Klimawandel: Ein Igel läuft putzmunter im Tom-Tatze-Tierheim herum
(ttt – 29.1.20) In den letzten Wochen häufen sich die Telefonanrufe im Tom-Tatze-Tierheim mit Nachfragen wegen unserer heimischen Wildtiere. Ein vermeintlich hilfsbedürftiger Igel wurde abgegeben. Drei Tage lief er putzmunter rum und hatte guten Hunger, so dass die Mitarbeiter ihn wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückbrachten.
Durch den bislang warmen Winter stößt man auf Igel, die eben gesund und munter herumlaufen. Kein Wunder, denn der Klimawandel sorgt auch in der Tierwelt für Durcheinander. Die Jahreszeiten verschieben sich im Jahresverlauf nach vorn, die vegetationsfreie Zeit im Winter wird immer kürzer. Die Lebensbedingungen von Pflanzen und Tieren verändern sich in vielfältiger Hinsicht.
Ein aktiv herumlaufender Igel ist kein Problem, er ist nicht hilfebedürftig. Wohl aber Spätfröste können für Igel gefährlich werden, die aus dem Winterschlaf erwacht sind und sich auf Nahrungssuche begeben. Bei Frost müssen sich die Tiere dann wieder umgewöhnen. Für ältere, geschwächte Tiere kann das zum Problem werden. Es ist eher ein Problem für Individuen, nicht für die Population. Winterruhe und Winterschlaf sind Anpassungsstrategien der Tiere an Kälte und Nahrungsmangel. Bleiben diese aus, haben die meisten Tiere damit kein Problem. Also gilt es, die Augen offen zu halten und zu beobachten. Verletzte oder kranke Igel erkennt man daran, dass sie tagsüber herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten.
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