MSC St. Ilgen – Rennradtrainig auf Mallorca
Vom 26. Februar bis 04. März 2012, der MSC St. Ilgen als Ortsclub des ADAC und das Team Haritz beim Rennradtrainig auf Mallorca.
Am Sonntagmorgen gegen 08:10 Uhr, landeten wir bei Sonnenschein und angenehmen 14 Grad, auf dem Flughafen von Palma de Mallorca. Nach dem Transfer und Einchecken im Hotel Golden Playa, nahmen wir in der im Hotelkeller befindlichen Radstation der Firma RaiKo, unsere Rennräder in Empfang. Markus Fuhrmann, der Stationsleiter, hat uns heuer wieder Top Material zur Verfügung gestellt. Carbonräder vom Feinsten, die teilweise mit den neuen Elektroschaltungen ausgestattet waren. Bis zum Mittag stieg die Temperatur auf 18-19 Grad an. Ebenso bei uns das Verlangen, endlich unsere tollen Räder bewegen zu können. Unser Mitglied und lizenzierter Übungsleiter Thorsten Kalbrunner, welcher die besten Trainingsrouten aus seiner aktiven Zeit kennt, fungierte die ganze Woche als unser Guide. Er führte die Truppe zum Einrollen auf eine Flache Etappe durch die Gärten von Palma, hinaus zum legendären Glashaus. Hier wurde eingekehrt. Bei herrlichen Sonnenschein etwas getrunken und gegessen. Danach fuhr man wieder gemütlich zum Hotel zurück. Der Abschluss fand natürlich, wie jeden Nachmittag nach Beendigung einer Tour, am Ballermann bei einem Cerveza (Bier) oder Clara (Radler) statt. Ein gelungener Einstand.
Tag 2: 109 km, ca. 1081 Höhenmeter
Ja die Sonne, sie sollte uns die ganze Woche über treu bleiben, brachte uns von nun an ganz schön ins Schwitzen. Der Weg führte uns am zweiten Tag ins Landesinnere Richtung Sancellas, Sineu, Pina, Porreres nach Lucmajor. Noch keine großen Steigungen. Aber wie auf einer Achterbahn, rauf runter, rauf runter. Aber auch das spürt man in den Beinen. Dies um so mehr, wenn noch grausamer Gegenwind hinzu kommt.
Tag 3: 122 km, ca. 1812 Höhenmeter
Die Eingewöhnungsphase war vorbei. Die Gruppe läuft recht gut. Mehrere Anstiege standen auf dem Plan. Über Bunyola erreichten wir nach ca. 40 km den Einstieg zum Soller Pass. Wunderschön schlängeln sich die Serpentinen der Passstraße über 10 km auf 497 m Meereshöhe.
Oben angekommen, hat man bei klarer Sicht, einen wunderschönen Ausblick auf Palma im Vordergrund und Playa de Palma im Hintergrund. Danach folgt eine tolle Abfahrt nach Deia. Deià, ist eine Kleinstadt und sehr idyllisch auf einem Hügel am Rand des Tramuntana-Gebirges – Serra de Tramuntana – gelegen. Deia wird oft auch als Künstlerdorf bezeichnet. Bei einem ständigen auf und ab ging es weiter entlang der Küstenstraße. Es folgte der langgezogene Anstieg nach Valldemosa. Nach einer Einkehr und Stärkung wurde wieder der Ausgangspunkt „Palma“ angesteuert.
Tag 4: 129 km, ca. 2617 Höhenmeter
Heute sollte der südwestliche Teil der Insel befahren werden. Pünktlich 10:00 Uhr, bei herrlichen Sonnenschein verließen wir Palme in Richtung Establiments. Thorsten und unser Olympiasieger Günter setzten sich an die Spitze und führten die Gruppe an.. Es rollte richtig schön und wir kamen gut voran. Je weiter wir uns von Palma entfernten, um so welliger wurde das Gelände. Nicht zu vergessen der Wind. Unser täglicher Begleiter war auch wieder da. Mal weniger, mal mehr, mal von vorne, von der Seite und manchmal auch von hinten. So erreichten wir Banyalbufar, wo wir eine Rast zur Stärkung einlegten. Die war auch nötig, lagen doch noch einige Kilometer vor uns, die es in sich hatten. Entlang der Westküste hoch nach Andratx. Da tropfte so mancher Schweißtropfen
auf den Asphalt und der Inhalt der Trinkflaschen wurde immer weniger. Über Calvia erreichten wir wieder Establiments. Hier versorgten wir uns an einer Tankstelle zunächst mit frischen Getränken. Frisch gestärkt ging es auf der gleichen Strecke wie am Morgen zurück nach Palma. Der Wind war unser Freund und schob kräftig mit. Nach dem Abendessen, das jeden Abend, wie auch das Frühstück, hervorragend war, ging es in die Schinkenstraße zum Bierkönig. Fußball war ange-sagt. Länderspiel Deutschland – Frankreich.
Tag 5: 124 km, ca. 2720 Höhenmeter
Die Königsetappe stand an. Der Puig Major mit 1445 Metern der höchste Berg auf Mallorca. Wir verließen Palma und Thorsten führte uns in Richtung Sancellas, Inca. Über Selva zum Kloster Lluc, wo auch schon bald der Anstieg zum Puig Major begann. Dass der Puig ein Anziehungspunkt für Radfahrer ist war nicht zu übersehen. Wir reihten uns ein und jeder suchte seinen Tritt. Mit durchschnittlich 6 Prozent Steigung ging es über Serpentinen auf ca.1000 m. Danach 10 km auf und ab. Vorbei an zwei Stauseen, welche zur Trink- wasserversorgung dienen, bis zu einem kleinen Tunnel. Was nun folgte war aller Mühen wert. Eine kurvenreiche, gigantische Abfahrt über 15 km auf einer breiten und glatten Fahrbahn. Über Deia, wo wir einen Rast einlegten, folgte der 10 km Anstieg zum Soller Pass. Die gleiche Strecke wie vor zwei Tagen nur Rückwärts. Danach wieder eine rauschende Abfahrt über 10 km. Die letzten 35 km nach Palma waren leicht abfallend mit Rückenwind. Ein Traum für jeden Rennradfahrer. Auf diesem Teilstück wurde dann ein Schnitt von über 40 km/h erreicht. Am Abend wurde In einer Tapas-Bar bei einem Glas Wein den kulinarischen Genüssen der Insel gefrönt und auf das bisher Erreichte angestoßen..
Die 3 letzten Tage hatten es in sich. Jeder war wohl ein Bisschen der Ruhe oder des Kürzertretens bedürftig. So führte uns die heutige Etappe locker tretend über Sineu nach Petra. Petra ist ein kleines Landstädtchen und Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Die rechtwinklig verlaufenden Straßen sind von alten Häusern aus goldbraunem Bruchstein (Mares) gesäumt. Alles in allem wirkt Petra verschlafen und fern jeder Hektik. In der Umgebung wachsen die Trauben für einen sehr guten Wein. Eine Rast auf dem bei allen Radrennfahrern bekannten Dorfplatz von Petra musste sein. Ein Kaffee und ein Stück regional bekannter Mandelkuchen, oder wer wollte auch nur ein Bier. Der richtige Platz zum Entspannen und zum Erholen. Man genoss die Sonnenstrahlen. Die Freude war groß als man auf dem Platz einen Sportskollegen aus Kirrlach traf, was dann auch für neuen Gesprächsstoff sorgte. Über Morrtuiri Algaida ging es zurück nach Palma.
Tag 7: 102 km, ca. 1147 Höhenmeter
Die Trainingswoche neigt sich dem Ende. Am vorletzten Tag wollten wir noch eine Bergetappe starten. So entschlossen wir uns nach Orient (455 m) zu fahren. In Orient, rund 26 km von Palma entfernt, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dieses schöne, gepflegte Dorf, mit nur 30 Einwohnern, verdankt seinen Reichtum der landwirtschaftlichen Vergangenheit. Mandelplantagen, Oliven, viele Schafe, Apfelplantagen und eingebaute Terrassen bestimmen hier die Landschaft. Orient zählt wohl zu den schönsten Dörfern der Insel und weil es im Osten der Serra Tramuntana liegt wird es das Dorf der aufgehenden Sonne genannt. Über Alaro, Marratxi wurde wieder Palma erreicht.
Tag 8: 74 km, ca. 716 Höhenmeter
So wie alles mal beginnt, so geht es auch zu Ende. Der Tag der Abreis war gekommen. Da unser Flieger jedoch erst nach 20:00 Uhr startete, entschlossen wir uns noch zu einer kurzen Tour. Wir fuhren in die mallorquinischen Ebene. Unweit von Lucmajor liegt das wunderschöne Kloster Randa – auch genannt „Santuari Senyora de Cura de Randa“ oder „Satuari de la Mare de Déu de Cura“ auf der Spitze des 548 Meter hohen Berges Puig de Randa, auf dem sich noch zwei weitere Klöster befinden. In Randa selbst unterhalb des Klosters wurde nachmals eine Rast eingelegt und die Sonnenstrahlen genossen. Danach ging es zurück zu Hotel um die Koffer zu packen.
Fazit: tolle Woche, homogene Truppe, super Wetter, schöne Räder, steile Anstiege, rauschende Abfahrten, Mallorca wir kommen wieder!!!!!!!
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