Drücken oder hängen? Kurventechniken beim Motorrad-Slalom in Nussloch
(fwu – 17.4.15) Auf dem Vereinsgelände des Motorsport Club Nußloch im ADAC fand am vergangenen Wochenende die erste Wertung des Gaus Nordbaden für Motorrad und Quad im Slalom statt. Mitfahren konnten Motorräder aller Leistungsklassen, Gespanne und die vierrädrigen Quads.
Nach einer Begehung der Slalomstrecke durch die Fahrer und Fahrerinnen sowie den Verantwortlichen des Vereins, begannen die Rennen gegen die Uhr. Dieses auch für Zuschauer von besonderem Interesse, da alle Leistungsklassen der Motorräder in der Reihenfolge der Meldung und nicht nach Leistungsklassen antraten.
Also fuhren dort 40-50 Jahre alte Motorrad-Oldtimer oft zeitlich unmittelbar gegen die jüngsten und heißesten aktuellen Modelle. Wer nun aber meinte, dass die Oldies im direkten Vergleich keine Chance hätten, irrte! Denn nicht die PS Zahl ist beim Slalom dabei entscheidend, sondern das Handling in engen Kurven und auf diesem Gebiet hatten gerade ältere und sehr erfahrene Fahrer auch mit „untermotorisierten“ Motorradoldtimern gegen die jungen PS-Monster durchaus gute Chancen.
Interessant sind auch die unterschiedlichen Kurvenstile zu beobachten. Während manche Fahrer am Bike hängen – spektakulär sogar mit einem Knie den Boden berührend – scheinen andere ganz locker aufrecht sitzen zu bleiben und kriegen die Kurve doch. Sie bevorzugen den sogenannten „Drückerstil“, bei dem nur das Motorrad in die Kurve gedrückt wird und der Fahrer seine Haltung beibehält. Das sieht zwar nicht so spektakulär aus, ist aber gerade in engen und daher langsam zu fahrenden Kurven wohl der effektivste Stil, da es leichter ist nur das Motorrad in die Kurve zu legen, als das Motorrad plus den Fahrer.
Auffällig beim Motorradslalom war auch die Tatsache, daß das „Mittelalter“ bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich überwog und viele Väter dabei waren, deren Familien mit Kindern im Zuschauerbereich saßen, sie anfeuerten und sich über gute Rundenzeiten freuten.
Im Vereinsheim konnten sich Fahrer und Zuschauer mit Essen und Trinken verköstigen, so daß sich viele Zuschauer längere Zeit auf dem Vereinsgelände aufhielen. Nebenbei waren natürlich viele Bikes und Quads zu besichtigen und es wurden auch reichlich Erfahrungen ausgestauscht.
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