemeinsam eine Aufwärtsentwicklung einzuleiten und die rückständigen Probleme der Gemeindereform aus der Welt zu schaffen. Erhebliche Investitionen – zunächst insbesondere in Gauangelloch – wurden 1990 getätigt.
Leimen erhielt am 1. März 1981 die Bezeichnung Stadt. Die Stadtkernsanierung Leimen wurde vorangetrieben. Die Neubaugebiete Rösbach, Höllwiesen und Gewerbegebiet Nord, Erweiterung Süd und West in Leimen, die Baugebiete Mörikeweg und Fasanerie I und III sowie Bahnhof II in St. Ilgen, die Gebiete Weidenklinge, Gickelsberg und Am Siebten Seil in Gauangelloch und das Wohngebiet Angellocher Pfad in Ochsenbach wurden erschlossen. In Leimen wurde das Bundesleistungszentrum Gewichtheben erstellt, das Otto-Hoog-Stadion saniert und das Bürgerhaus Am Alten Stadttor um- und ausgebaut, die Realschule und die Grund- und Hauptschule Leimen mit Sporthalle erweitert, der Comeniuskindergarten, der Elisabeth-Ding-Kindergarten und der Kindergarten am Stadtpark gebaut. In St. Ilgen wurde das Waldstadion saniert und um einen Sportplatz ergänzt, die Geschwister-Scholl-Schule erweitert und der Kindergarten Nikolaus-Lenau-Haus errichtet. Gauangelloch erhielt einen neuen Kindergarten, eine neue Grundschule und einen neuen Sportplatz mit zusätzlichem Trainingsfeld. Ochsenbach und Gauangelloch wurden an die Kläranlage angeschlossen. Als besondere Herausforderung wurden 1.500 Spätaussiedler aufgenommen. Ab dem Jahre 2000 wurde begonnen jahrzehntelange Pläne im Verkehrswesen umzusetzen. Der Bahnhof St. Ilgen wird als S-Bahn-Haltestelle umgebaut, die Nordostumgehung und Stralsunder Ring mit Anbindung an die B 3 befinden sich im Bau.
Bis zum Jahre 1992 stieg die Einwohnerzahl der Stadt Leimen auf über 26.000 an. Leimen wurde ab 1. April 1992 zur vierten Großen Kreisstadt im Rhein-Neckar-Kreis erhoben. Der Bürgermeister erhielt die Bezeichnung Oberbürgermeister und die Beigeordneten die Bezeichnung Bürgermeister. Ende 2002 zählte die Große Kreisstadt Leimen über 26.500 Einwohner.
Die Gemeindereform hatte auch Auswirkungen auf die Parteistruktur. Am 7. Februar 1974 fusionierte die CDU Leimen mit der CDU Gauangelloch. Der Arbeitskreis Gauangelloch wurde gebildet. Die Gründung des CDU-Gemeindeverbandes Leimen als Dachverband für die Ortsverbände St. Ilgen und Leimen erfolgte am 10. August 1978. Zum 1. Vorsitzenden wurde Karl-Heinz Becker gewählt, der dieses Amt im Jahre 1987 an Siegfried Mackert weitergab, der es bis 1992 bekleidete. Hans Appel wurde im Jahre 1992 neuer Stadtverbandsvorsitzender. Karl-Heinz Becker und Siegfried Mackert wurden Ehrenvorsitzende des CDU-Stadtverbandes. Auch im CDU-Ortsverband Leimen zeichnete sich 1978 ein Wechsel in der Vorstandschaft ab. Egon Dussel wurde 1. Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Leimen. Sein Vorgänger Hans Bader wurde Ehrenvorsitzender.
Im Jahre 1982 übernahm Werner Lindner den CDU-Ortsverband, der dieses Amt bis 1991 ausübte. Wolfgang Marsch wurde sein Nachfolger. Damit die CDU in allen Stadtteilen gleichermaßen präsent ist, wurde der CDU-Ortsverband Gauangelloch Ende 1984 wiedergegründet. Vorsitzender wurde Michael Vajda, der dieses Amt 1985 an Wolfgang Reichert weitergab. Von März 1987 bis 1991 war Manfred Müller erneut 1. Vorsitzender. Sein Nachfolger wurde Richard Bader. Vom CDU-Ortsverband St. Ilgen wurden Karl Kraft im Jahre 1977 und Otto Stumpf im Jahre 1980 zu Ehrenvorsitzenden ernannt. Im Februar 1977 fand der Kreisparteitag der CDU Rhein-Neckar in St. Ilgen statt. Ebenso führte die CDU Rhein-Neckar ihr 1. Sommerfest am 11. Juli 1981 in St. Ilgen durch. Ein Höhepunkt war der Landesparteitag der CDU Baden-Württemberg am 10. und 11. Juni 1983 in der Kurpfalzhalle im Stadtteil St. Ilgen.
Der gesamte Landesvorstand, angeführt von Ministerpräsident Lothar Späth, sowie die Bundesminister Geißler und Wörner und Altbundeskanzler Kurt Georg Kiesinger waren anwesend. Der Parteitag war ein großer Erfolg für die CDU-Verbände in Leimen. Absoluter Höhepunkt des Jahres 1987 war das 40jährige Jubiläum der CDU Leimen, das in einem würdigen Rahmen mit Ministerpräsident Dr. Lothar Späth, dem stellv. Ministerpräsidenten Dr. Gerhard Weiser und dem Kreisvorsitzenden und heutigen Parlamentarischen Staatssekretär Bernd Schmidbauer gefeiert wurde. Am 8. Oktober 1989 fand die Bezirksvertreterversammlung der CDU Nordbaden mit der Festlegung der Kandidaten für die Wahl des Europäischen Parlamentes in der Kurpfalzhalle St. Ilgen statt.
Im Januar 1990 war die CDU Leimen Gastgeber für Parteifreunde aus Halle, die zu einem Gedanken- und Informationsaustausch nach Leimen gekommen sind. Umweltminister Vetter besuchte auf Einladung der CDU Leimen im Mai 1990 Leimen, um sich vor Ort über die Frage der Umgehungsstraße und der geplanten Erdaushub- und Bauschuttdeponie zu informieren. Innenminister Dietmar Schlee informierte sich im März 1990 als Gast der CDU-Kreistagsfraktion über die Verkehrsverhältnisse in Leimen und die Notwendigkeit des Baus von Umgehungsstraßen.
Die Bundes- und Landtagswahlen in der neuen Gemeinde Leimen brachten für die CDU gute Ergebnisse. Bei den Landtagswahlen seit 1976 ist die CDU jeweils im gesamten Stadtgebiet stärkste Partei, ebenso bei den Bundestagswahlen seit 1983. Von 1983 bis 1994 vertrat das Mitglied des CDU-Ortsverbandes St. Ilgen, Udo Ehrbar, als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter den Wahlkreis Heidelberg-Stadt.
Bei den Gemeinderatswahlen 1980 und 1984 erreichte die Listenverbindung CDU/Bürgerblock sehr gute Ergebnisse. 1989 wurde sie mit 10 Mandaten erstmals stärkste Fraktion. Die Zahl der Leimener Gemeinderäte wurde durch die über 20.000 gestiegene Einwohnerzahl für die Gemeinderatswahl 1994 von 26 auf 32 erhöht. 1994 wurde die Listenverbindung CDU/Bürgerblock mit 13 von 34 Mandaten erneut stärkste Kraft im Leimener Gemeinderat. Von sieben zusätzlichen Stadträten errang die CDU drei. Den größten Erfolg seit der Bildung der neuen Gemeinde Leimen (1975) errang diese Listenverbindung im Jahre 1999 mit 16 von 35 Mandaten. Auch bei der Kommunalwahl im Jahre 2004 errang die CDU (erstmals keine Listenverbindung mehr) mit 14 von 32 Sitzen einen ähnlichen Erfolg. Am 27.09.2007 entschied der Gemeinderat, die Aufhebung der unechten Teilortswahl im Jahre 2009 und die Senkung der Mandate ab dem Jahre 2014 auf 26. Einen Dämpfer gab es bei der Wahl im Jahre 2009, wo die CDU nur noch knapp stärkste Kraft im Gemeinderat wurde und 5 Sitze gegenüber 2004 verlor. Der Rückgang der Mandatszahl von 32 auf 26 hat die CDU gut überstanden und nur einen Sitz verloren und war mit 8 Stadträtinnen und Stadträte stärkste Fraktion.
1981 wurde das CDU-Mitglied Bruno Sauerzapf 1. Beigeordneter der Stadt Leimen. Er wurde 1989 und 1997 in diesem Amt für jeweils weitere acht Jahre bestätigt. Bei den Kreistagswahlen 1979, 1984, 1989 und 1994 wurden jeweils die beiden CDU-Kreisräte Wilhelm Gottselig und Bruno Sauerzapf gewählt. Die CDU erreichte dabei 2 von 4 Mandaten im Wahlkreis. Im Jahre 1989 wurde Bruno Sauerzapf zum Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion gewählt. Den größten Erfolg bei Kreistagswahl errang die CDU 1999 mit 3 von 4 Mandaten. Als neue Kreisräte wurden Bruno Sauerzapf, Hans Appel und Monika Gruler gewählt. Dieser Erfolg konnte im Jahre 2004 wiederholt werden, wo neben den bekannten Kreisräten Bruno Sauerzapf und Hans Appel auch Markus Zeitler (der heutige Bürgermeister von Schönau) gewählt wurde. Die Wahlen in den Jahren 2009 und 2014 brachte, dass übliche Ergebnis mit 2 von 4 Mandaten.
Bei der Bürgermeisterwahl am 11. März 1984 und am 15. März 1992 unterstützte die CDU Leimen den bisherigen Bürgermeister Herbert Ehrbar, der mit einem überzeugenden Wahlergebniss wiedergewählt wurde. Die Oberbürgermeisterwahl im Jahre 2000 endete mit einer Enttäuschung. Der CDU-Kandidat Bruno Sauerzapf lag im 1. Wahlgang zwar an 1. Stelle, erreichte jedoch nicht die notwendige absolute Mehrheit. Beim 2. Wahlgang lag der SPD-Kandidat Wolfgang Ernst deutlich vorne und wurde Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Leimen. Leider wurde auch die Wahl im Jahre 2008 verloren. Der CDU-Kandidat Dr. Ulrich von der Heid kam im Ersten Wahlgang nur auf 23,02 % und trat beim 2. Wahlgang nicht mehr an.
Im Jahre 1986 übergab der langjährige 1. Vorsitzende der CDU St. Ilgen Siegfried Mackert sein Amt an seine Ehefrau Ilse Mackert, die damit als erste Frau im CDU-Stadtverband ein solches Amt bekleidete. 1999 schied Ilse Mackert aus ihrem Amt und wurde Ehrenvorsitzende. Das Zepter übernahm Hans Hack, der in einer Kampfabstimmung im Jahre 2003 Hans Mühlböck unterlag, der damit neuer 1. Vorsitzender des Ortsverbandes St. Ilgen wurde. Nachfolgerin wurde im Jahre 2007 die jetzige Stadträtin Ulrike Eckl. Auch beim Ortsverband Leimen gab es eine Veränderung. Thorsten Niemzik übernahm 2001 dieses Amt. Wolfgang Marsch wurde Ehrenvorsitzender. In Gauangelloch schied 1997 Richard Bader aus seinem Amt als 1. Vorsitzende. Neue 1. Vorsitzende wurde Brigitte Steinle bis zum Jahre 2014, da zum 31.12.2014 der Ortsverband Gauangelloch in den Ortsverband Leimen integriert wurde.
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