Interessante und gut besuchte Kräuterführung mit Dr. Edith Wolber in Nußloch
Bei der Wildkräuterführung mit Dr. Edith Wolber am Wilhelmsberg in Nußloch gab es buntgemischte Informationen, von medizinisch anerkanntem Heilkräuterwissen bis zu Naturschutz.
Über zwanzig Teilnehmerinnen konnte Rolf Kazmaier, Vorstand im Ortsverband Nußloch von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, begrüßen und dazu die Bundestagskandidatin Dr. Edith Wolber. Als Heilpflanzentherapeutin, Dozentin in der Krankenpflege, Homöopathin und Heilpraktikerin, Ethnologin, Hobby-Gärtnerin und Mutter schöpft Wolber aus einem umfangreichen Wissens- und Erfahrungsschatz.
Zu Beginn des Anstiegs an der alten Landstraße zwischen Nußloch und Wiesloch wurde der Vielseitigkeit des Spitzwegerichs Geltung verschafft. Ob als Verfeinerung von Bratkartoffeln oder Bestandteil einer Wiesen-Hausapotheke: Dr. Wolber gab ihren Zuhörerinnen vielseitig Anregungen zur Verwendung der ersten selbstgepflückten Kräuter des Abends.
Bei der Bedeutung der Pflanzen unterscheidet Dr. Wolber zwischen wissenschaftlich anerkannter Heilwirkung, Überlieferungen aus dem Volksbrauchtum, Anwendungen aus der Erfahrungsmedizin und der Homöopathie. „Johanniskraut ist eine der wenigen Heilpflanzen, die heute noch Leistung der Krankenkassen ist“, so Dr. Wolber in ihrer Beschreibung der gelblühenden „Sonnwend-Pflanze“.
Auch die Auswirkungen der intensiven Nutzung von Äckern oder Weinbergen wurde von Edith Wolber den Teilnehmerinnen aus Nußloch und Umgebung näher gebracht. „Oft braucht es Jahre, bis aus einer intensiv genutzten, mit Mineraldünger und Pestizid-Rückständen belasteten Fläche, sich wieder eine Kräuterwiese mit vielfältigen Pflanzenarten entwickelt.“ Artenvielfalt ist auch an den Ortsrändern von Wiesloch und Nußloch eine Kostbarkeit, die es zu schützen gelte.
„Angesichts des Flächenverbrauchs, gerade in den dichtbesiedelten Gebieten zwischen Heidelberg und Wiesloch/Walldorf, ist der Erhalt und die Pflege unbebauter Flächen eine wichtige Aufgabe der Politik“, so die grüne Kandidatin. „Nicht nur der Straßenbau, auch die ständige Ausweisung von Neubaugebieten lässt die Bedeutung der Artenvielfalt und die Notwendigkeit Lebensraum für Pflanzen und Tierarten zu erhalten, viel zu oft in Hintergrund treten.“
Ob am Fuße eines Weinberges, am Rande von Pferdekoppeln, mitten in einer Wiese oder am Waldrand im Schatten der Bäume: Dr. Wolber hatte viel zu erzählen, und Jung und Alt wurden nicht müde, bis zum Ende der zweistündigen Wanderung Fragen zu stellen und eigenes Pflanzenwissen beizutragen.
Anschließend gab es Gelegenheit, die heimischen Kräuter in flüssiger und fester Form zu probieren, als Kräuter-Energiegetränk namens Green Bull mit Nußlocher Apfelsaft, Quarkbrote mit wilder Mischung oder Kräuterbutter mit Blüten des Kraichgaus. Der Rebensaft, den der grüne Ortsverband dazu servierte, sorgte bei Gitarrenmusik für den geselligen Ausklang am Abend. Auch hier beantwortete die Bundestagskandidatin noch viele Fragen in der ganzen Breite politischer Themen.
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