Trick- und Sammlungsbetrüger – Bande im RN-Raum tätig
Rhein-Neckar-Kreis; Trickdiebstähle und „Sammlungsbetrügerein“ – Polizei warnt vor kriminellen Spendensammlern
(pol – 31.1.13) Die Hilfsbereitschaft und Spendenfreudigkeit älterer Menschen wurde in den letzten Wochen häufig ausgenutzt, um sie zu bestehlen. Dass aber auch jüngere Leute nicht davor gefeit sind, Opfer eines Trickdiebstahls zu werden, zeigte sich am späten Dienstagnachmittag auf dem Parkplatz des REWE-Marktes im Eichelweg in Wiesloch.
Ein bislang unbekannter Mann, der sich offenbar taubstumm stellte, hatte gegen 17.35 Uhr einen 20-Jährigen um eine Spende gebeten. Nachdem der hilfsbereite, junge Mann seinen Geldbeutel gezückt hatte, griff der Unbekannte ins Scheinfach und entwendete einige Scheine. Als der Tatverdächtige daraufhin flüchten wollte, hielt ihn der 20-Jährige zunächst fest. Daraufhin wurde dem Tatverdächtigen von einer hinzueilten Frau geholfen, mit mehreren hundert Euro Beute in Richtung „Neues Sträßel“ zu fliehen.
Nach den vorliegenden Erkenntnissen dürfte es sich dabei um seine Komplizin gehandelt haben. Die beiden Gesuchten konnten unerkannt entkommen; eine groß angelegte Fahndung nach den Flüchtigen verlief ohne Ergebnis. Die beiden gesuchten Personen werden wie folgt beschrieben:
- Männlich; ca. 40 Jahre; ca. 170 cm; schwarzes Haar, südeuropäisches Aussehen.
- Weiblich; ca. 40 Jahre; ca. 155 cm; schwarze, längere Haare; südeuropäisches Aussehen. Sie trug einen lila Schal oder Poncho.
Ähnliche Vorgehensweisen, mit dem Verdacht auf eine Querverbindung zu dem Wieslocher Fall, legten bislang unbekannte Täter auch in sechs weiteren Fällen zwischen dem 04.-25. Januar 2013 in Heidelberg, Leimen, Sandhausen (2 Fälle), Schwetzingen und St. Leon-Rot an den Tag.
Wegen „Sammlungsbetrug“ ermittelt die Polizei zudem seit Anfang Januar 2013 in bislang 21 Fällen gegen eine rumänische Bettlergruppierung. Die Männer und Frauen stehen im dringenden Verdacht, seit dem 04. Januar 2013 unberechtigt für eine namentlich bekannte Hilfsorganisation in Heidelberg und dem südlichen Rhein-Neckar-Kreis, vornehmlich in Sandhausen, Wiesloch, Sinsheim und Schwetzingen Spenden für Taubstumme und Behinderte gesammelt zu haben.
Zeugen, aber auch weitere Opfer, die sich bislang noch nicht bei der Polizei gemeldet haben werden gebeten, sich mit der Polizeidienststelle ihres Wohnortes, jeder anderen Polizeidienststelle oder in dringenden Fällen auch über den Notruf 110 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Da in den nächsten Tagen und Wochen mit weiteren ähnlichen Fällen in der Region zu rechnen ist, hier noch einige Tipps der Polizei:
Es gibt viele gemeinnützige Organisationen, die Spenden für hilfsbedürftige Menschen und Projekte in Form von sogenannten Haus- und Straßensammlungen durchführen oder durchführen lassen. Dabei bedarf es immer einer behördlichen Sammelgenehmigung! Darüber hinaus stellen sie den Sammlern vor Ort alle erforderlichen Unterlagen und Materialien (Sammellisten, Banderolen für Sammelbüchsen, Plakate etc.) zur Verfügung, informieren die örtlichen Medien über die Sammlung und benennen Personen, die bei Fragen als Ansprechpartner telefonisch zur Verfügung stehen.
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