Rückepferde, Habitatbäume, Flaumeichen und kleine Teiche – Teil 2
(von Ralf Frühwirt – 24.10.24) Neben den Rückepferden zum Abtransport der gefällten Holzstämme, und den Gemeinderäten zur Anpflanzung neuer Bäume, über die wir schon in Teil 1 berichtet haben, gab es bei der Waldbegehung noch weitere Stationen.
Von den 400 ha Wald, die Leimen besitzt, wurden 20 ha für 10 Jahre aus der Bewirtschaftung genommen. Das geschah im Zusammenhang mit dem Bundesprogramm „Waldmanagement“, das uns Förster Reinhard im letzten Jahr bei der Waldbegehung vorstellte.
Da ist eines der Kriterien, die man erfüllen muss, um ins Programm aufgenommen zu werden, und dann auch Geld dafür zu bekommen. 38 000.-€ bekommt die Stadt Leimen jeweils in diesem und den nächsten Jahren. Auf einer der stillgelegten Flächen zeigte uns der Förster, was das für den Wald bedeutet. Pro ha müssen zum Beispiel 5 Habitatbäume gekennzeichnet werden. Das sind zum Beispiel Bäume mit Specht- oder Fledermaushöhlen. Artenschutz und Biodiversität werden dadurch gefördert.
Das geschieht auch bei einer weiteren Maßnahme, die schon seit wenigen Jahren im Leimener Wald entwickelt wird. Am Rande der Waldwege entstanden kleine Teiche, die vor allem Oberflächenwasser aufnehmen. Die sind zum einen wichtig für Insekten und Amphibien, zum anderen auch, um das Wasser gerade bei stärkerem Regen von den Wegen abzuleiten. Sonst könnten bei Starkregenereignissen die steilen Wege zu reißenden Bächen werden, die dann am Ende die Kanalisation überfordern.
Der Wald in Deutschland wächst langsamer, das haben die Fachleute festgestellt. Ob das auch für den Leimener Wald gilt, darüber gibt es gerade eine Diskussion. Auf jeden Fall will der Förster den Holzeinschlag reduzieren, was auch ganz im Sinne der GALL ist.
Wie schon in den Begehungen der letzten Jahre, zeigte sich auch dieses Mal, wie sehr der Klimawandel den Wald heute schon beeinflusst, und welche Maßnahmen getroffen werden müssen, damit wir auch in wenigen Jahrzehnten noch ein funktionierendes Ökosystem Wald haben, ob als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Raum für nachwachsende Rohstoffe, oder als Erholungsort.
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