Unser Apfelbaum ist tot: Der Rindenbrand-Pilz – Neue Gefahr für Obstbäume
Sogar Bäume müssen gegossen werden!
Unser Apfelbaum ist tot. Die Ursache: Rindenbrand, eine neue Pilzkrankheit.
Vor 15 Jahren pflanzten wir eine leckere Apfelsorte, den Manga-Riesenapfel und wir erfreuten uns schon nach wenigen Jahren an einer guten Ernte mit sehr saftigen großen Äpfeln. Doch seit 3 Jahren werden die Äpfel kleiner, die Blätter haben bräunliche Flecken und fallen früh ab. Unten am Stamm und jetzt auch an den dicken Zweigen ist die Rinde schwarz-rot verfärbt und fängt an, sich abzulösen.
Ursache ist der Pilz „Diplodia mutila“ – auch Rindenbrand genannt. Bisher trat der Erreger vor allem bei Nadelbäumen auf, so auch bei den sterbenden Kiefern im Sandhäuser Wald.
Der Pilz Diplodia mutila ist ein wärmeliebender Schwächeparasit. Das bedeutet, er befällt hauptsächlich Bäume, die bereits unter schwierigen Bedingungen (Stress) leiden. Deswegen tritt er vermehrt nach trockenen Hitzesommern oder bei bereits vorhandenen Verletzungen auf. Besonders junge Bäume sind betroffen. Der Pilz zerstört die Leitungsbahnen, so dass die oberen Zweige nicht mehr versorgt werden und absterben. Stark trockene und grundwasserarme Standorte erhöhen den Stresspegel der Bäume und stellen somit ideale Bedingungen für den Pilz dar.
Eine gute Pflege der jungen Apfelbäume ist wichtig und kann einen Befall verhindern. Vor allem muss eine Verletzung der Rinde verhindert werden: Das Weißeln des Stammes verhindert Risse durch Temperaturunterschiede und beim Mähen des Grases sollten Schnittverletzungen der Rinde vermieden werden. Ganz wichtig ist bei unseren trockenen Sommern das Gießen des Baumes. Von einer Wasserzufuhr bei Trockenheit profitieren auch ältere Obstbäume.
Das hilft, dem Befall durch den Rindenbrandpilz vorzubeugen und bei Befall den Fortschritt zu verlangsamen oder zu stoppen.
Bei unserem Apfelbaum ist es aber zu spät: Wir erkannten die Gefahr nicht rechtzeitig und nun ist er abgestorben. Der Gärtner wird den toten Apfelbaum fällen und die pilzverseuchten Äste sicher entsorgen, damit nicht andere Bäume angesteckt werden.
C. Kienle
Wichtige Pflege-Hinweise hier
Die Ortsgruppe Sandhausen des BUND trifft sich im Moment nicht.
Kontakt:
Die BUND-Streuobstwoche soll von 3. – 10. Oktober 2020 stattfinden. Schön wäre, wenn jede BUND-Gruppe, die sich mit Streuobst beschäftigt, eine Veranstaltung beitragen könnte. Ziel ist, mit interessierten Menschen in Kontakt zu kommen und die ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen bekannter zu machen. Ideen herzlich willkommen!
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, SandhausenKurz-URL: https://leimenblog.de/?p=133259