Diljemer Fermaten Sommer-Benefiz-Konzert „NOSTALGIE“ für Elbe-Flutopfer
Seit 1999 führt der Posaunenchor St. Ilgen ein Sommerkonzerte im Gemeindehaus oder in seinem Garten durch. Das diesjährige Konzert stand zwar in der Tradition dieser Reihe, wich allerdings in zwei Punkten vom Althergebrachten ab. Zum Einen könnte es das letzte Mal im Garten des Gemeindehauses gewesen sein, da ein Neubau geplant ist, zum Anderen dient der Spendenerlös in Höhe von 1.312,09 € nicht eigenen Zwecken, sondern wird den Elbe-Flutopfern in Burg bei Magdeburg gespendet.
Pfarrer Geißler, der die Veranstaltung eröffnete und das anwesende Publikum begrüßte, zeigte sich hocherfreut über die sehr stattliche Anzahl der Besucher. Immerhin fanden gleich ein halbes Dutzend anderer Veranstaltungen in Leimen und Umgebung gleichzeitig statt. Die Diljemer Fermate habe sich in den zurückliegenden Jahren einen Ruf erworben, der auch im Wettbewerb mit anderen Veranstaltungen bestehen kann und sein großes Publikum findet.
Durch die Veranstaltung führte Gabriele Herb, die auch erläuterte, warum als Motto des Konzertes diesmal „Nostalgie“ gewählt wurde:
„Begonnen haben wir hier auf dieser Wiese mit „Unterwegs in Deutschland“, eine musikalische Reise durch unsere 16 Bundesländer. Dann folgte 2002 ein großes Sommerkonzert im Park der Thoraxklinik in Rohrbach mit Musik alter Meister und modernen Swing-Stücken.
2003 haben wir wieder hier auf der Wiese gespielt: „Diljemer G´schichten“. Das war ein Gang durch die Historie unseres Ortes mit Ludwig Pfahler als Erzähler. 2004 bewies unser damaliger Pfarrer, Herr Wolfgang Keller, dass er „unsern Pfarra a uff em Komm blose kann“ – ein Abend mit verschiedenen Instrumenten und Solisten.
2006 wurden Musikstücke zu Gehör gebracht, die alle mit „Wasser“ zu tun hatten, ein Element, das in einem trockenen Sommer besonders begehrt ist. Unser Konzert: „Une Soireé Francaise“, „ein Französische Abend“ ist vielen noch in Erinnerung, 2008 spielten wir es für unsere Partnerschaft St. Ilgen – Tigy. Dieses Konzert mit ausschließlich französischen Komponisten war auch die Geburtsstunde der Troubadours, die viele von Ihnen bestimmt schon gehört haben. Achim Klotz, unser 1. Trompeter, ist der Sänger des Trios und Rudi Sailer, unser Organist, ist der Akkordeonspieler dieser Gruppe. 2010 schließlich gab es auf Wunsch von Pfr. Keller das Sommerkonzert „Querbeet“ mit Stücken quer durch die Musikwelt.
Heute nun „Nostalgie“! – Warum „Nostalgie“?
Das Martin-Luther-Haus und dieses Gelände sollen ja verkauft werden, weil wir genau neben der Kirche ein neues Gemeindehaus erhalten. Und falls dieser Neubeu „flott,flott“ geht, können wir das nächste Mal, vielleicht , bereits dort spielen. In all den Jahren aber haben wir uns hier schon sehr wohl gefühlt. Viele schöne Erinnerungen, Sie haben’s gerade gehört, verbinden uns mit dieser Wiese. So dachten wir, wir spielen heute noch einmal die schönsten Musiktitel der letzten Jahre – zur Erinnerung an die alten Zeiten – deshalb Nostalgie! Mit dabei war auch immer unser Querflötenensemble. Und meistens hat uns Dirk Rimmler, genau wie heute, mit den Pauken und dem Schlagzeug begleitet.“
Den Spendenaufruf zugunsten der Elbe-Flutopfer erläuterte sie so:
„Einige von Ihnen kennen ganz bestimmt noch die Familie Gümpel. Hiltrud war die Kindergartenleiterin des ev. Kindergartens hier in St. Ilgen. Peter studierte in Heidelberg Theologie und hat bei uns Trompete gespielt. Nach dem Studium ging er zurück in seine Heimat Sachsen-Anhalt. Dort war er jahrelang Pfarrer von 14 Gemeinden. Jetzt ist die Familie umgezogen und wohnt in Burg bei Magdeburg, dort hat er nur noch 12 Gemeinden. Wir waren dieses Jahr über Himmelfahrt wieder 4 Tage lang dort bei ihm. Wir kennen diese Gegend, dort schlängelt sich die Elbe um jedes kleine Dorf. Vielen dieser Menschen steht das Wasser immer noch bis zum Hals. Wir bitten Sie heute Abend herzlich um Spenden für diese Menschen, viele wissen nicht, wo sie wohnen sollen. Die Diakonie hat Spendenkonten eingerichtet und die Diakonie verteilt dort in dieser Gegend auch die Gelder.
Das Konzertprogramm war ausgesprochen vielseitig, startete mit dem Nostalgiemarsch (Auf großer Fahrt) und umfaßte vom Evergreen (What a wonderful world) über Volkslieder (Horch, was kommt von draußen rein / Mein Vater war ein Wandersmann) bis zur Klassik (Variationen über Händels „Wassermusik“) ein großes Programm. Achim Klotz und Rudi Sailer, die Troubardoure de St. Ilgen, ergänzten noch einen französischen Teil mit „Chevaliers de la table ronde“.
Eine sehr gute Idee und vom Publikum bestens angenommen wurde vor dem Konzert das Essensangebot (Gegrilltes und Salate). Zwar verzögerte sich der Beginn dadurch etwas, aber niemand hatte während des Konzertes einen hungrigen Magen. Kurzum: eine Rundum gelungene Veranstaltung!
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