Leserbrief: Hallenbad-Schließung im Sommer
Die Schließung des Hallenbades über die Sommermonate ist das falsche Signal
(jb – 25.1.13) Gut bewertet wurde das Leimener Hallenbad, wie eine durchgeführte Umfrage ergab. Doch darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass man mit einer Hallenbad-Schließung in den Sommermonaten in mühevoller Arbeit gewonnenes Vertrauen und Terrain sehr schnell wieder verlieren kann.
Damit sind nicht unbedingt die moderaten Erhöhungen bei den Eintrittspreisen gemeint: Mit Beginn des neuen Jahres zahlen Erwachsene genau 40 Cent, Ermäßigte 20 Cent und Kinder von 7 bis 13 Jahren zehn Cent mehr. Gänzlich weggefallen ist die Halbjahreskarte. Stattdessen gibt es nur noch Jahreskarten. Für Erwachsene zum Preis von 120 €, Ermäßigte für 90 €, Kinder für 60 € und Familien für 240 €. Mit allen Karten darf sowohl das Hallen- als auch das Freibad benutzt werden. Auch gibt es geringe Preiserhöhungen im Saunabereich: Statt 12,00 € jetzt 13,50 € für Erwachsene und 11,00 € statt 10.00 € für die Damensauna ohne Badnutzung. Derzeit lockt nur noch Sinsheim seine Besucher mit einem Kampfpreis von 3,00 € an, wie es mit 2,80 € Leimen vor vier Jahren tat. Steigende Besucherzahlen waren die Folge.
Zumindest was das betrifft, ging die Rechnung auf. Ob allerdings die Rechnung für die mit 12.000 € kalkulierten Mehreinnahmen aufgeht, ist fraglich. Mehreinnahmen trotz Schließung des Hallenbades vom 27. Mai bis zum 9. September, kann das hinhauen? Sinn dieser Schließung ist eine Senkung der Subventionskosten, die im Personal- und Betriebsablauf angesiedelt sind – insgesamt mit 100.000 €.
Ausgeblendet wird dabei, dass das Hallenbad für die Schwimmvereine und das Schulschwimmen eine Schlüsselposition einnimmt, für die bei guter Saison oder bei schlechtem Wetter das Freibad überfordert ist. Die Leidtragenden sind in erster Linie die Schwimmvereine, die durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit für die Stadt einen hohen Nutzen erbringen, den man in Geld nicht aufwiegen kann.
Besonders hart trifft es die aktiven Schwimmer des Schwimmvereins Neptun, die im Hallenbad den Sommer über nicht mehr trainieren können. Im Vergleich mit anderen Bädern fährt der Bäderpark mit über 2 Mio. € jährlich sehr hohe Verluste ein, auch weil für das Bad hohe Erhaltungsinvestitionen getätigt werden müssen. Ein weiterer Grund liegt an den verbürgten Krediten. Der Hauptkredit steigt jährlich um 2,5 %: Von anfangs 452.000 € auf 891.491 € im Jahr 2036. Insgesamt 529.973 € muss die Stadt in diesem Jahr an Schuldendienst leisten.
Joachim Buchholz – www.dielinke-leimen.de
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Mit der Abschaffung der Halbjahreskarte werde ich mich leider weitgehend vom Leimener Schwimmbad verabschieden müssen. Ich habe regelmäßig, z. T. 2 x pro Woche, das Frühschwimmen ab 6.00 Uhr im Hallenbad in Anspruch genommen. Dies deshalb, weil ich tagsüber keine Zeit habe ins Schwimmbad zu gehen. Im Freibad wird dieses Frühschwimmen leider nicht angeboten. Dies bedeutet, ich zahle jetzt für 8,5 Monate € 120,00. Bisher zahlte ich für 6 Monate € 60,00.