Gelungene Mischung: Sandhäuser Mundart & Klaviermusik in der alten Synagoge
(fwu – 30.12.15) Besinnliches, Fröhliches, Weihnachtliches: Kleine Geschichten von Günter Wittmann in Sandhäuser Mundart vorgetragen und hohe Kunst am Klavier, gespielt von Johannes Merkle bildeten die beiden Gegensätze, die beim musiklisch-poetischen Weihnachtsspaziergang in der alten Synagoge in Sandhausen zu einem harmonischen Ganzen wurden. Alle Plätze waren besetzt und bewiesen, daß diese Mischung, die im vergangenen Jahr erstmals gemeinsam aufgeführt wurde, beim Publikum ankam und ankommt, wie Jonas Scheid vom Verkehrs- und Heimatverein in seiner Begrüßung feststellen konnte.
Johannes Merkle bewies einmal mehr seine hohe Kunst am Klavier und als Enterteiner und erläuterte launig seine ausgewählten Stücke bevor er sie vituros spielte. Unter anderem den „Winter“ aus den vier Jahreszeiten von Vivaldi, das „Concerto grosso“ von Arangelo Corelli und die Nußknacker-Suite von Tschaikowski.
Günter Wittmanns kleine mundartliche Geschichten klangen in der „Übersetzungen“ noch inniger und berührender als die Originale, die im Hochdeutschen deutlich distanzierter wahrgenommen werden. Zum Beispiel die Geschichte von dem Einbrecher, der bei einem Einbruch eine alte, im Sterben liegende Frau vor einem ungeschmückten Weihnachtsbaum vorfindet und ihr den letzten Wunsch erfüllt und diesen für sie schmückt. Was wird er wohl mit den 20.000 € anstellen, die er als Dank von der Sterbenden erhielt und die ursprünglich als Spende für ein Waisenhaus gedacht waren? (Surftip: die Geschichte stammt im Original von Wendelin Noga)
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