Musikschul-Lehrer gaben vielseitiges Konzert von klassisch bis zeitgenössisch
(fwu – 3.7.23) Am Samstag fand im Rosesaal des Bürgerhauses in Leimen ein Konzert der Musikschule statt, in dem allerdings nicht wie üblich die Schülerinnen und Schüler ihr musikalisches Können zeigten, sondern ihre Lehrkräfte. Nach der Begrüßung durch die Musikschul-Leiterin Nicole Staber fanden sich die auftretenden Lehrkräfte zuerst auf der Bühne für ein Gruppenfoto ein, bevor Nicole Staber die Anwesenden, darunter auch Bürgermeisterin Claudia Felden und die Gemeinderäte Michael Reinig und Dietrich Unverfehrt, begrüßte.
Es folgte ein Potpourri von Musikstücken aus fünf Jahrhunderten und auf verschiedensten Instrumenen, die an der Musikschule auch unterrichtet werden.
Ute Schleich begann mit der Flöte und spielte den Psalm 68 von Jacob van Eyck aus dem 17. Jahrhundert (mehr zum Komponisten unten). Sergey Esrer spielte „Kolomyjka“ von Miroslav Skoryk und zwei Eigenkompositionen („Morgen“ und „Black and White“).
Katharina Uzal und Humberto Colacio spielten das Stück „Café“ des argentinischer Komponisten und Bandoneon-Spielers Astor Piazzolla, der den traditionellen Tango Argentino mit den Mitteln des Jazz nach dem Vorbild von Igor Strawinsky und Béla Bartok erweiterte.
Mit dem romantischen Stück „Introduktion et Rondo capriccioso, op. 28“ von Camille Saint-Saëns, gespielt von Marina Rivkina und Vladimir Rivkin wurde das Konzert fortgesetzt. Zeitgenössische Musik von Diana Cemeryte, das Stück „Devaneio“ aus dem Jahr 2022, spielten Kahtarina Uzal und Ute Schleich.
Als Duo am Flügel schon mehrfach in der Region aufgetreten, spielten Natalia Jako-Apars und Thomas Wagner sodann „Brahms in Salsa“ von Tal Zilber und den Hit „Fly me to the moon“ von Bart Howard, der schon circa 500 von verschiedensten Musikern aufgenommen wurde.
Zu den gespielten Komponisten:
Jakob van Eyck
Jakob van Eyck war ein niederländischer Komponist und Musiker des 17. Jahrhunderts. Er ist vor allem für seine herausragenden Fähigkeiten als Flötist bekannt. Van Eyck spielte eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Instrumentalmusik und der Flötenliteratur. Sein bekanntestes Werk ist die Sammlung „Der Fluyten Lusthof“, die eine Vielzahl von Variationen und Fantasien für die Blockflöte enthält. Jakob van Eycks Kompositionen zeichnen sich durch ihre Virtuosität und ihren expressiven Charakter aus und haben einen großen Einfluss auf die Musik seiner Zeit und darüber hinaus gehabt.
Myroslav Skoryk
Myroslav Skoryk war ein renommierter ukrainischer Komponist und Dirigent. Er wurde am 13. Juli 1938 in Lwiw, Ukraine, geboren. Skoryk gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten der Ukraine und hat eine vielfältige Palette von Werken geschaffen, darunter Orchesterwerke, Kammermusik, Klavier- und Violinkonzerte sowie Bühnen- und Filmmusik. Seine Musik zeichnet sich durch eine starke Verbindung zur ukrainischen Folklore aus und spiegelt die reiche kulturelle Tradition seines Heimatlandes wider. Skoryk erlangte internationale Anerkennung und seine Werke wurden auf vielen Bühnen weltweit aufgeführt. Sein Beitrag zur Musik hat ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit in der ukrainischen und internationalen Musikszene gemacht.
Astor Piazzolla
Astor Piazzolla war ein argentinischer Komponist und Bandoneon-Spieler und gilt als einer der bedeutendsten und innovativsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 11. März 1921 in Mar del Plata, Argentinien, geboren und starb am 4. Juli 1992 in Buenos Aires. Piazzolla revolutionierte den traditionellen Tango, indem er Elemente des Jazz und der Klassik in seine Musik einbrachte. Seine Kompositionen, bekannt als „Nuevo Tango“, sind geprägt von lebendigen Rhythmen, virtuoser Instrumentierung und emotionaler Tiefe. Durch seine faszinierenden harmonischen und rhythmischen Experimente schuf Piazzolla eine neue und zeitgemäße Klangästhetik, die das Genre des Tangos neu definierte. Sein unverwechselbarer Stil beeinflusste zahlreiche Musiker auf der ganzen Welt und sein Erbe wird auch heute noch gefeiert.
Camille Saint-Saëns
Camille Saint-Saëns war ein französischer Komponist, Pianist und Organist. Er wurde am 9. Oktober 1835 in Paris geboren und starb am 16. Dezember 1921 in Algier, Algerien. Saint-Saëns war einer der vielseitigsten Komponisten seiner Zeit und schuf ein breites Spektrum an Werken, darunter Orchesterwerke, Kammermusik, Chorwerke, Opern und Klaviermusik. Er gilt als einer der führenden Vertreter des französischen Romantik und verband Einflüsse der klassischen Musik mit den Stimmungen seiner Zeit. Bekannte Werke von Saint-Saëns umfassen seine Cellokonzerte, die sinfonische Dichtung „Danse Macabre“ und seine Oper „Samson et Dalila“. Seine Musik zeichnet sich durch ihre melodische Schönheit, ihre technische Raffinesse und ihre expressiven Qualitäten aus. Saint-Saëns‘ Beitrag zur Musikwelt ist von großer Bedeutung und seine Werke werden auch heute noch weltweit aufgeführt und geschätzt.
Bart Howard
Bart Howard war ein amerikanischer Komponist und Pianist, der am 1. Juni 1915 geboren wurde und am 21. Februar 2004 verstarb. Er ist vor allem für seinen Erfolg mit dem Song „Fly Me to the Moon“ bekannt, der zu einem Jazz- und Pop-Klassiker wurde. Howard schrieb auch für andere Künstler, darunter Nat King Cole und Ella Fitzgerald. Seine Lieder waren bekannt für ihre eingängigen Melodien und anspruchsvollen Texte. Bart Howard hat einen bedeutenden Beitrag zur amerikanischen Musik geleistet und seine Kompositionen werden auch weiterhin von vielen Künstlern weltweit interpretiert.
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