Turm-Apotheker Müller würdigte das „Looma Wäddabuuch“
Ansprache von Wolfgang Müller anläßlich der Buchvorstellung des „Looma Wäddabuuchs“ am 24.10.2015 in der Turmapotheke Leimen.
Mein lieber Manfred! Es ist Deine Veranstaltung, Dein Buch und Dein großes Werk. Ich bin als Dein Freund von Kindesbeinen Gastgeber für Deine öffentliche Präsentation heute. Und wir befinden uns hier in der Straße, in der wir beide aufgewachsen sind, in der Rohrbacher Straße. Ich mache das für Dich, aber auch im Andenken an Deine und meine Eltern. Und wir tun dies hier in diesem Haus, hier war im Jahre 1867 Leimens erste Apotheke, hier begegnet sich weiter das alte Leimen und die Sprache Leimens aus Deinem Buch. Hier begegnet sich aber auch das Leimen 2015 mit täglich gelebter und bemühter Willkommenskultur.
Und Dein Buch ist – und so würden wir Loomer sagen – ein Kracher, neu-loomerisch ein geiler Kracher, den erste spätere Generationen richtig wertschätzen werden. Denn es ist viel mehr als aufgeschriebener Dialekt oder schriftlich formulierte Mundart, es ist in Worten festgehaltene Heimat und gelebte kulturelle Identität.
Am vergangenen Montag habe ich im alten Theater in Heidelberg beim RNZ Forum Heiner Geißler gehört und erlebt, einen der besten politischen Redner und Querdenker in Deutschland. Und ich hab ihm gelauscht und sehr aufmerksam zugehört. Und er sprach dabei einen Satz gelassen, aber in seiner Art spitzbübisch, aus, ich zitiere: „Heute bin ich froh, wenn überhaupt gedacht wird!“. Uns beide, lieber Manfred, hat man auf die höhere Schule geschickt, damit wir vor allem denken lernen und das haben wir gelernt, sonst würden wir beide nicht so da stehen wie wir heute hier stehen. Und nun frage ich mich, was hat man sich bei der Stadt Leimen – und da nehm ich Dich liebe Claudia (Red: Bürgermeisterin Claudia Felden) bewusst jetzt raus – gedacht, dass man auf der Titelseite der Rathaus-Rundschau das Theaterstück „Cowboy Klaus und das pupsende Pony“ (Der Titel an sich ist schon eine Zumutung) präsentierte und Dein Buch unter ferner liefen auf Seite 12 mit dem Untertitel: „Ein emotional gefärbter Beitrag zur Heimatkunde – ohne wissenschaftlichen Anspruch“. Das Ganze ist für mich niveaulos, kulturlos. Und unser „Mannemer Türk“ Bülent Ceylan würde dazu nur sagen „KRONK“.
Dieses Buch ist doch kein Profitcenter wie „Herbstblond“ von Thomas Gottschalk, dieses Buch ist „oktoberblau“ von Manfred Zugck und ohne die zahlreichen Sponsoren und ohne dass es hoffentlich viele kaufen ein finanzielles Risiko für den Verfasser und Herausgeber und deshalb sollte uns allen daran gelegen sein, dieses tolle Buch zu einem Erfolg werden zu lassen.
- Manfred Zugck
- „MEI LOOMA WÄDDEBUUCH“
- 632 Seiten, 29,90 €
- Das Buch ist hier erhältlich: Turm-Apotheke, Rhein-Neckar-Akustik, Central-Apotheke, Weingut Müller, Alfred Stathers Vesperecke, Schuhmacherei Kalischko, Cafe Schween, Druckpress, Marina-Tours und in den Autohäusern Frank, Leimen und Ivancan, HD.
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