„Blaue Karte“ soll ausländische Fachkräfte herlocken
(rnk) Ausländische Fachkräfte können seit dem 1. August 2012 leichter nach Deutschland einwandern. Denn seither gilt die sogenannte „Blaue Karte EU“, ein spezieller Aufenthaltstitel für Hochqualifizierte. Die Karte geht an Ausländer, die einen Hochschulabschluss oder eine vergleichbare Qualifizierung besitzen. Sie müssen zudem ein Arbeitsverhältnis nachweisen, das ihnen ein Bruttogehalt von mindestens 44.8000 Euro jährlich einbringt. Damit wird die bisherige Gehaltsschwelle von 66.000 Euro deutlich gesenkt.
Für Mangelberufe ist die Gehaltsgrenze noch niedriger: Für Naturwissenschaftler, Mathematiker, Ingenieure, Ärzte und IT-Fachkräfte beträgt sie knapp 35.000 Euro pro Jahr. Besteht ein Arbeitsvertrag nach drei Jahren fort, erhalten die Inhaber der „Blauen Karte EU“ eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, bei guten Deutschkenntnissen bereits nach zwei Jahren.
Eine weitere Gesetzesänderung gibt es für Ausländer, die einen anerkannten ausländischen Hochschulabschluss haben und eigenständig ihren Lebensunterhalte sichern können. Sie dürfen sechs Monate lang auf Arbeitsplatzsuche gehen. Ausländische Absolventen deutscher Hochschulen dürfen künftig 18 statt bisher 12 Monate nach einer Beschäftigung suchen.
„Das Gesetz bringt Erleichterungen für Ausländer, die als Fachkräfte in Deutschland arbeiten und leben wollen“, erläutert Irmgard Behler, zuständige Dezernentin für die Ausländerbehörde im Rhein-Neckar-Kreis. Es sei insbesondere für diejenigen ein Fortschritt, die in Deutschland eine qualifizierte Berufsausbildung durchlaufen haben. Dadurch profitiere auch die hiesige Wirtschaft, so Behler weiter.
Der Rhein-Neckar-Kreis ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Erfolgreiche Industrie– und Dienstleistungsunternehmen prägen das Bild des verkehrstechnisch vorbildlich erschlossenen und einwohnerstärksten Kreises in Baden-Württemberg. „Wegen des zunehmenden Fachkräftemangels auch hier bei uns im Kreis können wir es uns nicht weiter erlauben, auf die Fähigkeiten von bei uns ausgebildeten ausländischen Studenten zu verzichten“, betont Landrat Stefan Dallinger. Deshalb freue er sich sehr, dass dieses Gesetz „ein Signal an im Ausland ausgebildete Fachkräfte und ihre Familien ist, sich hier dauerhaft hier in der Region niederzulassen.“
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