Lydia Rohrmann nach 39 Jahren aus Tennis-Club Blau-Weiß Leimen Sekretariat verabschiedet
(pa – 18.8.22) Nach sage und schreibe 39 Jahren wurde Lydia Rohrmann bei einem gemütlichen Abend vom amtierenden Vorstand und ehemaligen Vorständen aus der Sekretariatstätigkeit beim TC Blau-Weiß Leimen verabschiedet. „Komm Lydia, das machst Du jetzt“ wurde sie 1983 aufgefordert, als Ihr damaliger Chef bei Colordruck und frisch gewählter erster Vorstand Kurt Weber ein Sekretariat für den Tennisclub installieren musste.
Dass daraus am Ende eine so lange Zeit wurde und sie 9 Vorstandsvorsitzende unterstützte und erlebte, zeigt, wie verbunden sich Lydia Rohrmann mit dem Club fühlte und immer noch fühlt. Ehrenmitglied Harald Hauser, selbst über 40 Jahre in unterschiedlichsten Vorstandsressorts tätig, meinte treffend über die lange Zeit der Zusammenarbeit: „Das Wort ’nein‘ kennt Lydia nicht“.
Gerade am Anfang in ihrer neuen Position erlebte sie auch die absolute Erfolgszeit der deutschen Tennisgeschichte mit Boris Becker, als bis heute jüngstem Wimbledonsieger. Der TC Blau-Weiß Leimen verzeichnete die höchste Mitgliederzahl von ca. 700.
Neu-Interessenten wurden freundlich auf die Aufnahmegebühr hingewiesen. Lydia Rohrmann konnte in ihrer ersten TC-Dekade immerhin auch die historische Tennisepoche Leimens von der 1. Reihe aus erleben. Ohne Lydia hätte sich kaum ein neuer Vorstand mit der vielschichtigen Aufgabe zügig zurechtgefunden.
Das bestätigte sowohl der ehemalige Vorsitzende Professor Dr. Rüdiger Waldherr als auch der aktuelle erste Vorsitzende Volker Raule, der trotz mittlerweile 5 jähriger Amtszeit immer mal wieder Lydia Rohrmann zu Hilfe rufen musste: „Lydia findet in kürzester Zeit jedes Schriftstück und hat auf jede Frage eine Antwort“.
Dass „nein“ nicht in ihrem Sprachschatz vorkommt, so Lydia, stimme nicht ganz. Für Sportvorstand Claus Hammer, der mindestens einmal die Woche bei Lydia vor dem Haus saß und mit ihr zu allen möglichen Problemen für den Mannschaftssport und Trainerbereich Lösungen suchte und fand, hieß es schonmal „nee Claus, so geht’s net!“, schmunzelte Lydia Rohrmann.
Vor fast 40 Jahren war einiges anders, die Mitgliederverwaltung wurde per Fax abgewickelt und das Jahresheft noch mit der Schreibmaschine verfasst, wusste Ehrenmitglied Edith Böhm, die von 1994 bis 2005 vereinsverantwortlich war, zu berichten. Auch hier ging Lydia aber mit der Zeit und das Fax und die Addiermaschine, von der Vorstand für die Anlage Thomas Arndt wissen wollte, ob er diese in seinen Sammlervorrat übernehmen dürfe, wurden durch E-Mail, Computer und Excel ersetzt.
Wer neu zum TC Leimen kam, schloss auch sehr schnell Bekanntschaft mit Lydia, deren Aura und Name über dem Verein schweben, so Vorstand Jonas Licht. Die Vorstände Leonie und Christian von Römer wurden damals von der Aufforderung überrascht, Studienbescheinigung abzugeben bzw. den Trainerschein zu verlängern. „Ich dachte, Lydia kennt mein Leben besser als ich selbst“, meinte Leonie.
Ihre Nachfolgerin Martina Anselmann durfte bei der Übergabe der Geschäfte vom Lydias umfassenden Wissen profitieren, war sich aber sicher, dass sie die 39 Jahre ganz sicher nicht schaffen würde, obwohl die Arbeit im TC, so Vorstand Vanessa Menrath „doch auf jeden Fall jung hält“.
Nach bewegten Vereinsjahren mit schwankenden Mitgliederzahlen war Lydia auch in den letzten Jahren eine unverändert wertvolle Kraft bis zum letzten Arbeitstag, an dem der TC den erfreulicherweise höchsten Mitgliederstand seit 10 Jahren verzeichnen konnte. Am Ende dieses kurzweiligen Sommerabends überreichte Christel Oberhofer – neben Präsentkorb und Urkunde – zum ersten Mal den, eigens für Lydia Rohrmann kreierten, TC Blau-Weiß Verdienstorden.
Durchaus wehmütig ging diese würdevolle Verabschiedung zu Ende.
Fotos: Heiner Oberhofer
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