Bortz-Gartentips: Wann und wie düngt man richtig?
(hb – 1.3.16) Untenstehende „Düngezeitpunkte“ habe ich mit der Erfahrung aus 23-jähriger Gartengestaltung zusammengestellt. Diese Zeiten müssen daher nicht unbedingt deckungsgleich mit den Verpackungsangaben sein.
Prinzipiell unterscheidet man zwischen organischen, organisch-mineralischen und mineralischen Düngemitteln. Zu den organischen zählen Hornmehl und –späne, Vinasse aus der Zuckerrübenverarbeitung, Guano, Pferde- und Rinderdung, Knochenmehl. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden erst durch die Zersetzung durch Bodenlebewesen pflanzenverfügbar. Eine Überdüngung ist daher fast ausgeschlossen. Rein mineralische Dünger bestehen aus sofort verfügbaren Nährsalzen, das Überdüngen passiert leicht bei Nichteinhalten der Angaben der Hersteller. Org.-mineral. Dünger sind somit eine Mischung aus beiden.
Eine immer größer werdende Rolle spielen mittlerweile sogenannte Bodenaktivatoren, welche Mikroorganismen und Pilze zum Bereichern des Bodenlebens enthalten sowie Humusdünger, die für höhere Wasserhaltefähigkeit und Nährstoffspeicherung sorgen.
Nun aber zu den Düngezeitpunkten:
Ziersträucher – dreijähriger Rhythmus finde ich ausreichend; org.-mineral. im Frühjahr, wenn der Boden auf Temperatur kommt.
Hecken – Leiden meist an Wasser- und nicht an Nährstoffmangel, da diese einerseits an einer Betoneinfassung grenzen und andererseits ganztägig der Sonne ausgesetzt sind. Spezielle Heckendünger sind rein organisch, damit keine Salzbelastung als zusätzlicher Stressfaktor eintritt. Gedüngt wird im Frühjahr mit dem Austrieb oder Sept./Okt. nach dem Schnitt.
Bäume – benötigen in der Regel keine klassische Düngung, sondern eher Lieferanten von Spurennährstoffen wie Algen- oder Gesteinsmehl in Verbindung von Kalk zu Vegetationsbeginn.
Rasen – Meine Faustregel lautet: Rasen mind. zweimal mähen, dann „unterstützen“. Mit mineral. Dünger wird das optisch schnellere Ergebnis erzielt, nämlich sattgrüner und wüchsiger Rasen. Nachdüngen ca. 10-12 Wochen später. Organischer Rasendünger wirkt zwar langsamer ist dafür aber schonender für die doch empfindlichen Gräser(wurzeln).Nebeneffekt: Die Regenwürmer bleiben in größerer Tiefe, da die Humusförderung begünstigt wird.
Beerensträucher / Obstbäumchen – Spezielle Beerendünger haben eine säuernde Wirkung auf den Boden, da Berren und Co. einen leicht niederen pH-Wert bevorzugen. Stalldung oder Humus / Kompost sorgen für „Dauernahrung“. Gedüngt wird bei Vegetationsbeginn, noch wichtiger aber ist die Düngung nach der Ernte, da dann die Grundlage für`s kommende Jahr gelegt wird.
Gemüse – Starkzehrer wie Tomaten und Gurken lieben Kompost- oder Humusbeigabe ins Pflanzloch und mehrmaliges Flüssigdüngen bis zur Ernte. Algen- oder Gesteinsmehl in Verbindung mit Hornspänen genügen eigentlich zur Versorgung z.B. von Möhren, Kartoffeln usw., daher finde ich mineralische Düngung nicht notwendig. Lieber ein kleines scharfes Radieschen wie ein großes wässriges. Wichtig: Bei schwächelnden und kränklichen Pflanzen erst einmal auf Ursachenforschung gehen. Sind (Wurzel-)Schädlinge am Werk, stimmt der Wasserhaushalt, ist der pH-Wert des Bodens für die Pflanze geeignet? Eine gutgemeinte Düngung kann dann nämlich zusätzlich schaden.
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