Heimatmuseum Sandhausen – Raum 6: Alte Handwerksberufe

Wir führen Sie nun weiter durch unser Heimatmuseum. Bis das Museum in Sandhausen wieder voraussichtlich im September geöffnet sein wird, werden wir in den nächsten Wochen die einzelnen Museumsräume vorstellen. Wir konzentrieren uns dabei auf bestimmte Ausstellungsstücke, weshalb wir mit dieser Vorstellung keine Vollständigkeit beanspruchen.


Nach Raum 5 in der letzten Ausgabe der Gemeindenachrichten berichten wir nun über RAUM 6. Irrtümlicherweise haben wir in der letzten Woche Raum 5 als Dienstzimmer des Ratschreibers beschrieben. Das ist nicht richtig. In Raum 5 befand sich das Hauptamt, wogegen in Raum 6 das Dienstzimmer des Ratschreibers untergebracht war.

Die drei Bilder verdeutlichen nun die folgende Textdarstellung: Die Landwirtschaft und die Zigarrenindustrie bot zwar für viele Sandhäuser Arbeit, jedoch dürfen wir heute die Handwerksberufe nicht vergessen, welche in unserem Ort eine lange Tradition besaßen. Aus diesem Grund präsentieren wir in Raum 6 den Schuhmacher, Schindelmacher, Hausmetzger und den Wagner.

Wir stellen im Folgenden aber nur zwei dieser ehemaligen Berufe vor. Über die anderen beiden Berufe können Sie bei einem baldigen Besuch im Museum mehr erfahren. So verleihen vor allem die alten Werkzeuge und Bearbeitungsgeräte unserer Darstellung im Museum eine besondere Anschaulichkeit.

Wir beginnen nun mit dem Schuhmacher. Der Schuhmacher oder Schuster war nicht nur für Schuhreparaturen zuständig, sondern auch für die Ausbesserung von Zaumzeugen der Zug- und Arbeitstiere der hiesigen Landwirte. Er bearbeitete Leder mithilfe einer kraftvollen Ledernähmaschine. Eine solche Maschine der Marke Singer haben wir auch in diesem Raum ausgestellt. Ein wahres Prunkstück der Handwerkskunst (siehe Bild 1). Für die Bearbeitung der Materialien waren so auch eine Vielzahl von Werkzeugen notwendig, welche wir entlang der Wand oberhalb des kleinen Schustertischs zur besseren Betrachtung angebracht haben. (Siehe Bild 2)

Im Zentrum des Raums steht jedoch ein Modell eines Dachstuhls. Dieser erinnert an einen zweiten bedeutsamen Beruf in Sandhausen. Wir sprechen hier vom Schindelmacher. (Siehe Bild 3) Wohlgemerkt handelte es sich bei den Sandhäuser Schindeln nicht um Schindeln zur Verkleidung der Hausfassade, sondern um Holzspalte zur Abdichtung der Ziegelfugen.

Da früher die Ziegel nebeneinander auf das Dach gelegt wurden, entstanden unweigerlich zwischen den Ziegeln unterschiedlich große Spalte. Diese wurde dann durch einen Schindel abgedichtet, um das Eindringen von Regenwasser oder Zugluft zu verhindern. Die Schindeln mussten witterungsbedingt in regelmäßigen Zeiträumen ausgewechselt werden, womit nach Schindeln eine rege Nachfrage bestand.

Dadurch stellte der Beruf des Schindelmachers in Sandhausen viele Jahrzehnte ein recht einträgliches Geschäft dar. Der Fortschritt in der Ziegelherstellung (Doppeldeckung / Ziegelfalze) sorgte zunehmend dafür, dass solche Schindeln nicht mehr benötigt wurden. Der letzte Schindelmacher musste so in Sandhausen in den 1950er Jahren schließlich sein Geschäft aufgeben. So verschwanden in Sandhausen nicht nur die Schindeln von den Dächern, sondern es verschwand auch ein sehr alter Handwerksberuf aus dem kollektiven Bewusstsein. Daran wollen wir im Museum erinnern!

Eine Vielzahl von Werkzeugen und Bearbeitungsgeräte machen dies für den Besucher immer wieder deutlich. Um aber auch an die anderen Berufe zu erinnern, lohnt sich der Besuch im Museum wieder. Es wird sicher bald wieder möglich sein. Bis dahin können Sie sich auf www.heimatverein-sandhausen.de weiter über unser Museum und über unsere Aktivitäten informieren.

Für den VHV 1952: Jonas Scheid, Günter Wittmann, Lars Kieneck

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