Arul Trust e.V. erläutert: Die Reichen und Armen in Indien
(pm – 26.2.23) Im Welthunger-Index 2020 (also vor Ausbruch der Corona-Epidemie) lag Indien auf Platz 94 von 107 Ländern (Quelle: Medico International). Das sollte man nicht meinen, angesichts der rasanten Entwicklung, die Indien in den vergangenen Jahren wirtschaftlich vollzogen hat. Aber der Großteil der Bevölkerung in Indien profitiert wenig bis gar nicht davon.
Die Gründe: Die obersten ca. zehn Prozent der Gesellschaft besitzen fast 80 Prozent des gesamten nationalen Wohlstands – in einem Land, in dem weltweit mit Abstand die meisten Menschen an Unterernährung leiden. Und diese privilegierte Schicht ist auch nicht bereit, ihren Wohlstand mit dem Rest der Bevölkerung zu teilen.
Hintergrund Arul Trust e.V.:
Ziel des von Pfarrer Arul Lourdu initiierten Fördervereins Arul Trust e.V. ist in erster Linie die Bekämpfung von Armutsfaktoren vor Ort in Indien, indem der Verein finanzielle Mittel beschafft und sie an die „Stiftung Arul Arakkattalai“ (auf Deutsch: „Stiftung der Gnade“) in den indischen Bundesstaat Tamil Nadu weitergibt.
Vetternwirtschaft und Vererbung erhalten diese Verhältnisse auch in Zukunft aufrecht und jede politische Partei, sobald sie an der Macht ist, agiert ausschließlich zum eigenen Vorteil: so auch der jetzige Machthaber Modi. Ein Land, das eine der größten Armeen der Welt hat, eine Weltraum- und Atommacht ist, hat bei einem Drittel seiner erwachsenen Bevölkerung einen Body-Mass-Index von unter 18,5 aufzuweisen: ein Indikator für schwere Unterernährung.
Dazu ist fast die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren stark untergewichtig. Und der Anteil der öffentlichen Ausgaben für die Gesundheit am Bruttosozialprodukt ist dagegen verschwindend gering, was auch die hohen Opferzahlen in Indien unter der ländlichen Bevölkerung in der Anfangszeit der Corona-Epidemie erklärt.
Sie haben auch den Großteil der Krankheitslast zu tragen: Durchfallerkrankungen und Lungenentzündungen sind vor allem bei den Kindern weit verbreitet, Tuberkulose und Malaria bei den Erwachsenen. Man stelle sich vor: Ein Fünftel aller Selbstmorde in Indien wird wegen gesundheitlicher Probleme begangen. Dagegen kann sich die wohlhabende Bevölkerung Indiens die Gesundheitsleistungen, die dort zum Großteil privat bezahlt werden müssen, ohne Probleme leisten; sie haben nicht unter den vorgenannten Erkrankungen zu leiden, haben Nahrung im Überfluss und Bedienstete und diktieren durch ihren Reichtum auch die Arbeitsbedingungen der Ärmsten der Armen, nämlich der Tagelöhner und Wanderarbeiter.
So wird sich kurz- und mittelfristig am Leid dieses bevölkerungsreichen Landes auch nicht viel ändern. Nur Privatinitiativen und Hilfsorganisationen haben eine realistische Chance hier wirksame Abhilfe zu schaffen, wenn auch meist nur in Einzelfällen. Nutzen wir diese Chance!
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