St. Ilgen feiert heute zweigleisig: Erst Laterne, dann Revolte
(fwu – 11.11.25) Zuerst die Kinder, dann die Narren – so lässt sich der 11. November in St. Ilgen wohl am besten zusammenfassen. Denn was andernorts beschaulich mit Lichterlauf und Posaune endet, bekommt hier noch eine zweite Drehung: Nach dem traditionellen Martinszug am frühen Abend geht’s mit Pauken, Tröten und Stadtschlüssel zur närrischen Rathausstürmung über. Zwei Welten, ein Ort – und beides am selben Abend.
Los geht es um 18 Uhr vor dem Pestalozzi-Kindergarten. Dort versammeln sich die Familien zum Laternenlauf, wie man ihn seit Jahren kennt. Kinder mit bunten Lichtern, Eltern mit Handys in Bereitschaft, irgendwo ein heiliger Martin auf dem Pferd – ganz wie es sich gehört. Am Ziel wartet das Martinsmännchen.
Kaum aber ist das letzte Lied verklungen, beginnt das zweite Kapitel. Um 19.11 Uhr formiert sich der KC Frösche vor der Pizzeria Capri zur gewohnten Attacke auf die Verwaltung. Der Rathaussturm ist eine feste Nummer im Kalender, und selbst wenn der Bürgermeister noch nicht ganz freiwillig geht – symbolisch wird ihm der Stadtschlüssel abgenommen. Ein kleiner Feiertag. Für Groß und Klein. Für Lichtträger und Schlüsselräuber.
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