Mäkelä, Dorn, Olajengbesi und Beichler im Gespräch mit Alexander Münch
Die Interviews vor dem Kracher gegen die Roten Teufel – Juho Mäkelä, Regis Dorn, Seyi Olajengbesi und Daniel Beichler im Gespräch mit Alexander Münch
Hallo Juho. Wie schätzt Du die Chancen gegen Kaiserslautern am Ostersonntag ein?
Juho Mäkelä: Kaiserslautern hat eine gute Mannschaft, aber hier am Hardtwald haben wir gegen jeden eine Chance. Kaiserslautern will die nächsten drei Punkte, um nach oben zu kommen, aber wir brauchen auch drei Punkte. Ich kenne dort keine Spieler, aber ich habe 2008 mit den Hearts of Midlothian ein Freundschaftsspiel gegen Kaiserslautern bestritten. Es ist schön zu hören, dass das Stadion voll ist, und ich hoffe, wir können unsere beste Leistung gegen Lautern abrufen. Wir können nicht abwarten, was Lautern macht, sondern müssen gut in die Zweikämpfe kommen und Chancen herausspielen. Wir spielen daheim und müssen aktiv agieren.
Glückwunsch zu deinem guten Spiel in Aalen mit einem Tor und einer Vorlage. Ist die Umgewöhnung vom finnischen zum deutschen Fußball mittlerweile gut gelungen?
Juho Mäkelä: Mein letztes Spiel in Finnland bestritt ich im Oktober, und im Februar bin ich hierher gekommen. Am Anfang war es schwer für mich, da das Tempo höher ist und einem physisch mehr abverlangt wird. Aber jetzt fühle ich mich gut, und das letzte Spiel lief sehr gut für mich. Leider haben wir zwei Punke verschenkt, aber durch das trainieren fühle ich mich besser und besser. Vieles wie die Menschen und das Land war neu für mich, aber ich fühle mich immer heimischer und erwarte am Sonntag viel. Ich kann noch besser spielen und will es vor allem.
Du hast schon einiges erlebt und spieltest in Schottland, der Schweiz und in Australien. Dazwischen führte dich der Weg immer wieder zum HJK Helsinki. Was lässt sich über die ganzen Erfahrungen sagen?
Juho Mäkelä: Ich habe schon eine spezielle Beziehung zu HJK. In Schottland hatte ich wegen Verletzungen eine schwierige Zeit, aber nach der Rückkehr nach Finnland hatte ich eine sehr gute Zeit. In Australien war es dann wieder eine ganz andere, aber interessante Erfahrung. Ich habe in Sydney gelebt, wo es 4 Millionen Einwohner hat. Hier hat es ca. 15.000 Einwohner, was natürlich ein großer Unterschied ist (lacht). Aber das sind tolle Lebenserfahrungen. Wichtig ist, dass man Spaß an dem hat, was man macht, und momentan ist alles sehr gut hier.
Ist deine Familie hier?
Juho Mäkelä: Ich bin verheiratet, aber meine Frau ist momentan in Helsinki und arbeitet dort. Sie kommt aber alle zwei Wochen zu jedem Heimspiel her. Das sind nur zweieinhalb Stunden von Helsinki nach Frankfurt. Am Donnerstag kommt sie auch und bleibt über Ostern. Momentan ist es so okay, aber falls ich nächste Saison hier bleibe, wird sie auch herkommen.
Was hast du für Hobbys?
Juho Mäkelä: Hier lese ich gerne Bücher. In Finnland spiele ich mit Freunden normalerweise gerne Billard oder Bowling – auch mal gerne Minigolf. Ich interessiere mich auch für die finnische Politik und habe das etwas studiert in Finnland. Momentan konzentriere ich mich aber natürlich auf meine Karriere. Die ganzen verschiedenen Kulturen zu erleben, ist schon ein Privileg. Später werde ich aber wohl schon in Finnland leben. Meine Familie und mein Haus ist dort, und die Natur mit den Seen und Wäldern ist natürlich das Beste überhaupt.
Hallo Regis. Uns freut es alle, dass du wieder auf dem Trainingsplatz stehst. Wie lange hast du für dein Comeback geschuftet?
Regis Dorn: In Daudenzell habe ich die letzten 4 Monate mit meinem Physiotherapeuten Rupert Motyczka intensiv am Comeback gearbeitet. Insgesamt ging es mit 6 Monaten doch relativ schnell. Ich habe sehr viel investiert und freue mich, jetzt einfach jeden Tag auf dem Platz zu stehen.
Nach dem Kreuzbandriss bist du also wieder voll hergestellt?
Regis Dorn: Genau. Das habe ich in Bad Griesbach von Professor Eichhof machen lassen. Er behandelt auch viele Profis in der Bundesliga, und bisher hält alles gut. Ich mache mir da auch keine Gedanken, denn das bringt eh nichts. Ich gehe voll rein, wie ich das immer gemacht habe. Das kann man auch sehen, dass ich da nicht zurückstecke.
Ein Traum wäre jetzt ein Tor am kommenden Sonntag gegen Kaiserslautern. Wie schätzt Du eure Chancen ein?
Regis Dorn: Ich hoffe, dass ich für das Spiel im Kader bin. Ich versuche, der Mannschaft weiterzuhelfen und jeden Tag mein Bestes im Training zu geben, damit meine Form zurückkommt. Natürlich bin ich sehr heiß und würde mich freuen, gegen Lautern eingesetzt zu werden – und wenn möglich, ein Tor zu schießen.
Wäre das nächste große Ziel eine Vertragsverlängerung?
Regis Dorn: Ich weiß selbst, was ich an Sandhausen habe. Ich spiele jetzt das vierte Jahr hier, und mein Name ist schon mit Sandhausen verbunden. Ich will auf jeden Fall ein Vorbild für junge Spieler sein, die da sind. Die sehen, was ich auch an Leidenszeit investiert habe, um zurückzukommen. Ich muss jeden Tag beweisen, dass ich das Niveau habe und will Gas geben, damit wir so gut wie möglich abschneiden. Danach kann man sich immer noch Gedanken machen. Ich bin schon in Gesprächen mit dem Verein und Herrn Schork, der mir sehr viele Aufgaben gegeben hat, als ich verletzt war. Im Jugend- und im Sponsoringbereich beispielsweise. Ich durfte auf Veranstaltungen gehen, um den Verein zu repräsentieren, und ich wünsche mir schon, in Zukunft was im Verein zu machen. In welcher Hinsicht, weiß ich jetzt noch nicht, aber es ist klar, dass ich jetzt in einem Alter bin, wo ich auch an meine Zukunft denken muss.
Was hörst Du gerne für Musik – oder was liest bzw. schaust du gerne?
Regis Dorn: Ich lese allgemein sehr viel. In Sachen Musik habe ich ein Comeback-Lied, das ich mir in der Reha angehört habe. „Hall of Fame“ heißt das. Das hat mich in der Zeit lange begleitet. Viel Zeit zum Filme gucken habe ich aber nicht gehabt. Wenn man in der Reha ist, sind das nicht 1 bis 2 Stunden, sondern 6 bis 8 Stunden am Tag. Da ist man zufrieden, wenn man zuhause ist und einfach ein bisschen schlafen kann. Meine Frau und meine zwei Kinder waren natürlich auch ein super Rückhalt – genauso wie mein Physiotherapeut, der viel für mich getan hat, auch im Privaten. Das ist alles sehr optimal für mich gelaufen.
Hallo Seyi. Wie schätzt Du die Chancen gegen Kaiserslautern am Ostersonntag ein?
Seyi Olajengbesi: Es ist sehr wichtig für uns, das Spiel am Sonntag zu gewinnen, und wir trainieren hart dafür.
Wie beschreibst Du dich als Spielertyp? Gehört das Kopfballspiel als Verteidiger zu deinen Stärken?
Seyi Olajengbesi: Ich bin gar nicht so der Kopfballspezialist, aber das „Eins gegen Eins“ liegt mir. Der Sprint mit dem Ball am Fuß gehört auch zu meinen Stärken.
Was hast Du für Hobbys?
Seyi Olajengbesi: Ich schaue mir gern Tennis an – ob das die US Open oder Wimbledon sind. Mit Freunden spiele ich auch gern Basketball.
Dein Vertrag bis 2014 gilt für die zweite und dritte Liga?
Seyi Olajengbesi: Ja, der Vertrag gilt für beide Ligen.
In den Jahren 2002 bis 2004 hast Du 7 Spiele für Nigeria bestritten. Gibt es da noch Kontakte?
Seyi Olajengbesi: Als ich im Nationalteam war, fiel ich wegen eines Kreuzbandrisses leider 7 Monate aus, und so verlor ich leider meine Position dort. Ich habe noch Kontakt zu Yakubu oder Afolabi vom AS Monaco. Wir haben eine gute Freundschaft und spielten zusammen für Nigeria, bevor wir wechselten.
Hallo Daniel. Wie fällt dein Resümee über deine bisherige Zeit in Sandhausen aus?
Daniel Beichler: Insgesamt kann ich sagen, dass mich die Truppe sehr gut aufgenommen hat und ich mich sehr wohlfühle. Nach meiner langen Verletzung war es klar, dass ich mich im ersten Monat herantasten wollte und auch konnte. In den nächsten Spielen möchte ich auch hinbekommen, was dem Trainer an meiner Spielweise momentan nicht so passte. Nach seinen Angaben muss ich mich im Defensivverhalten noch verbessern.
Für Österreich hast du sämtliche Jugend-Nationalmannschaften durchlaufen. Sicher hast du auf längere Sicht ambitionierte Ziele?
Daniel Beichler: Mir ist es einfach wichtig, verletzungsfrei zu bleiben und meine Leistungen zu stabilisieren. Das geht nur, wenn ich fit bin, und das ist momentan mein wichtigstes Ziel. Sicher spielt man gern für sein Land, aber das setzt gute Leistungen im Klub voraus, und das hat für mich Priorität. Solche Verletzungen schmeißen einen schon zurück, aber ich weiß, was ich kann, und es wäre schon super, wenn ich das Gröbste jetzt hinter mir hätte.
Kann man schon sagen, ob Du nach dem Ausleihgeschäft zu Hertha zurück musst?
Daniel Beichler: Wegen des kommenden Sommers wurde noch nichts geredet, und da habe ich momentan selbst wenig einen Plan.
Woran hapert es deiner Ansicht nach, dass es einige Punkte zu wenig sind?
Daniel Beichler: Ich glaube, dass wir insgesamt schon gute Spiele gemacht haben und die Einstellung bei der Truppe passt. Natürlich ist die Sicherheit, wenn man da unten steht, nicht vorhanden, wie wenn man weiter oben steht. Aber schlussendlich denke ich nicht darüber nach, dass wir momentan unten stehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir das Minimum Relegation am Ende schaffen können.
Was lässt sich über deine Hobbys und Geschmacksrichtungen sagen?
Daniel Beichler: Ich unternehme viel mit der Familie und dem Hund. Ich höre gerne Popmusik und R`n`B. Chris Brown, James Morrison oder Usher – solche Sachen. Ansonsten lese ich gerne Biographien von Sportlern – Jens Lehmann hat mir bisher am besten gefallen.
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