„Einheit in Vielfalt“ – Vielfäliges interreligiöses Konzert
Zu den wichtigsten Zielen des Bahaitums gehören die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit, daher war es der Bahá’í-Gemeinde ein besonderes Anliegen, im Rahmen der Zweihundertjahr-Feierlichkeiten mit einem interreligiösen Konzert einen Beitrag zum friedlichen Miteinander der Religionen in unserer Stadt leisten zu können. Es sollte dem Abbau von Vorurteilen dienen und Menschen unterschiedlichster Hintergründe zusammenbringen.
Es war das erste interreligiöse Konzert in Leimen überhaupt (auf jeden Fall das erste mit Beteiligung jüdischer, christlicher, muslimischer und Bahá’í-Musiker) und da ihnen der interreligiöse Dialog ein Herzensanliegen ist, verzichteten alle Musiker an dem Abend auf ihre Gage. Die Musik während des abendfüllenden Konzerts stammte aus verschiedenen religiösen Traditionen und Stilrichtungen. Eröffnet wurde der Abend vom Bahá’í-Chor EinKlang unter Leitung von Katrin Modabber mit gesungenen Gebeten und Texten aus den Bahá’í-Schriften.
Dem Vortrag von drei Koransuren durch Thaer Almughrabi folgte das Sufi-Trio „Hosh Neva“, gegründet von Ali Ungan, welches das Publikum mit meditativer orientalischer Musik ins 13. Jahrhundert entführte. Der Projektchor Cantiamo der Pfarrgemeinde Herz-Jesu- Leimen unter der Leitung von Eva Neuschäfer bereicherte den Abend mit neuem christlichem Liedgut und ein Klezmer-Duo, bestehend aus Andrea Setzer-Blonski an der Geige und Fred Wallbrecht am Klavier, brachte mit traditionellen Klezmer-Stücken und jiddischer Musik den Saal des Melanchthon-Hauses in Schwung.
Ergänzt wurde das Programm durch eine Lesung aus den Heiligen Schriften des Judentums, Christentums, Islam und Bahaitums. Den Abschluss des Abends bildete dann das von allen Musikern, Sängern und Künstlern gemeinsam gesungene, beim Musikworkshop am Nachmittag eingeübte, an europäischen und orientalischen Instrumenten begleitete, dreisprachige „Hewenu Shalom Alechem“, das beim Publikum zu großer Begeisterung führte. Der Abend war wie ein Blick in die Zukunft, in der Menschen unterschiedlicher religiöser Hintergründe wunderschöne Musik, Freude, Lachen und Freundschaft miteinander teilen und gemeinsam zu dem Einen beten, der uns alle erschaffen hat.
Beim anschließenden geselligen Miteinander waren an allen Stehtischen begeisterte Stimmen zu hören, „es war himmlisch!“, „eine ganz magische Stimmung und die mehr als zwei Stunden vergingen wie im Flug!“.
Und so bleibt zu hoffen, dass der Impuls, den dieses Konzert gesetzt hat, wie ein ins Wasser geworfener Stein Kreise ziehen und mehr und mehr Menschen erreichen wird.
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