Ev. Gottesdienst erinnerte an C. Führer: „Keine Gewalt“ brachte am Ende die Wende
(fwu – 12.2.15) Einen denkwürdigen Gottesdienst veranstaltete die ev. Kirche am vergangenen Sonntag in der Leimener Mauritius-Kirche. Denkwürdig zum einen wegen der besonderen musikalischen Unterstützung gleich auf zwei Ebenen. Der ev. Posaunenchor unter der Leitung von Michael A. Müller spielte und begleitete die Gläubigen während der gesungenen Lieder von der Orgel-Empore und das Vocalconsort Pro Arte der Liedertafel unter der Leitung von Hans-Josef Overmann entführte mit geistlichen a capella Chorälen in das frühe Mittelalter. Diese frühe Form der geistlichen Musik mit ihrer ganz eigenen imbrünstigen Spiritualität vermittelte einen nachhaltigen Eindruck von der Glaubensintensität dieser Zeit.
Denkwürdig war der Gottesdienst aber auch durch die Erinnerung an den Nilolaikirchen-Pfarrer Christian Führer, der bereits seit Anfang der 80.ger-Jahre die Kirche für den friedlichen Protest gegen das DDR-Regime öffnete und so mit den Weg zu den Leipziger Massendemonstrationen und zur Überwindung der deutschen Teilung ebnete. Pfarrer Steffen Groß zitierte dazu einen umfangreichen Nachruf aus der ZEIT vom 1.7.2014, in der das Wirken dieses außergewöhnlichen Pfarrers gewürdigt wurde.
Von dieser deutschen Geschichte spannte er den Bogen in die heutige Zeit und zu den seit Monaten durchgeführten ökumenischen Mahnwachen auf dem Leimener Georgi-Marktplatz. Auch hier spielen die Kirchen wieder eine wichtige Rolle, indem sie beständig an die Verfolgung von Christen und anderen Gläubigen durch die IS-Mörderbanden in Syrien und dem Irak erinnern und zu einem menschlichen Umgang mit Flüchtlingen aufrufen.
Am morgigen Freitag um 15.00 Uhr findet die nächste Mahnwache auf dem Georgi-Marktplatz in Leimen statt und auch das Fernsehen hat sich angekündigt, um über diese ökumenische Leimener Initiative zu berichten.
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