Ökumenische Mahnwache mit politischer Unterstützung aus Land und Bund
(fwu – 24.1.15) Die seit September letzten Jahres wöchentlich stattfindende ökumenische Mahnwache auf dem Leimener Georgi Marktplatz war am vergangenen Freitag – in Woche zwei nach den terroristischen Attentaten von Paris – deutlich besser besucht als üblich.
Neben den Vertretern der evangelischen, katholischen und syrisch orthodoxen Kirchen Leimens, waren viele Leimener Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, Bürgermeisterin Claudia Felden, Kreisrat Uwe Sulzer, der Landtagsabgeordnete Karl Klein (CDU) und der Bundestagsabgeordnete Dr. Lars Castellucci (SPD) gekommen, um gegen die Ermordung und Verfolgung von Menschen aus Glaubensgründen im Nahen Osten und anderen Teilen der Welt zu mahnen.
Die Mahnwache wurde durch das Bläserensemble X mit der der französischen Nationalhymne Marseillaise eröffnet. Pfarrer Arul Lourdu (kath. Kirche) begrüßte die Anwesenden und Pfarrer Steffen Groß (ev. Kirche) sprach die einleitenden Worte und erläuterte warum man sich bereits seit so vielen Wochen zu dieser Mahnwache träfe. Er übergab das Wort an MdB Lars Castellucci, der betonte, dass es keinen Gott gäbe, der wolle, dass man in seinem Namen töte. Nicht auf dem Scheiterhaufen, nicht bei Kreuzzügen und auch nicht im Dschihad. Es gelte, sich für die universellen Werte einzusetzen, für Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Wenn man hier zurückweiche, hätten die Terroristen gewonnen.
Der Landtagsabgeordnete Karl Klein betonte in seiner kurzen Ansprache, daß die Botschaft der Mahnwache sei, daß nicht Hass oder Terror obsiegen dürfen, sondern Nächstenliebe und Frieden. Ziel sei ein friedliches Zusammenleben aller Menschen in gegenseitiger Achtung und Respekt.
Michael Rabo, Vorsitzender Kreis Aramäischer Studierender e.V. in Heidelberg, wies in seinem Statement darauf hin, dass es nach dem Völkermord an den Armeniern in der Türkei vor 100 Jahren es nun in Syrien und im Irak geschehe, dass die Christen und das Christentum dort vollständig vertrieben würden. Dies stelle auch eine Bedrohung universeller Werte dar.
Während der Mahnwache wurden mehrere christliche Lieder gesungen und am Ende wurde gemeinsam das Vaterunser gebetet. Die Mahnwache soll auch in den kommenden Wochen weiter freitags um 15:00 Uhr auf dem Georgimarktplatz stattfinden.
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