Im Naturkindergarten gibt es kein schlechtes Wetter – Nur schlechte Kleidung
(mbr – 1.11.25) Mitten im Wald, der Wind pfeift noch durch die Bäume, ist der Naturkindergarten des Postillion ab Ende der Waldstraße zu finden. Was gleich auffällt: Hier ist ein Ort mannigfaltiger Spielemöglichkeiten geschaffen. Rund um die beiden liebevoll eingerichteten Bauwagen gibt es alles, was die Kinderfantasie begehrt. Beim Tag der offenen Tür zeigt Sandra Kopp, Leiterin der Ganztagesgruppe, auch den Chillout-Bereich, der es dem Schreiber dieser Zeilen ganz besonders angetan hat, versprechen die Holzliegen doch herrlich Entspannung.
Ab Mitte November werden zwölf Kinder den Naturkindergarten besuchen, 20 sind möglich, erklärt Kopp, die ursprünglich vom Bodensee kommt und sich als absoluter Naturmensch beschreibt. Die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren beginnen den Naturkindergarten-Tag ab 7.30 Uhr, können aber bis 9 Uhr gebracht werden. Wer Hunger hat, der frühstückt. Los geht es mit dem Morgenkreis. Auch dieser ist mit reichlich Holzsitzmöglichkeiten einladend gestaltet – und das Morgenkreis-Kind mit ausgewählten schönen Aufgaben hat einen exponierten Sitz.
Ganztageskinder sind bis 16 Uhr vor Ort, wobei die Dreijährigen die Option zum Ruhen meist als Mittagsschlaf ausgestalten. Der Aufenthalt in der Natur sorgt bei reichlich Geschäftigkeit für Müdigkeit. „Viel im Freispiel“ könnten sich die Mädchen und Jungen betätigen und austoben. „Wir schauen aber auch auf die Interessen der Kinder“, sagt Kopp über gezielte Angebote und Projekte. Zuletzt hat sich der Nachwuchs beispielsweise mit Pflanzen beschäftigt, die man meiden sollte, außerdem geschaut, wer wo wohnt und war in Sandhausen unterwegs.

Falls es draußen plötzlich „langweilig“ wird, gibt es noch die Option, in die liebevoll eingerichteten Bauwagen zu gehen.
„Wir sind das ganze Jahr über draußen“, sagt Sandra Kopp, die in Sinsheim wohnt. Wird das nicht irgendwann zu viel für die Kleinen, wenn man an die normalen Wettereskapaden denkt? Da hat die 44-Jährge eine klare Antwort: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.“ Und wer es kuschelig warm möchte, kann sich in die Bauwagen verkrümeln, freilich gibt es hier einen Ofen. Allerdings wird es nie langweilig, den Wald zu erkunden. Beim Tag der offenen Tür war der Chillout-Bereich denn auch verwaist – nur der Schreiber dieser Zeilen klagte über „Erschöpfung“.
Kurz-URL: https://leimenblog.de/?p=196820















































