Leserbrief Wolfgang Müller: „Europa – Vergessen wir den Osten nicht“
(27.5.19) Europa hat gewählt und es hätte schlimmer kommen können, denn die Menschen stehen mehrheitlich zu Europa und wollen Europa mit seinen Vorzügen Frieden, Freiheit und Demokratie. Ja und Leimen ist und bleibt Wein-, Sport- und Europastadt – mehr denn je. Und dieses Markenzeichen prägte einstmals der ehemalige OB Herbert Ehrbar.
Nun hatte diese „Ära Ehrbar“ auch ihre Schattenseiten, wie die unsägliche „Kahlschlagsanierung“ in Leimen Mitte, von der sich der Stadtkern bis heute noch nicht erholt hat oder das zu schnelle Einwohnerwachstum mit städtebaulichen Defiziten und auch sozialen Folgeproblemen. Aber eins muss man aber auch anerkennen. Die Begriffe „Wein-, Sport- und Europastadt“ wurden damals aktiv umgesetzt und gelebt. Und ganz besonders der „Europa Gedanke“ mit vielen Patenschaften, Partnerschaften und Freundschafts-Vereinbarungen in alle europäischen Himmelsrichtungen. Und da liegen wir weiter goldrichtig.
Nur eins zur Klarstellung. Eine Freundschafts-Vereinbarung mit Oktabrskja in Weißrussland, die gibt es nicht, denn eine Stadt mit diesem Namen gibt’s nicht in Belarus. Der Name heißt übersetzt Oktober und da gibt’s nur eine U-Bahnstation in Moskau mit diesem Namen. Aber es gibt weiterhin die nicht erwähnten Freundschafts-Vereinbarungen mit Mogilev am Dnepr, mit Novogrudok und mit Borisov an der Beresina – alle in Weißrussland.
Ich sage dies als Vorsitzender des immer noch existenten Vereins „Hilfe für Weißrussland“. Und auch wenn dort seit nunmehr 25 Jahren ein Aleksander Lukaschenko dieses Land dominiert, haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dieses vergessene Land in Europa zu verankern. Und Leimen nimmt auch hier eine besondere europäische Vorreiterrolle ein.
Also – vergessen wir den Osten Europas nicht.
Wolfgang Müller, Altstadtrat, Leimen
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, SandhausenKurz-URL: https://leimenblog.de/?p=118977