Führung „Entwicklungs-Naturschutzgebiet Brühlwegdüne“ am 13. September
(pm – 25.8.23) Dr. Armbruster und Herr Rausch vom Regierungspräsidium erklärten die Fortschritte beim Entwicklungs-Naturschutzgebiet Brühlwegdüne. Leider war diese öffentliche Führung sehr kurzfristig anberaumt, so dass leider nur wenige Interessenten da waren.
Deshalb wird der BUND Sandhausen am 13.9. um 18:30 Uhr eine Führung über die Brühlwegdüne mit gleichem Inhalt anbieten. Treffpunkt: Parkplatz am Blumenfeld Ampelkreuzung beim Neubaugebiet Sandhausen (Achtung: Eventuell Einschränkungen durch Bauarbeiten!)
Nach der Ausweisung des Naturschutzgebietes „Brühlwegdüne“ werden in den nächsten 25 Jahren auf einer gemeindeeigenen Fläche von ca. 32 Hektar lichte Kiefernwälder und Sandrasen entwickelt. Der Boden wird für die Besiedlung durch Sandrasenarten vorbereitet durch Abräumen der humusreichen Deckschicht. Diese wird in den Nachbarwald zur Bodenverbesserung eingebracht.
Als erste Auflichtungsfläche des Entwicklungsgebietes wurde ein Bereich ausgewählt, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet „Pferdstrieb“ liegt und von dort schnell mit typischen Tier- und Pflanzenarten der Sandrasen, zum Beispiel den auffälligen blauflügeligen Ödlandschrecken besiedelt werden kann. Außerdem sind dort viele Bäume aufgrund der letztjährigen Trockenphasen bereits geschädigt.
Ab Mitte Januar 2021 wurden auf dieser Fläche von insgesamt 1 Hektar die Bäume entnommen. Sogenannte Habitatbäume, die bereits von Totholzbewohnern besiedelt sind oder Höhlen enthalten, die von Fledermäusen oder anderen Säugetieren genutzt werden könnten, wurden nicht entfernt.
Seit Frühjahr 2022 ist die erste Sandfläche als Entwicklungsgebiet „in Betrieb“. Vor einem Jahr war sie völlig kahl, jetzt zeigt sich schon erster Bewuchs. Am Rand wuchert Unkraut, wie der Feinstrahl, aber in der Mitte sind schon viele Horste von Blauschillergras, Sandscharte, Ohrenkraut und anderen seltenen Spezialistenpflanzen der Sandhäuser Dünen zu sehen. Herr Armbruster und Herr Rausch sind sehr erfreut über diese schnelle und passende Besiedelung mit Sandrasenpflanzen. Nachgeholfen wurde durch „Aussäen“ von abgebürsteten Samen, Flechten und Moosen von der eingezäunten Pferdstriebdüne Nord in Sandhausen. Diese Methode war offensichtlich sehr erfolgreich.
Die Pferdstriebdüne in Sandhausen ist der vielfältigste und ökologisch wertvollste Sandrasen in ganz Deutschland.Eine typische Pflanze ist das Blau-Schillergras, Kammschmiele, Koeleria, Gattung der Süßgräser (Unterfamilie Pooideae), es ist mit 60 Arten weltweit verbreitet. ; Koeleria glauca (Blau-Schillergras) mit blaugrünen, borstlich rauhen Blättern und zwiebelartig verdicktem Stengelgrund ist eine kontinentale Sandsteppenpflanze Eurasiens.
Fortsetzung folgt mit: Wie werden die Kermesbeeren und andere Neophyten in diesem Gebiet bekämpft? Wie lang sind Schwarzkieferwurzeln? Was geschieht mit dem Wald?
Ihre lokale Internetzeitung für Leimen, Nußloch, SandhausenKurz-URL: https://leimenblog.de/?p=166532