Richtfest im neuen Ludwig-Uhland-Haus für zehn U3 Krabbelgruppen
(fwu – 13.3.13) Im März vergangenen Jahres beschloss der Gemeinderat mit breiter Mehrheit den Neubau eines Krippenbereichs im Ludwig-Uhland-Haus zwischen Stadtpark und Realschule. Bereits an diesem Dienstag konnte dort das Richtfest gefeiert werden. Der Rohbau steht überwiegend, wobei das winterliche Wetter zwar für leichte Verzögerungen gesorgt hatte, denn bei Minusgraden kann weder betoniert noch gemauert werden, diese jedoch dank eines geschickten Baustellen-Management soweit in Grenzen gehalten werden konnten, daß mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme trotzdem zum Jahresanfang 2014 gerechnet wird.
Der Bau ist in drei räumlich voneinander getrennte Komplexe eingeteilt und bietet für insgesamt zehn Krippengruppen zu je zehn Kindern unter drei Jahren Platz. Von diesen zehn u3-Gruppen befinden sich immer zwei Gruppen in einem eigenen Bereich mit Gruppenraum, Schlafraum, Küche und einem altersgemäß eingerichteten Bad. Für das Bringen und Abholen der Kinder steht den Eltern ein großzügiger Parkplatz direkt an der Einrichtung mit Zugang von der Tinqeux-Alle zur Verfügung.
Die gesetzlichen Vorgaben, ein Drittel aller Betreuungsplätze für unter Dreijährige bereitzustellen, ist seit Beginn des letzten Jahres das bestimmende Thema nicht nur in der Leimener Lokalpolitik. Nur um diese zwingende gesetzliche Berliner Vorgabe zu erfüllen wurde der Elisabeth-Ding-Kindergarten um zwei U3-Gruppen erweitert, was u.a. einen Umzug des Gemeinderates aus dem dortigen Ferdinand-Reidel-Saal zur Folge hatte. In St. Ilgen werden in dem ebenfalls im Bau befindlichen Generationenhaus 2 weitere U3-Gruppen angemietet. Der Verkauf des VfB-Hartplatzes, der das kontroverse Thema der letzten 18 Monate war, wurde ebenfalls zur Finanzierung dieser Maßnahmen erforderlich.
Ob die derzeit im Aufbau befindlichen zusätzlichen U3-Kapazitäten hier in Leimen tatsächlich benötigt werden, wurde nicht geprüft und ist auch „unerheblich“, denn Berlin hat mit bindender Wirkung für alle Kommunen entschieden. Einen lokalen Realitäts-Check sieht das Berliner Gesetzt nicht vor. Insoweit war eine Überprüfung der lokalen Sinnhaftigkeit des massiven Ausbaus der U3-Betreuung im Gemeinderat nicht vorgesehen. Hier ging es immer nur um das „wie“, nicht um das „ob“. Und das „wie“ wurde bestmöglich im Rahmen der lokalen Möglichkeiten bewältigt. Das Risiko der Berliner Gesetzesvorgabe tragen die Kommunen allerdings alleine.
Immerhin: Als Nachfolge- oder Alternativ-Verwendung für das Ludwig-Uhland-Haus käme bei zu geringem Bedarf beispielsweise die Nutzung als Pflegeeinrichtung in Frage, natürlich verbunden mit den dann anfallenden Umbaukosten. Aber der demographische Wandel kommt zumindest ja garantiert … Die derzeitigen Investitionskosten für die das Ludwig-Uhland-Haus betragen ca. 4,2 Mio. €, welche mit 1,2 Mio. aus Fördermitteln des Bundes bezuschusst werden (28 %).
Oberbürgermeister Ernst, Bürgermeisterin Felden und die vielen beim Richtfest anwesende Gemeinderäte waren vom planmäßigen Fortschreiten der Baumaßnahme sehr erfreut und bedankten sich bei den ausführenden Fachfirmen und den damit befassten Mitarbeitern der Verwaltung. Bei winterlichem Schneetreiben war man froh, das Richtfest im bereits überdachten Innenteil des Hauses feiern zu können und hatte auf die Teilnahme von Kindern wegen des nasskalten Wetters verzichtet. Die Zimmerleute brachten auf dem Gerüst ihren traditionellen Richtspruch aus und zerschmetterten nach einem Schluck Rotwein ihre Gläser auf dem Boden. Bei einem Leberkäsebrötchen und einem Glas Sekt oder einer Flasche Bier wurde dann von allen auf den weiteren erfolgreichen und unfallfreien Fortgang der Baumaßnahme angestoßen.
Text und Fotos: Friedrich-Wilhelm Uthe
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Bei aller berechtigten Freude über die erfolgreiche Fertigstellung eines Rohbaus, muss auch an die Eltern erinnert werden, die ihre Kleinsten nach Bezugsfertigkeit dort abgeben müssen.
Wir wollen auch daran erinnern, dass in einer freien Gesellschaft die Eltern das Vorrecht haben über die Kinderbetreuung zu entscheiden. Das bedeutet, sie haben zu entscheiden und zu finanzieren, ob sie selber ihre Kinder betreuen oder dies extern über Tagesmütter, Horte oder Krippen organisieren. Es ist kaum denkbar, dass es allzu viele Eltern geben wird die ihre Kinder dort gern abgeben. Nicht etwa weil die Betreuer sich nicht sehr um die Kinder bemühen würden. Vielmehr deswegen, weil sich Eltern für gewöhnlich auf ihre Kinder freuen. Da ist der Gedanke sie sogleich nachdem man sie bekommen hat wieder in fremde Hände geben zu müssen nicht schön. Leider sind jedoch die Abgabenlasten für Familien immer weiter gestiegen, so dass ein Alleinverdiener nicht mehr reicht. Aber Vater Staat “hilft“. Er pflastert das Land zu mit Krippen. Dort müssen Eltern ihre Kinder abgeben um weiter verdienen zu können. Wo bleibt der Aufschrei der diesen Unsinn anprangert. Warum kann der Staat die Abgabenlast seiner Bürger nicht drastisch senken statt immer weiter aufzustocken? Warum nehmen wir das alles so hin? Warum geben wir uns zufrieden damit dass wir jetzt Krippen aufgestellt bekommen um unser Kinder dort abzugeben? Wir sind die Eltern. Das kann keine Krippe mit noch so engagiertem Personal ersetzen. Ich bin mir sicher, dass in Sachen Kinderbetreuung ein Elternteil lieber die ersten Jahre zu Haus bliebe, wenn es sich finanziell machen ließe. Wer glaubt denn im ernst, dass der Staat besser für unser Kinder sorgen kann als es liebende Eltern könnten. Stellen wir also den Rechtsanspruch auf den staatlich garantierten Betreuungsplatz in Frage, lösen uns von der staatlichen Bevormundung und fordern statt dessen unsere finanzielle Freiheit zurück.
Auf die Fragen, wo bleibt der Aufschrei oder die Aufschreie die Anprangern? Warum nehmen wir alles so hin? Warum geben wir uns zufrieden?
Das sind Grundsatzfragen auf die es nur eine Antwort gibt. Weil, wer aufschreit, oder auch so wie ich es tun würde, respektvoll auf gleicher Augenhöhe konstruktive Kritik übt, in den überwiegenden Fällen eine auf die Schnauze bekommt.
Die Obrigkeiten haben ihre Hebel und Handlanger um im Prinzip den demokratischen (kleinen einfachen) Bürger da zu haben wo sie wollen, Klein wie Hut und Mundtod. Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
Demokratie bedeutet eigentlich aktive Bürgerbeteiligung, aber wehe wenn…… man wird von allen Seiten gesteinigt, sogar von denen Leuten die den Vortag noch mit einem einer Meinung waren, Schade drum.
Hinweis: Mein Kommentar bezieht sich nicht auf den Kernbeitrag „U3 Krabbelgruppen“, sondern auf „Aufschrei und Kritik“