Nervenkitzel: Freier Fall ohne Schirm und Schwimmflügel aus 10,87 Meter Höhe
(fwu – 24.3.22 – Spoiler: Artikel kann Spuren von Humor enthalten) Man kennt ja die Redensart „Wenn es dem Esel zu wohl wird, dann geht er aufs Eis“. Gemeint ist damit, dass man etwaige Fadheit im Alltag durch ein Abenteuer unterbrechen sollte. Man könnte allerdings auch ständigen Ärger (über die Benzinpreise?) oder Furcht (Krieg?) mit einer guten Dosis Ablenkung für einige Zeit entkommen.
Hierfür bietet sich seit neuestem verstärkt das Leimener Hallenbad an. Nicht nur, dass man hier jederzeit in die Wunderwelt eines Korallenriffs abtauchen kann – wir berichteten – Ablenkung geht auch auf noch viel nervenkitzlerige Weise. Mittels Freiflug aus (relativ) großer Höhe.
Wobei „große“ Höhe relativ ist. Für die Eine ist das 1 Meter-Brett eine Herausforderung, für den Anderen das 3 Meter-Brett, aber für die meisten mit Sicherheit der 5 Meter-Sprungturm. Das gesamte Sprung-Ensemble ist Freitag, Samstag und Sonntag jeweils um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr unter Aufsicht des Schwimmmeisters für Freiflug-Übungen geöffnet. Im Übrigen ist ein 5 Meter-Turm im Hallenbad eine echte Rarität.
Wer den Kindes- und Jungendbeinen schon einige Zeit (Jahrzehnte!) entwachsen ist (z. B. unser Hochleistungsreporter FWU), für den sind Sprunghöhen über 75 cm (Startblock) durchaus eine Herausforderung und gehöriger Nervenkitzel. Schon das 3-Meter-Brett sieht von oben deutlich höher (tiefer?) aus als von unten. Und oben auf dem 5-Meter-TURM (!) ist man dem Hallendach bereits verdächtig nahe.
Und überhaupt, was heißt hier 5-Meter? Bei hochgewachsenen Hochleistungs-Reportern ist der Kopf noch deutlich höher ü. N.N. als die Füße, mit denen man in 5 Metern Höhe auf dem Turm weilt. Und der Blick nach unten durch das kristallklare Wasser auf den Boden des Bades (4 Meter Wassertiefe in der Sprunggrube) sieht das insgesamt aus wie (5 m + 1,87 Meter Größe + 4 Meter Wassertiefe) 10,87 Meter! *
Na dann mal viel Spaß! Es ist noch keiner oben geblieben und wer A sagt (hochgeklettert ist), muss auch B sagen (und fliegen). Also hopp und hüpf! Den Rest erledigt der alte Newton.
Also, sagen wir mal so, „Nervenkitzel“ ist ein echter Euphemismus beim Beschreiben der in derart luftiger Höhe auftretenden Gefühle. Irgendwelche Benzinpreise interessieren dann wirklich nicht mehr. Garantiert. Probieren Sie es doch auch einmal aus. Morgen zum Beispiel. Und nehmen Sie jemanden mit, der Haltungsnoten für die Flugbahn und die Haltung auf derselben vergibt und ein Erinnerungsfoto für das Familienalbum macht.
Eine Anmerkung am Rande: Man kann es überleben. Mit etwas Mühe. Aber es macht tatsächlich richtig Spaß. Aber das nur am Rande. Denn wir springen ja wegen des Nervenkitzels, oder? Zum Spaß und zur Erholung gehen wir lieber ins Korallenriff zu den HAIEN!
So oder so, das Leimener Hallenbad im Bäderpark ist einen (oder mehrere) Besuche allemal wert!
* OK, man muss ein paar Zentimeter abziehen, da die Augen ja nicht oben auf dem Kopf sind, aber solche Feinheiten lenken nur vom Gruseln ab …
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