„Von Pilzen, Brünnlein und Hirschen“ – Malen und Singen im Leimener Wald“
(cv – 19.8.19) Erika Borvitz, Adelheid Stahnke, Leonie Weber-Ruess und Susanna Weber singen beim MGV und sind auch dem Kunstverein verbunden. Gisela Sieron, Lehrerin an der Realschule Leimen, ist im Leimener Kunstverein aktiv, ebenso wie Christa Foß, die aber auch zu den Gründungsmitgliedern von Wald-Welt gehört. So gibt es viele Schnittstellen bei den Vereinen und so wagte man das gemeinsame, spartenübergreifende Ferienprogramm.
Am 8. August 2019 fanden sich sechs Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren im Leimener Wald ein. Treffpunkt war am Bauwagen von Waldwelt beim Gossenbrunnen, direkt über dem Naturfreundehaus, wo schon Bänke und Tische bereitstanden. Es ist schon etwas Besonderes, ein paar schöne und kreative Stunden im Wald zu erleben, sowohl für die teilnehmenden Kinder als auch für die betreuenden Kulturschaffenden. Denn dort gibt es sehr viel zu entdecken.
Die Tiere des Waldes und seine große Pflanzenvielfalt. Zum Einstimmen sangen alle im Dutzend den Kanon „Lachend kommt der Sommer über das Feld“ und zwei weitere Lieder, die Adelheid Stahnke, 2. Vorsitzende des ältesten Leimener Gesangvereins mitgebracht hatte. Sie versorgte auch alle Teilnehmer mit Informationen über die Tiere des Waldes und des nahe gelegen Freigeheges.
Dann eröffnete die akademische Malerin und Kunstpädagogin Susanna Weber (die im letzten Sommer für den Waldwelt-Verein mit Leimener Kindern den Bauwagen bemalt hatte) das Freiluftatelier: in vorher grundierten Obstkisten sollten gemalte Waldbilder entstehen, die später sowohl als Bilder, als auch als Sammelkisten eingesetzt werden können. Sie erläuterte die Geheimnisse der Ölfarben-Herstellung und der Ei-Tempera-Farbe und sogleich durften die Mädchen die Bio-Eier aufschlagen, Bio-Leinöl dazugießen und diverse Naturpigmente aus braunen, rötlichen und ockerfarbenen Erden hineingeben, ebenso Damma-Harz, gelöst in Terpentinöl und alles vermischen. Noch nie zuvor hatten die „kleinen Künstlerinnen“ ihre Malfarben selbst hergestellt. Susanna Weber stellte auch den Fächerpinsel vor, mit welchem man wunderbare, individuelle Effekte und Strukturen „zaubern“ kann.
Zunächst malten die Mädchen Gräser und Pilze, Steinpilze, Fliegenpilze und Pfifferlinge, dann wagen sie sich an die Tiere des Waldes, Igel, Hirsche, Vögel und Hasen, sogar Wildschweine wurden mittels der selbst hergestellten Farben in die Kisten gezaubert.
Nach einer kleinen Pause sangen alle gemeinsam aus voller Kehle die Klassiker „Ein Männlein steht im Walde,“ „Ein Vogel wollte Hochzeit halten“ und andere schöne Lieder aus dem Schatzkästlein der deutschen Chormusik. Und zum guten Schluss gab Erika Borvitz noch ein Jodellied zum Besten und lockte damit viele Waldbesucher aus der näheren Umgebung als Zuhörer an.
Nachdem die Stunden im Wald wie im Fluge vergangen waren, das befürchtete Gewitter fern geblieben war, stellten sich Ciara(12), Vanessa(12), Violetta(8), Marie(12), Marissa (6) und Maya(10) vor den Waldwelt-Bauwagen und präsentierten stolz ihre Werke aus der Waldgalerie. Sie haben erfahren, dass die Umwelt natürliche Materialien bietet, die man zum Zeichnen und Malen nutzen kann.
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