100 Jahre VfB Leimen – nach schwierigen Zeiten jetzt in ruhigen Gewässern
(bs – 10.5.14) Auf der Pressekonferenz anläßlich des Beginns der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des VfB, stellte der Vorstand des Vereins das verjüngte Vereinslogo und die Festbroschüre der Öffentlichkeit vor. Der 1. Vorsitzende Bruno Sauerzapf erläuterte die wichtigsten Station in der Geschichte des VfB und verwies auf die wichtige gesellschaftliche Funktion einer intensiver Jugendarbeit mit 13 Mannschaften und gut 280 aktiven Kindern und Jugendlichen.
Nach wirtschaftlich schwierigen Zeiten – bedingt durch Auf- und Wiederabstieg aus der Oberliga Baden-Württemberg 1991 – steht der Verein heute wirtschaftlich gesund da und verfügt mit dem Kunstrasenplatz im Otto-Hoog-Stadion über eine sehr gute Infrastruktur.
Höhepunkte des Jubiläumsjahres sind das Festbankett am 27. Juni und das 45. Dr.-Schott-Gedächtnisturnier, an dem ca. 100 Jugendmannschaften teilnehmen werden.
Die Geschichte des VfB in Kurzform:
Als sich um die Jahrhundertwende die ersten Fußballvereine etablierten, hatten die Fußballpioniere gegen vielerlei Widerstände – auch gegen Spott und Hohn anzukämpfen. Primitiv war die Ausrüstung. Derbe Arbeitsschuhe ließen kein Gefühl für den Ball zu. Mit der Gründung des Deutschen Fußballbundes – exakt im Jahre 1900 – fasste der Fußball zunächst in den Großstädten Fuß. Etwas langsamer vollzog sich die Entwicklung auf den Dörfern. in Leimen war es am 2. August 1914 soweit – im Gasthaus ,,Zum Bären“‚. Die Männer der ersten Stunde ahnten nicht, dass ihr neuer Sport innerhalb weniger Jahre eine stürmische Entwicklung nehmen sollte. Auf holprigem Gelände bauten sie ein Spielfeld. Bevor jedoch ein geordnetes Vereinsleben anlief, setzte der Erste Weltkrieg 1914 – 1918 den Vorbereitungen ein jähes Ende.
Bereits 1918 wurde das begonnene Werk fortgesetzt. Der Verein trat 1919 in den Süddeutschen Fußballverband ein. Eine Spaltung erfolgte 1924 in zwei Fußballvereine – Arbeitersportverein SV und Sportfreunde 24. Das Intermezzo war jedoch nur von kurzer Dauer.
Erneut eine Zäsur brachte der Zweite Weltkrieg. Der Spielbetrieb wurde teils mit Soldaten-Urlaubern notdürftig aufrecht erhalten. Den Kriegsjahren folgten wiederum Zeiten der Entbehrung. Eigentlich sollte man meinen, dass da jeder für sich alleine sorgte. Dem war aber nicht so. Gerade Notzeiten fördern den Gemeinsinn, und Fußball war das Spiel, bei dem man sich aus den Alltagssorgen löste.
Nach 1945 wurde von den Besatzungsbehörden nur ein Verein in Leimen zugelassen. Damals entstand die Kultur- und Sportgemeinde als einziger Verein in Leimen. 1946 begann die bisher erfolgreichste Phase des VfB. Zunächst noch in, dann 1952 wieder eigenständig, zog der Club 1948 die Zuschauer in seinen Bann. Schon 1947/48 spielte die Mannschaft in der Bezirksliga, und 1949/1950 stand der Aufstieg in die 1. Amateurliga fest in der damals höchsten deutschen Amateurklasse. Das Publikumsinteresse an den Spielen war riesig, es kamen bis zu 4.000 Zuschauer. Der Kreispokal wurde zweimal gewonnen.
Bis 1959 dauerte der sportliche Höhenflug.. Der Vizemeisterschaft in diesem Jahr folgte ein Jahr später der bittere Abstieg in die 2. Amateurliga. Offensichtlich wirkten sich beim VfB Anpassungsprobleme beim Generationswechsel aus.
Die Gemeinde Leimen schuf allerdings mit der Stadionerstellung 1962 beste Bedingungen für den Rasensport.
Nochmals gab es einen sportlichen Höhenflug: 1964 zur Vizemeister und 1965 zum Titelgewinn in der 2. Amateurliga Leimen stieg auf und war wieder erstklassig. Im Zuge der Umstrukturierung des Amateurfußballs währte die Freude darüber nur einem Jahr. Platz 11 reichte leider nicht aus zur Landesliga-Qualifikation. Danach stieg die 1. Mannschaft bis in die A-Klasse ab. Der VfB war plötzlich sechsklassig. Die Gründe? Sie sind vielfältiger Natur: die zunehmende Kommerzialisierung, die Bequemlichkeit, die Freizeitmöglichkeiten.
Im Spieljahr 1984/1985 wurde der Aufstieg in die Bezirksliga erreicht. Der größte Erfolg gelang den Fußballern 1991, als man als Neuling Meister der Verbandsliga Baden wurde und in die Oberliga Baden-Württemberg aufstieg. Als Tabellenvorletzter mit stieg der Verein bereits nach der ersten Spielzeit wieder aus der höchsten Baden-Württembergischen Fußballklasse ab. Seit der Saison 2007/08 spielt der VfB Leimen in der achtklassigen Kreisliga Heidelberg.
Die Infrastruktur wurde verbessert. 1997/1998 wurde die ehemalige Kantine in eine Gaststätte umgebaut, zu der auch eine herrliche Gartenwirtschaft gehört, Festplatz im Otto-Hoog-Stadion hergestellt und der Ausschank gebaut.
Im Jahr 2000 erfüllte sich dann der größte Wunsch des Vereins erfüllt. Der zweite dringend notwendige Rasenplatz, wurde gebaut und dem Spielbetrieb zur Verfügung gestellt.
Gleich zwei Abstiege hatte der Verein 2006 zu verkraften. Die erste Mannschaft stieg nach langen Jahren aus der Verbandsliga ab. Auch die zweite Mannschaft des VfB Muss eine Klasse tiefer, und findet sich nun in der B-Liga wieder. 2007 war eines der schwärzesten Jahre in der Vereinsgeschichte. Nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der Verbandsliga musste der VfB wieder eine Klasse tiefer spielen. Im Jahre 2008 hat sich der in der Kreisliga Heidelberg gefangen und am Ende der Saison einen Platz im oberen Tabellendrittel belegt. In dieser Liga spielt der VfB auch heute noch mit wechselndem Erfolg.
Außerhalb des sportlichen Bereichs wird das Jahr 2013 für ein VfB Leimen zu einem Jahr der Veränderungen. Der über Jahrzehnte lang dem VfB gute Dienste geleistete „Hartplatz“ (alter Sportplatz) wird von der Stadt Leimen veräußert. Dieses Gelände wurde einer Bebauung zugeführt der VfB einen neuen Allwetterplatz (Kunstrasen). Hierzu wurde das bisherige Hauptspielfeld im Otto-Hoog-Stadion vom Rasenplatz zum Kunstrasenplatz umgestaltet. Vor allem für die zahlreichen Jugendlichen im Verein ist dies ein großer Fortschritt. Nun kann fast durchgängig das ganze Jahr trainiert und gespielt werden
Vereinsleben ist heute nicht mehr so leicht wie in den zurückliegenden Jahren. Vor allem für die Jugendlichen gibt es heute zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Auch der sogenannte „Demografiewandel“ macht hier den Vereinen zu schaffen. Aus diesem Grund gilt es hier auch weiterhin auf allen Vereinsebenen zum Wohle des VfB Leimen zusammen zuarbeiten. Alle im sportlichen Bereich sind bemüht, den VfB Leimen mit allen Abteilungen wieder dahin bringen wo er einmal war.
Jugendarbeit, hatte und hat mit derzeit über 250 Mitgliedern und 13 Mannschaften in der Jugendabteilung Tradition, eine große und lange Tradition beim VfB Leimen. Hervorzuheben ist die Integrationsarbeit mit Jugendlichen anderer Nationalität und von unterschiedlichen Kulturkreisen. Immer weniger Helfer stehen für ehrenamtliche Tätigkeiten bereit. Oftmals müssen Trainer sogar in zwei Altersklassen fungieren, um den Jugendspielbetrieb aufrechtzuerhalten.
Die Jugendabteilung des VfB Leimen geht in die Zukunft mit der Hoffnung auch weiterhin einen guten Namen im Fußballkreis Heidelberg zu haben Erstes Ziel der Jugendarbeit in Leimen wird es auch weiterhin sein, durch eine solide und ehrliche Arbeit die eigenen Talente an den Aktivenbereich heranzuführen
Wie sieht die künftige Entwicklung des VfB aus? Die Jugendarbeit ist vorbildlich. Die 1. und die 2. Mannschaft spielen engagiert Fußball. Mitgliederzahl ist stabil. Der VfB Leimen kann auf 100 erfolgreiche Jahre zurückblicken, hat eine gute Infrastruktur und kann den künftigen eine auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen
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