SVS – Ohne Ischdonat und Löning gegen Braunschweig

230 - SVS vs 1860 1(sim). Ausgerechnet vor dem sehr wichtigen und schweren Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten Eintracht Braunschweig stehen hinter drei Stammkräften des Zweitligisten SV Sandhausen ein Fragezeichen. Zudem wird am Freitag um 18 Uhr Torhüter Daniel Ischdonat wegen einem Kapselriss im Sprunggelenk definitiv nicht auflaufen können. Bis nächsten Dienstag hat ihm der Arzt zunächst einmal Trainingsverbot verordnet. Sein Vertreter wird Michael Langer sein, der in dieser Saison schon zweimal für den Keeper-Oldie zwischen den Pfosten stand. Knieprobleme beschäftigen Frank Löning, während sich David Ulm und Seyi Olajengbesi mit einer Rachenentzündung herum plagen müssen. „Eine Entscheidung wird es sicherlich erst am Spieltag geben, wobei ich hoffe, dass Frank Löning auflaufen kann, doch bei den anderen beiden sieht es nicht gut aus“. SV-Trainer Hans-Jürgen Boysen will deshalb zur möglichen Anfangsformation im Vorfeld noch nichts sagen, mit einer Ausnahme: Timo Achenbach wird nach verbüßter Gelbsperre wieder in die Viererkette zurückkehren. Nicht zur Verfügung stehen natürlich die Langzeitverletzten Kristjan Glibo, Simon Tüting, Nico Klotz und Ole Kittner.

„Das Spiel der beiden Aufstiegsaspiranten am vergangenen Montag habe ich vor Ort verfolgt und mit Hertha BSC einen Bundesligisten gesehen, während die Eintracht an ihre Grenzen gestoßen ist“. Hans-Jürgen Boysen hat vor dem nächsten Gegner trotzdem großen Respekt und sieht nur dann eine Chance, „wenn die Mannschaft, was ich erwarte, eine herausragende Leistung bringt. Wer die gesamte Saison auf einem Direktaufstiegsplatz steht, muss was können. Das hat mit Zufall beileibe nichts zu tun“.

Der ehemalige Deutsche Meister steht kompakt, ist bei Standards stets gefährlich, verfügt über mehrere Spielsysteme „und besitzt mit Domi Kumbela einen Instinktfußballer, der die Torjägerliste anführt“, wie der SV-Coach erwähnt: „In Berlin konnte ihn die Hertha ausschalten und wenn uns das ebenfalls gelingen würde, wäre dies bereits die halbe Miete“. Hans-Jürgen Boysen rechnet im Hardtwaldstadion mit einer hochmotivierten Gästeelf, die sich den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen möchte. Derzeit beträgt der Vorsprung vor dem Relegationsplatz-Inhaber 1.FC Kaiserslautern noch zehn Punkte. Boysen: „All diese Dinge dürfen für uns jedoch keine Rolle spielen, denn bei uns ist es umgekehrt. Wir wollen nicht absteigen und benötigen deshalb dringend die Punkte“. Nicht ganz sorgenfrei fährt Eintracht-Trainer Thorsten Lieberknecht an den Hardtwald, wo er sich als Pfälzer und ehemaliger Waldhof-Spieler ja bestens auskennt, denn Innenverteidiger Deniz Dogan muss wegen der fünften gelben Karte pausieren.

Nach dem der Aufsteiger beim MSV Duisburg wieder einmal in der Fremde sein „zweites Gesicht“ zeigte („Wir hatten nicht den besten Tag, es hat wieder einmal der Mut gefehlt“), hofft der Trainer auf das „Heimgesicht“, das schon für manche Überraschung sorgen konnte. „Nach dem Negativerlebnis in der Fremde, wird sich das Team gegen Braunschweig neu aufstellen. Davon bin ich überzeugt und darauf beruht meine Hoffnung, dass wir etwas Zählbares zu Hause behalten werden“.

Etwa 500 bis 800 Gästefans werde ihre Mannschaft in die Kurpfalz begleiten. „Leider ist es ein Freitagsspiel, ansonsten wäre sicherlich die doppelte Anzahl aus Braunschweig gekommen“, bemängelt Geschäftsführer Otmar Schork, der von einem Besucherinteresse „um die 6.000 Zuschauer“ ausgeht.

Als Referee fungiert Christian Bandurski aus Oberhausen. Der 30-jährige Chemie-Laborant hat bereits 2007 seine ersten Begegnungen in der zweiten Bundesliga geleitet.

SVS-Spielerinterviews vor dem Spiel gegen Braunschweig – Frank Löning, Julian Schauerte, Nicky Adler und David Blacha im Gespräch mit Alexander Münch

189 - SVS - LöningHallo Frank. Wie siehst Du die allgemeine Entwicklung unter Hans-Jürgen Boysen?

Frank Löning: Wenn man von der Punkteausbeute ausgeht, haben wir nicht viel mehr Punkte wie unter Gerd Dais geholt, aber insgesamt muss man sagen, ist die Entwicklung etwas positiver geworden. Wir haben einen etwas besseren Plan und versuchen, diesen umzusetzen, aber wir machen nach wie vor individuelle Fehler, und das gilt es, in den letzten Spielen abzustellen.

Auch in deinem dritten Jahr beim SVS kommt man kaum hinterher damit, deine Tore und Vorlagen zu zählen. Wird einem eine so vorbildliche Einstellung auch etwas in die Wiege gelegt?

Frank Löning: Nein, das muss man sich hart erarbeiten. Es ist nicht einfach. Wenn man zum Beispiel Regis Dorn sieht: Im ersten Jahr hier ist er Torschützenkönig geworden, und es lief alles perfekt für ihn. Er hat nicht nur viele Tore geschossen, sondern auch für die Mannschaft viel gearbeitet. In den Jahren danach ist es ihm nicht mehr so richtig gelungen. Natürlich hat er auch viele Verletzungen gehabt, aber es wird einem in dieser und auch in anderen Ligen nichts geschenkt. Das muss man sich hart erarbeiten, aber für mich ist es nicht wichtig, meine persönlichen Bilanzen nach oben zu schrauben, sondern für die Mannschaft zu arbeiten, um Erfolge zu haben. Das spiegelt die Leistungen wider, wenn man Tore schießt und vorbereitet, aber in erster Linie geht es um unsere Punkte, und dafür habe ich im Moment noch nicht genug getan, dass wir besser dastehen.

Sicher wird man woanders auch auf dich aufmerksam. Kannst du uns Fans positiv stimmen, deinen Vertrag bis 2014 hier zu erfüllen?

Frank Löning: Nach wie vor beschäftige ich mich überhaupt nicht mit solchen Dingen, da wir noch 7 Spiele haben. Ich habe Vertrag für beide Ligen, und ich habe gesagt, ich würde den Weg mitgehen, wenn es so sein sollte. Aber jetzt zählen erst mal die nächsten Spiele, und alles andere wird sich dann von selbst erledigen bzw. werden sich die Vereine Gedanken drüber machen, wenn solche Sachen zum Gespräch kommen. Ich möchte auf jeden Fall jedes Spiel spielen, möchte gewinnen, meine Leistung abrufen und will unbedingt in der zweiten Liga bleiben.

Was kann man dir an Lieblingsfilmen oder Lieblingsmusik entlocken?

Frank Löning: In Sachen Musik bin ich sehr flexibel, da gehe ich in alle Richtungen. Bei Filmen mag ich Komödien – Ben Stiller sehe ich gerne. Ich lache gerne, auch über Witze, aber Witze erzählen kann ich nicht (lacht). Ingesamt bin ich ein sehr optimistischer und lustiger Junge, obwohl ich manchmal ein bisschen ernst wirke. Ich habe sehr viel Spaß im Leben und eigentlich jeden Tag.

Man redet auch immer gern vom Vorbild außerhalb des Platzes, für den das Umfeld wichtig ist und der gerne kommuniziert.

Frank Löning: Ich bin so aufgewachsen. Meine Oma hat mich damals erzogen, alle Leute auf der Straße immer zu grüßen. Das gehört sich so, und so habe ich das in jede Station mitgenommen, mich gerne mit Leuten zu unterhalten und auf Menschen zuzugehen. Gerade im Fußball redet man gerne vom „Zigeunerleben“, und es ist schwierig, irgendwo Fuß zu fassen. Aber ich glaube, ich habe mit meiner Frau und meinen Kindern einen ganz guten Weg gefunden, sich schnell irgendwo einzuleben, da wir auf Leute zugehen und einen guten Kontakt pflegen wollen, um glücklich zu sein.

Hallo Julian. Wie siehst Du allgemein die Entwicklung unter Hans-Jürgen Boysen?

Julian Schauerte: Sehr positiv. Man hat gesehen, dass wir mit jedem Gegner mithalten können und gegen jeden Gegner unsere Torchancen hatten. Mal hatten wir Glück, mal Pech, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg, und wenn wir die nächsten Spiele wie gegen Lautern auftreten, bin ich positiv gestimmt.

Du spielst eine sehr gute Saison mit einigen Torvorlagen. Siehst Du die Saison auch etwas als Karrieresprung, um sich in der zweiten Liga zu etablieren?

Julian Schauerte. Es war immer ein Traum, in der zweiten Liga zu spielen – vielleicht auch höher. Aber wir haben jetzt ein Ziel, und es geht nicht um irgendwelche persönliche Sachen, sondern wir wollen in der Klasse bleiben, und ich will meinen Teil dazu beitragen.

Meinst Du, die Mehrzahl an Heimspielen kann sich noch zum großen Vorteil entwickeln? Der nächste Heimspielgegner ist der Fast-Bundesligist Braunschweig.

Julian Schauerte: Auf jeden Fall ist das ein Vorteil. Wir sind zuhause auch immer ganz gut und haben meistens positive Ergebnisse erzielt. Jetzt wollen wir in Duisburg was holen. Wir denken weiter von Spiel zu Spiel, aber wir schaffen es auf jeden Fall! Braunschweig ist schon eine sehr starke Mannschaft. Vermutlich geht es von der dritten bis jetzt sogar in die erste Liga, und das ist natürlich beeindruckend, was die aufgebaut haben. Nichts desto trotz wollen wir auch da die drei Punkte hier behalten.

Was sind deine persönlichen Karriere-Highlights?

Julian Schauerte: Der Aufstieg mit dem SVS war natürlich ein besonderer Moment, und das Pokalspiel auf Schalke vor über 50.000 Leuten war auch ein sehr schönes Erlebnis – auch wenn ich ja nur eine halbe Stunde ran durfte.

Was lässt sich über deine Geschmacksrichtungen in Sachen Musik, Filmen oder Fernsehen sagen?

Julian Schauerte: In der Musik ist das Hip-Hop oder R`n`B. Bei Filmen schaue ich am liebsten Actionfilme, und TV schaue ich nicht so viel, außer mal Comedy-Sendungen.

Hallo Nicky. Auch nach verletzungsbedingten Pausen läuft es momentan ja wieder ganz gut für dich. Das System mit zwei Spitzen kommt Dir sicher auch gelegen?

Nicky Adler: Ja, ich bin sehr glücklich, dass ich wieder von Beginn an auf dem Platz stehe. Ich habe mich übers Training angeboten und der Trainer hat das sehr zu meiner Freude auch zur Kenntnis genommen. Ich denke, dass ich das Vertrauen am Wochenende auch mit einer guten Leistung gegen Lautern zurückgezahlt habe. Sicher sind wir in der Offensive gefährlicher, wenn wir mit zwei Spitzen spielen und kommen des Öfteren vors Tor. Ich habe auch jahrelang als Stürmer gespielt, und das ist für mich kein Neuland. Ich freue mich, wieder etwas näher am Tor zu sein und hoffe, demnächst ein paar Gelegenheiten zu bekommen, ein Tor zu machen.

Wie siehst Du die allgemeine Entwicklung unter Hans-Jürgen Boysen?

Nicky Adler: Man kann sagen, dass alles sehr professionell abläuft. Der Trainer kennt sich aus in der zweiten Liga, und das Training läuft sehr organisiert ab. Wir haben einen Plan, wie wir am Wochenende gegen die jeweilige Mannschaft vorgehen, und ich glaube, man sieht in den letzten Wochen auch, dass die Ergebnisse immer eng sind. Keine Mannschaft schlachtet uns mehr ab, und wir sind mittlerweile in der Lage jeden Gegner in der Liga gut zu bespielen.

Spielst Du nächste Saison auf jeden Fall beim SVS – in welcher Liga auch immer?

Nicky Adler: Ich habe ligaunabhängig einen Vertrag, und daher möchte ich nächste Saison beim SV Sandhausen natürlich in der zweiten Liga spielen. Aber ich habe nicht umsonst auch für die dritte Liga unterschrieben. Ich bin Familienvater und habe da auch etwas Sicherheit, worüber ich froh bin. Trotzdem möchte ich natürlich die Klasse halten und in der zweiten Liga spielen.

Was macht die Heiratsagentur deiner Frau?

Nicky Adler: Meine Frau ist im achten Monat schwanger, und wir bekommen im nächsten Monat einen Sohn. Da ist die Arbeit jetzt etwas weniger geworden, aber sie ist dabei, und wenn ein Auftrag reinflattert, machen wir das. Im Sommer steht eine Hochzeit an, und das ist okay so.

Was sind deine persönlichen Karriere-Highlights?

Nicky Adler: Da gibt es einige. Ich durfte mit der U19 eine Europameisterschaft spielen und mit der U20 eine Weltmeisterschaft. Ich durfte schon in der Bundesliga und mit Nürnberg im UEFA-Cup spielen. Ich habe über hundert Mal in der zweiten Liga den Platz betreten.

Hallo David. Wie siehst Du deinen persönlichen Saisonverlauf – und wie bzw. wo den der nächsten Saison?

David Blacha: Mit der eigenen Saison bin ich natürlich nicht zufrieden, wie es gelaufen ist. Am Anfang hatte ich unter Gerd Dais noch relativ viele Einsätze, aber momentan leider nicht so viele. 5 bis 6 Wochen war ich auch mit einem Faserriss im Hüftbeuger verletzt, und jetzt werde ich langsam wieder fit. Zur Zukunft kann ich noch nicht viel sagen – der Vertrag läuft ja aus. Noch steht nichts fest, und noch gab es keine Gespräche.

Wie siehst Du die Aussichten auf das große Ziel Klassenerhalt?

David Blacha: Es sind immer noch nur 3 Punkte. Wir spielen auch noch gegen Bochum, die auch alles andere als einen guten Lauf haben. Es ist auf jeden Fall möglich, und der Verein versucht alles, um drin zu bleiben.

Und wie siehst Du die allgemeine Entwicklung unter Hans-Jürgen Boysen?

David Blacha: Wichtig sind die Ergebnisse. Wir haben ein paar Punkte mehr und haben grundsätzlich weniger Gegentore bekommen, was auch der Hauptgrund für die Mehrzahl an Punkten ist. Jeder Trainer trainiert anders, und wir haben viel im taktischen Bereich gemacht. Darauf lag das Hauptaugenmerk des jetzigen Trainers, und ich denke, in den Spielen ist seine Handschrift auch etwas zu sehen. Wichtig ist, dass wir Bochum noch irgendwie einfangen und mindestens den Relegationsplatz schaffen. Dresden ist ja auch erst 4 Punkte weg und noch nicht in allzu weiter Ferne.

Was waren deine bisherigen Karriere-Highlights? Hast Du in Ahlen zusammen mit Marco Reus gespielt?

David Blacha: Natürlich war der Aufstieg letztes Jahr ein Highlight. Auch der Klassenerhalt mit Rot-Weiß Ahlen in der dritten Liga. Da hatten wir auch eine super Truppe, und wir haben uns in einer schwierigen Situation trotz Punktabzügen und Insolvenz gerettet. Aber ein Aufstieg ist immer das Schönste für einen Fußballer. Mit Marco Reus habe ich in der Jugend in Dortmund gespielt. Als ich nach Ahlen ging, ist Marco gerade nach Gladbach gegangen.

Was liest, hörst oder siehst Du gerne?

David Blacha: Wir gehen mit den Jungs relativ oft ins Kino und gucken viele Filme. Lieblingsfilm hab ich keinen. Bei der Musik ist es die Charts rauf und runter – was die Jungs so in der Kabine hören. Zur Zeit lese ich die Biografie von Ibrahimovic – die hat mir Nico Klotz geschenkt.

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