Leimen-Aktiv mit Wirtschaftsförderer Jörg Horman auf Tour durch die Wirtschaft
(13.3.25) Einen vollen Tagesplan hatte Gerd-Peter Gramlich, 1. Vorsitzender von Leimen-Aktiv im Bund der Selbstständigen, dem neuen Wirtschaftsförderer versprochen und behielt recht. Bei einer gemeinsamen Tour durch Leimen öffnete Gramlich bei insgesamt zehn Unternehmen für den neuen Ansprechpartner die Tür für einen weiteren Austausch.
Insgesamt neun Stunden nahmen sich die beiden, um trotz des straffen Kalenders mit den Betrieben ins Gespräch zu kommen, Ideen und Kritiken aufzunehmen, aber auch schon erste Projektansätze zu besprechen. Dabei waren Sie nicht, wie auf dem Bild zu sehen, mit dem Fahrrad unterwegs, hierfür wäre die Zeit zu knapp gewesen. Das Foto entstand bei dem letzten Firmenbesuch im Hotel Villa Toskana und zeigt die neuen E-Bikes eines Heidelberger Startups, die ab sofort für Gäste des Hotels zur Verfügung stehen. Das Besondere an den Rädern ist ihr für E-Bikes geringes Gewicht.
Für den Wirtschaftsförderer gibt es in Leimen viel zu tun und gerade der Anfang ist dabei nicht einfach. Nach nun fast einem Jahr ohne Besetzung warten viele Aufgaben auf Hormann. Soll es eine neue Ausrichtung der Wirtschaftsförderung geben? Welche Rolle spielt das Stadtmarketing? Wer sind die wichtigsten und aktiven Akteure der Stadtgesellschaft? Interne und Externe Herausforderungen gibt es genug. So freute sich Jörg Hormann über das Angebot von Leimen-Aktiv, an einem Tag in einer Art „Speed-Dating“ verschiedene Akteure der Leimener Wirtschaftslandschaft und natürlich Mitglieder des Unternehmensnetzwerks kennen zu lernen. Hierfür plante Gerd-Peter Gramlich eine Tagestour mit Akteuren aus unterschiedlichen Branchen, um Hormann eines ersten Überblickes zu geben.
„Schon beim ersten Anruf waren unsere Mitglieder sofort bereit, den neuen Wirtschaftsförderer in ihren Betrieben willkommen zu heißen und ihm einen ersten Eindruck oder auch schon eine erste Aufgabe mitzugeben. Auf unserer Mitgliedsbetriebe ist verlass und sie bilden einen guten Querschnitt der Leimener Wirtschaft ab. So erhält Hormann einen guten Überblick.“ So Gramlich.
Start auf dem Boden der Tatsachen und Abschluss über den Dächern Leimens
Gramlich und Hormann starteten Ihre Tour im Hagen, im Dienstleistungs-Centrum Leimen (DLC) und damit vor der Leimener Polizeistation, die unter anderen hier eingezogen ist. Gesprächspartner und Projektentwickler, auch für das DLC, welches hier realisiert wurde, war Bekim Krasniqi, Geschäftsführer der Tiberius Immobilien GmbH. Herrn Krasniqi berichtete von längeren Abstimmungsrunden mit dem Leimener Bauamt und wünscht sich für die Zukunft ein stärkeres Miteinander bei der Realisierung von Projekten.
Vom DLC ging es zu den Autohäusern und anschließend Stern. In beiden Häusern erhielten Gramlich und Hormann Einblicke in die Vorgaben und Auflagen großer Autokonzerne und die damit einhergehenden Herausforderungen der einzelnen Autohäuser bei Marketing und optischer Gestaltung der Betriebe. Für Autohäuser sind eine gute Erreichbarkeit sowie die Sichtbarkeit in der Stadt und der näheren Region essenziell. So wundert es nicht, dass zwar das Bauamt der Stadt für die gemeinsame Realisierung des neuen Autohauses Geisser im Gewerbegebiet Leimen Süd gelobt wurde, auf der anderen Seite aber die mögliche Beschilderung im Stadtgebiet als zu wenig wahrgenommen wird.
Anschließend ging es ins Leimener Forum zur Zapf Beteiligungen GmbH. Hier erhielten Gramlich und Hormann einen Eindruck über das schnelle aber hochinteressante Geschäft von „work:in Leimen“ welches sich auf die Vermittlung kleiner und größerer Gewerbeeinheiten für Startups oder Betriebe im Umbruch spezialisiert hat. „Der größte Nachteil ist zugleich unser größter Vorteil.“ Gibt Moritz Zapf, Geschäftsführer von Zapf Beteiligungen, zu. „Wir sind nicht in der Bahnstadt von Heidelberg. Wir sind besonders gut mit dem Auto zu erreichen, optimal für Mitarbeiter und Kundenbesuche. Darüber hinaus sind wir etwas flexibler in den Mietvarianten und bieten auch das richtige Ambiente.“ So arbeitet Zapf gerade an der Neugestaltung der Außenanlage mit Café und Freizeitangeboten.
Vom Leimener Forum ging es in die Kernstadt. Hier wurde die Reinigung Becker auf der Hauptstraße und das Leimener Brauhaus am Georgi-Marktplatz besucht. Neben einer kurzen Vorstellung der Akteure und Betriebe wurden für Innenstädte typische Themen Verkehr und Erreichbarkeit angesprochen. Auch die Kontrolle falsch parkender Fahrzeuge wurde angemahnt. Gerade in der Rathausstraße wünschen sich die Betriebe häufigere Kontrollen.
Nach einer Stärkung beim Mittagstisch im Leimener Brauhaus besuchten Gramlich und Hormann den Nahkauf im Kurpfalz-Centrum. Inhaber Sabri Cetrez erläuterte dabei seine Ideen für die künftige Gestaltung der Innenstadt und mögliche Umbauprojekte in Bezug auf das Kurpfalz-Centrum und den Bereich westlich der Rohrbacher Straße. Im gemeinsamen Gespräch mit der Stadt wird die Entwicklung dieser Flächen angestrebt. „Eine spannende Entwicklung, die einen Teil der Leimener Kaufkraft zurückholen kann;“ findet Hormann, „wichtig sind die Kubatur in Bezug auf bestehende Gebäude und Lagen, aber auch der richtig Nutzungsmix. Ich freue mich auf weiterführende Gespräche.“
Von der Innenstadt ging es dann zum Weingut Adam-Müller. Da die Ursprünge des Weingutes auf das Jahr 1735 zurückzuführen sind und die Familie Müller seitdem hier in Leimen anbaut und produziert, ist es nicht verwunderlich, dass neben alltäglichen Themen hier auch über Politik und die allgemeine Stadtentwicklung der letzten Jahre gesprochen wurde.
Begrüßt wurden die beiden durch Nathalie, Matthias und Leonard Müller. Insgesamt wünscht man sich etwas mehr miteinander und eine Stärkung des Wir-Gefühls in der Stadt, welches über kooperative Projekte erreicht werden kann. Erste Ideen für die Weiterentwicklung bestehender Feste, aber auch die Umsetzung neuer Werbeartikel oder städtischer Gastgeschenke wurde angesprochen. Hormann möchte das Gespräch mit etwas mehr Zeit in den kommenden Wochen erneut aufnehmen.
Zum Abschluss erhielten Gramlich und Hormann noch eine Führung durch „den kleinsten Stadtteil“ Leimens, das Hotel Villa Toskana mit Außenanlagen. Sehr beeindruckt ist Hormann von der Firmenphilosophie von Menschen für Menschen „Dies wird hier gelebt. Man erkennt es an den Gesichtern von Personal und Kunden.“ Ein Fachkräftemangel besteht hier nicht, bestätigt Tim Oliver Schreiber, Direktor und Prokurist des Hotels. Das Hotel unterliegt der normalen Personal-Fluktuation der Hotelbranche, nicht selten kommen ehemalige Mitarbeiter aber zurück. Das Hotel besteht noch keine 30 Jahre, befindet sich in zweiter Generation und konnte bereits jährlich erweitern, sanieren oder modernisieren.
Mit modernen und naturnahen Tagungsangeboten, aber auch dem neuen Premium-Angebot im „Vista-Spa“, mit Pool auf der Dachterrasse, können sich Tagungs- und Urlaubsgäste mit Blick auf Weinberge und die Rheinebene vom Alltag erholen. Die Themen waren hier natürlich touristischer: Für welche Werte oder Themen steht Leimen? Spielt der Tennissport im Stadtmarketing noch eine Rolle und wie begrüßt Leimen seine Gäste an den Stadteingängen. Tim Schreiber freut sich auf den neuen Wirtschaftsförderer und die Ausarbeitung der angesprochenen Themen. Zu einem ersten Treffen der Leimener Hotellerie möchte Hormann noch im ersten Halbjahr einladen.
„Ein anstrengender, aber dankbarer Tag.“ Resümiert Hormann und bedankt sich noch einmal bei Gramlich und dem BDS, „für diese ganzen Termine, Informationen und Einblicke hätte ich alleine im Alltag wesentlich länger gebraucht. Ich freue mich sehr über die offenen Worte und die große Bereitschaft der Betriebe, sich einzubringen und aktiv an der Entwicklung Leimens zu beteiligen.“
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