Leimener Sicherheitswoche startet erfolgreich mit „Tag der Helfer“
Um Punkt Zwölf eröffneten Oberbürgermeister Wolfgang Ernst und Leitender Kriminaldirektor Bernd Fuchs die Leimener Sicherheitswoche. OB Ernst danke in seiner Ansprache allen Sicherheitsdiensten für ihre hervorragende Arbeit, die für jeden Bürger äußerst wichtig sei, denn Sicherheit sei ein elementares Grundbedürfnis. Insbesondere den freiwilligen Helfern gebühre dafür großer Dank.
Der gesamte Parkplatz vor dem Bäderpark war in eine große Schaubühne verwandelt worden auf der sich die Sicherheitskräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten mit Mann und Maus und dem fast vollzähligen Großmaterial eindrucksvoll präsentierten.
Vom größten Drehleiter- Einsatzwagen „32/12“ bis hin zum Unfallkoffer und Brandmelder konnten sich die Besucher ein umfassendes Bild von der Ausrüstung der Sicherheitskräfte machen.
Ein Teil der Arbeit des Materials konnte am Nachmittag dann vom Publikum „live“ in Arbeit beobachtet werden.
Die „Show“ begann mit der Explosion einer im Feuer liegenden Sprayflasche und einem Fettbrand. Feuerwehrkommandant Armin Nelius erläuterte dabei die Art der Gefahr, wie sie falsch (gefährlich!) und richtig bekämpft werden kann und das Vorgehen von Rettungskräften und Feuerwehr vor Ort.
Fettbrände (Friteuse) zum Beispiel dürfe man nicht mit Wasser bekämpfen, da dies zu einer enormen Stichflamme führe.
Die Auswirkungen einer Falschbekämpfung waren auch noch in 20 Meter Entfernung zu spüren, die Hitzeentwicklung der entstehenden Stichflamme ließ manchen Zuschauer zurückweichen.
Nach dem Fettbrand wurde dann in Echtzeit die Rettung von Verletzten aus einem Unfallfahrzeug gezeigt. Vom Eintreffen der Ersthelfer über die Alarmierung der Sicherheitskräfte (112 – Feuerwehr-Notruf) bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Feuerwehr und der Befreiung eines eingeklemmten Unfallopfers mittels Spreitzers und Stahlschere reichte die Vorführung.
Während noch vor einigen Jahren Unfallopfer erst befreit und dann behandelt wurden, sieht das heutige Einsatzkonzept eine Erstversorgung und Stabilisierung der Lebensfunktionen noch im Unfallfahrzeug vor, erst danach erfolgt die Befreiung. Gezeigt wurde die professionelle Verwandlung eines Unfallfahrzeugs in ein „Cabrio“.
Das komplette Dach wurde mittels Rettungsschere abgeschnitten und entfernt um ein Unfallopfer zu bergen, das bereits im Fahrzeug an den Tropf „gehängt“ und mit Sauerstoffmaske vorsorgt worden war. Das Publikum war hautnah dabei und wird nach dieser Vorführung die Arbeit der Sicherheitskräfte mit Sicherheit noch höher einschätzen als vorher mit nur theoretische Hintergrund.
Wer trotz dieser Vorführung noch nicht vom Grundsatz „Safety first“ überzeugt ware, konnte im Unfallsimulator Platz nehmen und sich angeschnallt mit Tempo 30 „an die Wand fahren“ lassen. Spätestens nach dieser Erfahrung war jedem Teilnehmer klar, daß „ohne“ (Sicherheitsgurt) schwere Verletzungen bereits bei geringer Geschwindigkeit drohen.
Viele weitere interessante Stationen zeigten andere Aspekte der Aspekte der Sicherheitskräfte. Das „Skimming“ am Bankautomat konnte direkt erlebt werden. Ein völlig normal aussehender Bankautomat war präpariert worden und niemand hätte es bemerkt! Eindrucksvoll! Nach DER Erfahrung wird wohl jeder dafür sorgen, daß seine PIN-Eingabe mit der erforderlich Umsicht erfolgt (Schutz gegen Kameras!). Die Skimming-Banden aus dem Bereich der professionellen Kriminalität (Mafia) benötigen vom „Abriff“ der Kundendaten bis zum Einsatz der gefälschten Kreditkarte in Übersee weniger als eine halbe Stunde! Der Schaden je „gehacktem“ Geldautomat liegt inzwischen bei ca. 80.000 Euro und entspricht damit ca. 20 „normalen“ Banküberfällen, die wohl deshalb auch rückläufig sind. „Skimming“ ist weit lukrativer und das Risiko weitaus geringer als traidionelle Kriminalität.
Insgesamt war der Tag der Helfer hervorragend organisiert und durchgeführt und bot dem Publikum einen breiten Überblick über viele Aspekte dieses Bereiches. Wer dies verpasst hat, hat wirklich etwas verpasst! (Zum Nachholen: Video hier).
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