Öffentlichen Waldbegehung: „Die Sandhäuser sind mit ihrem Wald emotional verbunden“

Zur öffentlichen Waldbegehung fanden sich Gemeinderäte, Bürgermeister Hakan Günes und interessierte Bürgerinnen und Bürger ein.


Forstbezirksleiter Phlipp Schweigler (r.) und Revierförster Philipp Edler lassen nichts unversucht, um dem Wald zu helfen, seinen Erhalt und Bestand zu schützen und geeignet zu entwickeln.

(mbr – 6.10.25) So ein informativer Spaziergang durch den Wald sei sehr sinnvoll, sagte Revierförster Philipp Edler, der mit Forstrevierleiter Philipp Schweigler gemeinsam die öffentliche Waldbegehung gestaltet hatte. Die beiden Fachleute freuten sich, dass neben Mitgliedern des Gemeinderats und Bürgermeister Hakan Günes auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit nutzten. Zumal: „Die Sandhäuser sind mit ihrem Wald emotional verbunden“, weiß Edler über die 175 Hektar die allein schon dem Gemeindewald zuzuschreiben sind.

Schweigler ließ keinen Zweifel daran – was man längst weiß, hat weiter Bestand: Dem Wald geht es schlecht. Der Klimawandel mit seinen heißen, trockenen Sommern rüttelt vehement am Baumbestand. Darüber hinaus sei dieses Frühjahr extrem trocken gewesen, betonte Philipp Edler. Die beiden Experten führten die Gruppe an neun Stationen, um verschiedene Themen zu verdeutlichen.

Die Sicherung und Erhaltung des Waldes mit seinen Funktionen, der Schutz der Natur und der Artenvielfalt wird zunehmend zur Herausforderung. Dem Sandhäuser Wald setzt der Maikäfer erheblich zu. Der Maikäfer sei mittlerweile für die meisten Schäden verantwortlich – „das ist fürchterlich“, sagte Edler. An Station fünf, vor der Zaunfläche zwischen den Naturkindergärten, zeigte sich beim Problem der Forstverjüngung, dass der Waldmaikäfer wohl offensichtlich Unterstützung vom Feldmaikäfer bekommt. Das hätten Grabungen ergeben. Der Engerling des Maikäfers vertilgt die Wurzeln der Jungpflanzen, wobei man wohl künftig zwei Zyklen der Insektenarten berücksichtigen muss. Man sei zuletzt nicht umhingekommen, mit Containerpflanzen nachbessern zu müssen.

Zu den Baumarten, die wegen des geänderten Klimas ausprobiert werden, zählten nach wie vor die Roteiche, Flaumeiche und Zerreiche sowie neuerdings die Hopfenbuche oder Montpellier Ahorn beispielsweise. Die Bekämpfung der Kermesbeere dagegen, gegen die von Hand vorgegangen worden war, habe sich geändert, indem nun vielmehr die positive Seite gestärkt und für die gepflanzten Arten gekämpft werde. Zumal es Änderungen „von Natur aus“ gebe. Der Ginster etwa schaffe es flächenweise, die Kermesbeere zu verdrängen. „Das ist dynamisch“, sagte Edler.

Eine andere invasive Art neben der Kermesbeere müsse dringend aktiv angegangen werden, beschrieb Edler: Der Götterbaum. Dieser sei in Heidelberg oder an der Autobahn vermehrt zu finden, dabei ein „Riesenproblem“, weil er unheimlich früh schon Samen bilde und superschnell gedeihe. Der Götterbaum steht auf der EU-Liste der invasiven gebietsfremden Arten, die nicht vorsätzlich in das Gebiet der EU verbracht werden dürfen. Der Götterbaum überwuchert die heimischen Arten und verdrängt sie hierdurch.

Die Strategie des Eichelhähers, der bei der Verbreitung von Eichen durch das Vergraben von Eicheln als Nahrungsvorrat gute Dienste verrichtet, machen sich die hiesigen Förster zunutze. Sie stellen Eichelhähertische auf und erleichtern dem rötlich-braunen Rabenvogel die Eicheln zu sammeln. Das erfuhr die Gruppe an Station vier zum Beispiel.

Ein wichtiges Thema war die Bürgerbeteiligung, um auf die Belange des Waldes aufmerksam zu machen. Dazu zählt es auch, dass der Nachwuchs mit dem Wald vertraut gemacht wird. So seien voraussichtlich noch im Oktober auch Veranstaltungen mit dem Friedrich-Ebert-Gymnasium etwa geplant. „Mehr Nachhaltigkeit geht gar nicht“, sagt Edler über die Information und Einbindung junger Menschen in Sachen Wald.

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