Chemie-LK am Friedrich-Ebert-Gymnasium forscht: Energie aus Schlamm?
(jw – 29.8.22) „Liefert der Schlamm aus dem Leimbach auch einen Lösungsansatz für die Energiekrise?“- diese Frage stellten sich Schüler des letztjährigen Leistungskurses Chemie von Frau Frindert am Friedrich-Ebert-Gymnasium. Und dann machten sich Anton Eppler, Felix Döring und Tobias Niemtschak an die Arbeit und besorgten die ungewöhnliche Energiequelle aus dem Leimbach.
Gebaut wurde eine Biobrennstoffzelle nach den Vorschlägen von Dr. Oliver Happel, der am DVGW-Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe arbeitet. „School goes science“- diesen Anspruch löst die Abteilung Naturwissenschaft und Technik am FEG in mehreren Kooperationsprojekten mit Dr. Happel bereits seit geraumer Zeit. Schlamm aus dem Leimbach als Energieträger wurde in der Projektarbeit so aufbereitet, dass schließlich mehrere Zellen in Reihe geschaltet wurden und so kleine Akkus mit einer innovativen regenerativen Technologie geladen werden konnten.
Unabhängig von anderen fossilen und erneuerbaren Technologien hat die Projektgruppe mit dieser „Schlammenergie“ zwar keine Riesenmenge produziert, die geeignet wäre, alle aktuellen Probleme zu lösen, aber immerhin, es wurde etwas produziert. Und die Schüler werden an diesem Ansatz dranbleiben und ihn weiter testen.
Insgesamt waren die Ergebnisse so verblüffend, dass das kreative Konzept auf dem 13. Trinationalen Schülerkongress der Naturwissenschaften und Technik am 24.5.2022 mit über 240 Teilnehmer:innen aus mehr als 31 Schulen in Frankreich und Deutschland bei einem Onlinesymposium präsentiert wurde. Ihre Präsentation bereiteten die Schüler bilingual auf Deutsch und Französisch vor.
So konnten sie alle Teilnehmer für ihre ungewöhnliche Technologie interessieren, die vielleicht einen zukünftigen Einsatz in Klärwerken, allerdings auch zur Kontrolle der Wasserqualität in sehr kleinen Fließgewässern finden wird, da die Energieleistung des Schlamms auch ein Indikator für die Qualität der Mikroben ist.
Wohl war die diesjährige digitale Veranstaltung anders als in den Vorjahren, wo Präsentationen in Präsenz ein atmosphärisches Mehr aufkommen ließen. Es war jedoch auch ein absolutes Plus, am Trinationalen Schülerkongress überhaupt teilnehmen zu können, zu dem sich dann sogar der GK Chemie mit Cordula Kienle zuschaltete. Schule kann beides: Präsentisch und digital in der Gegenwart lernen und lehren und für die Zukunft fit machen.
Merci beaucoup an Elisabeth Wiegmann, die das seit Jahren am FEG organisiert, praktiziert und lebt!
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