Freitags-Mahnwache erinnerte an türkischen Völkermord und Dresden Bombardierung
(fwu – 16.2.15) Zur jeden Freitag stattfindenden ökumenischen Mahnwache auf dem Georgi-Marktplatz waren letzte Woche deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen. Die größte Gruppe stellten dabei die Aramäer. Mit Pfarrer Steffen Groß und seinen Kollegen Thomas Denoke von der katholischen Kirche und Aziz Can von der syrisch-orthodoxen Kirche waren wieder alle christlichen Konfessionen vertreten. Pfarrer Groß freute sich besonders über die Teilnahme des Landtagsabgeordneten Kai Schmidt-Eisenlohr und konnte außerdem mehrere Gemeinderätinnen und Räte und Bürgermeisterin Claudia Felden unter den Anwesenden begrüßen.
Pfarrer Groß erinnerte in seiner Ansprache an die vielen Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten, die Solidarität verdienten. Das Boot sei nie voll und Hilfe zwingend notwendig. Auch an die Bombardierung Dresdens, die vor genau 70 Jahren vom 13.-15. Februar 1945 stattfand, erinnerte er.
Kai Schmidt-Eisenlohr griff das Thema Flüchtlinge auf und trug mit Gitarre ein selbst verfaßtes Lied vor, daß sich mit der Situation von Flüchtlingen beschäftigte.
Pfarrer Aziz Can rief in seiner Ansprache den türkischen Völkermord an den Armeniern und Aramäern in Erinnerung (Redetext <hier>), der vor genau einem Jahrhundert stattfand und immer noch von der Türkei bestritten wird. Da heute wieder eine gezielte Verfolgung und Vertreibung der Christen in Syrien und im Irak durch die IS-Mörderbanden erfolgt, bestehe die Gefahr, daß es im gesamten nahen und mittleren Osten bald kaum noch Christen gäbe und die Aramäer ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet vollständig verlieren.
Die Mahnwache wurde musikalisch durch das Ensemble X des ev. Posaunenchors Leimen unterstützt. Ein Fernsehteam des SWR (Landesschau) war auch vor Ort, um über die Mahnwache zu berichten.
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