Erfolreiche Frösche-Revolution in Dilje – OB John Ehret abgesetzt, aber am Leben
(fwu – 13.11.25) Ein Abend wie aus dem Bilderbuch – wenn da nicht plötzlich Revolution in der Luft gelegen hätte. Aber der Reihe nach.

Zunächst begann alles ganz friedlich. Warm eingepackt, mit leuchtenden Laternen in kleinen Händen und großen Augen, zogen geschätzte 600 bis 700 Kinder mit Eltern durch St. Ilgen. Vom Tigy-Platz schlängelte sich der lange Martinszug durch die Straßen – vorneweg hoch zu Ross der heilige St. Martin, in diesem Jahr wieder sehr überzeugend im roten Mantel, dazu Oberbürgermeister John Ehret, Bürgermeisterin Claudia Felden und etliche Gemeinderäte. Die Musik kam, wie es sich gehört, von der Stadt- und Feuerwehrkapelle – verlässlich, festlich, mit dem richtigen Maß an Pathos.
Der Zug endete am Pestalozzi-Kindergarten, wo die hungrige Karawane mit süßen Martinsmännchen aus Hefeteig empfangen wurde. 1000 Stück waren es insgesamt – da blieben selbst bei später eintreffenden Laternenläufern keine Hände leer. Großzügig verteilten Stadtoberhaupt und Gemeinderäte das Hefegebäck, während der Duft von Laternenlicht, Mantelteilung und Vorfreude in der Luft lag.
Doch just in dem Moment, als alle dachten, der Abend würde nun sanft ausklingen, geschah das vollkommen Unerwartete: Die revolutionär aufgelegten Frösche kamen!

Ja, ja … Wenn das Volk kein Brot hat, soll es halt süße Martinsmännchen essen, während man selbst in Champagner schwelgt. Das geht selten gut ….!
Der Karnevalsklub K.C. Frösche hatte sich heimlich, still und leise in der Pizzeria Capri formiert. Bei Pizza und Pasta wurden revolutionäre Pläne geschmiedet, während sich das gemeine Volk noch in den wohligen Klängen des Laternenlieds wiegte. Und als das Rathaus sich gerade anschickte, in den gewohnt dekadenten Feiermodus zu verfallen – mit Champagner in Reichweite und Karnevalsskepsis im Blick – marschierten die Frösche los. Mit Pauken und Trompeten – erneut unterstützt von der unerschütterlichen Stadt- und Feuerwehrkapelle – zogen sie vor das Rathaus.
Dort forderten sie lautstark und mit grünem Selbstbewusstsein die Übergabe der Macht. Oberbürgermeister Ehret, zunächst noch im Fenster mit weißer Flagge gesichtet, ließ sich ohne größere Gegenwehr von zwei Gardemädchen abführen. Mit Würde, Humor und in wohlgeformten Reimen übergab er den Stadtschlüssel an das närrische Volk und seinen neuen Regierungschef Stefan Riemensperger.
Die Macht liegt nun – wie es die närrische Verfassung verlangt – in den Händen des K.C. Frösche. Bis Aschermittwoch heißt es also: Dilje Heelau und Frösche voraus!
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