Bis zu 10.000 Zuschauer im Hardtwald erwartet

Der erste deutsche Bundesliga-Meister gastiert im Hardtwald

(sim). Mit dem 1.FC Köln gibt einer der Dinos des deutschen Fuß-balls am Freitag (18 Uhr) seine Visitenkarte im Hardtwaldstadion beim Aufsteiger SV Sandhausen ab. Der bisherige Zweitligaverlauf für die Domstädter lässt derzeit eine sofortige, direkte Rückkehr ins Oberhaus äußerst schlecht erkennen. Dazu hätte es sicherlich eines Heimsieges gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig bedurft, den man in der Nachspielzeit noch aus der Hand gegeben hat. Zum Relegationsplatz sind es jedoch nur sieben Zähler und der momentane „Inhaber“ 1.FC Kaiserslautern schwächelt ja gewaltig. In den bisherigen 18 Auseinandersetzungen gab es für die Kölner sechs Siege, sieben Unentschieden und fünf Niederlage. Auch der SV Sandhausen kann sich unter die „Remiserzielten“ nach dem 1:1 im Vorspiel einreihen.

Tradition pur verkörpert der 55.600 Mitglieder große Verein am Rhein. Die rheinländischen Frohnaturen mussten aber gerade in diesem Jahrtausend viele Nackenschläge verkraften. Der 1.FC Köln war 1964 der erste deutsche Bundesligameister. In den Analen stehen im Übrigen drei deutsche Titel und vier deutsche Pokalsiege. Er gehörte 43 Jahre der Eliteklasse an und stand hierbei auch 82 Mal an der Tabellenspitze. Die „Pendeljahre“ zwischen der Bundesliga und der zweiten Bundesliga begannen 1998. Damals ist die „Geißbockelf“ erstmals nach 35 Jahren aus der Bundesliga abgestiegen. Nach Zweitausend konnte war der Rhythmus klar: Eine Saison erste dann eine Saison zweite Bundesliga. Lediglich die letzten vier Jahre konnte man sich wieder konstant oben halten. In der ewigen Tabelle nimmt der 1.FC Köln den siebten Rang ein, absolvierte in 43 Jahren 1.458 Spiele, wovon 593 gewonnen und 504 verloren wurden. 361 Partien endeten Unentschieden.

Jetzt nach dem fünften Abstieg war es für den neuen Trainer Holger Stanislawski eine Herkulesarbeit, den Umbruch einzuleiten. 34 Veränderungen gab es im Kader – 15 gingen und 19 kamen. Vom alten Stamm blieben nur zehn übrig, darunter auch der Badener Christian Eichner. Man „munkelt“ von einem Etat alleine für die Lizenzspieler von nahezu 20 Millionen Euro. Zwischen dem freitäglichen Gast und dem SV Sandhausen liegen also in jeder Beziehung „Welten“, was den administrativen Bereich und das Umfeld betrifft. „Sportlich wollen wir aber mithalten, denn die Punkte müssen am Hardtwald bleiben“, will Hans-Jürgen Boysen auf Tradition keine Rücksicht nehmen, „obwohl es schwer wird, denn die Kölner Elf ist mit der Mannschaft Anfang der Saison nicht mehr vergleichbar“.

Der große Rückhalt ist die Abwehr mit erst 21 Gegentreffern in 18 Begegnungen. Fast die Hälfte der 22 markierten Tore haben die beiden Offensivkräfte Antony Ujak (sechs) und Adil Chihi (vier) erzielt. Auf diese beiden Akteure muss die SV-Defensivabteilung ein besonderes Augenmerk richten. Im Hardtwaldstadion werden nach dem bisherigen Verlauf des Vorverkaufes zwischen 8.000 und 9.000 Besucher erwartet, davon etwa 2.000/2.500 aus der Domstadt.

 

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