Kühlendes Waldklima – Moose als wichtige Waldpflanze
Besonders im Nadelwald stechen die schönen grünen Moospolster sofort ins Auge. Sie lieben das saure Bodenmilieu der Nadelstreu und überziehen oft den gesamten Waldboden. In Laubwäldern wird Moos dagegen vom herabfallenden Laub erstickt und wächst deshalb dort gerne auf Felsen oder alten Baumstümpfen.
Moose können zwar viel Wasser speichern, aber nicht allzu lange. Denn Moose haben im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen keine Wachsschicht auf ihren Blättchen, die vor Verdunstung schützt. Moose können ihren Wasserhaushalt also kaum regeln: Ist die Luft trocken, werden nach und nach große Mengen an Wasserdampf an die Umgebung abgegeben. Auf diese Weise leisten die unscheinbaren Moos-Pflänzchen einen wichtigen Beitrag für das angenehm kühle und feuchte Waldklima.
Obwohl die Moosschicht unserer Wälder nur wenige Zentimeter hoch ist, spielt sie eine entscheidende Rolle im „Ökosystem Wald“. Neben ihrer Funktion für den Wasserhaushalt bieten Moose den Lebensraum für unzählige Kleinstlebewesen. Dazu gehören viele verschiedene Insekten, Spinnen und Reptilien. Auch Asseln, Schnecken und Regenwürmer sind hier zuhause. Sie schätzen die dort herrschende Luftfeuchtigkeit, die sie vor dem Austrocknen schützt. Viele Moosarten sind geschützt, man sollte kein Moospolster zerstören oder für Dekorationszwecke mitnehmen.
Moos übersteht auch längere Trockenphasen, indem der Stoffwechsel reduziert wird. Auch wenn Moos völlig ausgetrocknet und staubtrocken wirkt: Beim ersten Regen saugt es sich mit Wasser voll und ergrünt wieder. Moos hilft, bei Starkregen das Wasser zu binden, damit es keine Überschwemmungen gibt und das Regenwasser in den Boden geleitet wird.
Wenn sich im Garten an schattigen Stellen Moos ansiedelt, so kann man es als Bodendecker für wenig genutzte Flächen nutzen. Wenn man vorsichtig herabgefallenes Laub im Herbst entfernt, und bei Trockenheit etwas gießt, so bleibt das Moos grün. Düngung verträgt es nicht.
C. Kienle – BUND Sandhausen
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